Europa League

Salzburgs leidige Suche nach Topleistungen: "Uns fehlt Konstanz"

"Wir werden gegen Ferencvaros nicht vor Ehrfurcht erstarren", so Salzburg-Trainer Thomas Letsch vor dem nächsten EL-Duell.
Veröffentlicht: 22. Oktober 2025 16:00 Uhr
Red Bull Salzburg steht in der Europa League ohne Punkte da, morgen kommt mit Ferencvaros Budapest der 36-fache ungarische Meister. Zu selten gelang den Bullen leistungstechnisch ein Auftritt wie gegen den Topfavoriten FC Porto. Trainer Thomas Letsch erklärt, warum man nicht denselben Plan wie gegen die Portugiesen wählt, und spricht offen über die fehlende Konstanz.

Die Fußball-Profis des FC Red Bull Salzburg haben in dieser Saison noch keine Siegesserie hinlegen können. Abgesehen von den drei Erfolgen gegen die Liga-Nachzügler Hartberg und LASK sowie im ÖFB-Cup gegen den Westligisten Dornbirn fuhr das Team von Trainer Thomas Letsch nie mehr als zwei „Dreier” in Folge ein.

In der Liga hat der Tabellenzweite nach zehn Runden bereits zwölf Verlustpunkte und kassierte 14 Gegentreffer – ein viel zu geringer Ertrag für die hohen Ansprüche. In der Europa League wartet am Donnerstag (ab 18.30 Uhr im S24-LIVETICKER) mit Ferencvaros Budapest der 36-fache ungarische Meister. Salzburg kämpft im europäischen Geschäft gegen den nächsten Tiefschlag. Null Punkte und null geschossene Tore haben die Bullen nach zwei Runden zu Buche stehen. Das Zwischenfazit: 34. unter 36 Teams. Soll der Sprung ins Play-off noch gelingen, sind Alexander Schlager und Co. auf Zähler angewiesen.

Keine Kopie von Salzburgs Europa-League-Partie gegen Porto

„Die große Herausforderung bleibt, konstant gute Leistungen zu bringen – bislang ist uns das nicht gelungen”, meinte Letsch am Mittwoch auf S24-Nachfrage bei der Pressekonferenz. Den bislang überzeugendsten Auftritt legte der Vizemeister in der Europa League gegen den Titelfavoriten FC Porto (0:1) hin. „Verloren haben wir aber trotzdem. Wir wollen den Gegner aber früh unter Druck setzen. Gegen Porto hatten wir einen anderen Ansatz, wir waren mehr auf Stabilität bedacht.“

Auf die Frage, ob die Spielphilosophie, die gegen den FC Porto verfolgt wurde, auch gegen die Ungarn infrage käme, um erfolgreich zu sein, antwortete Letsch: „Es geht nicht um Plan A oder Plan B, sondern darum, in jedem Spiel die richtige Herangehensweise zu wählen. Natürlich wünschen wir uns, jedes Mal eine Topleistung zu zeigen – daran arbeiten wir.“ Auch weil die Defensive zu anfällig war, bleiben die gewünschten Erfolge derzeit aus. „Wir gehen diesen Weg und es geht nicht darum, auf die Jungs draufzuhauen. Es ist zwar ärgerlich, aber ich hoffe nicht, dass uns nochmals ein Spieler bei einem Standard so entwischt“, betonte der Deutsche (siehe vereinseigenes Video unten). Letsch verriet, dass er eine offensivere Ausrichtung wählen wird.

Nach Ferencvaros geht es Anfang November mit einem weiteren Heimspiel gegen die Go Ahead Eagles aus den Niederlanden weiter. Von einem "Endspiel" im Kampf um den Aufstieg ins Play-off gegen die Ungarn wollte Letsch jedenfalls nichts wissen.

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Kerim Alajbegovic: "Cool, dass über einen geschrieben wird"

Eine der wenigen Konstanten ist der Sommer-Neuzugang Kerim Alajbegovic. Der von Bayer Leverkusen gekommene Kreativspieler belebt das Offensivspiel und hat als neuer Spieler schnell eine wichtige Rolle eingenommen – trotz seines zarten Alters von 18 Jahren. „Der mediale Druck interessiert mich überhaupt nicht. Ich finde es cool, wenn über mich geschrieben wird. Wichtig ist für mich, immer mein Bestes zu geben und mit der Mannschaft erfolgreich zu sein“, meinte Alajbegovic auf Nachfrage von S24.

Damit gegen „Fradi”, wie das Team aus Budapest genannt wird, ein Erfolgserlebnis zustande kommen kann, muss eine geschlossene Teamleistung gezeigt werden. Neben den Langzeitverletzten Karim Konate und Takumu Kawamura wird auch Kapitän Mads Bidstrup fehlen. Maurits Kjaergaard trainierte am Mittwoch individuell und ist fraglich.

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Gegen den ehemaligen Salzburger Naby Keita, der beim FC Liverpool seinen Zenit mit viel Qualität und Konstanz erreicht hat und mittlerweile in Budapest unter Vertrag ist, stehen die Bullen unter Zugzwang. Wenn die Chancen auf ein Weiterkommen intakt gehalten werden sollen, muss ein Heimsieg her. Bis Mittwochmittag wurden rund 10.000 Karten verkauft. „Wir werden gewinnen”, gab Leistungsträger Alajbegovic den heimischen Fans bereits ein Versprechen.

Die Ansprüche bei Ungarns Vorzeigeverein sind hoch. Peter Stöger wurde im Dezember 2021 nach einem halben Jahr als Chefcoach entlassen, nachdem die Hauptstädter nur auf dem zweiten Tabellenplatz standen. 

Ferencvaros-Stürmer Barnabás Varga "eine Waffe"

Aktuell ist Irlands Fußball-Legende Robbie Keane der Cheftrainer. Der 45-Jährige durfte sich bereits über vier Punkte in der Europa League freuen. Einem Heim-Remis gegen Viktoria Pilsen (1:1) folgte ein Auswärtserfolg bei KRC Genk (1:0). Besonders gut aufpassen müssen die Salzburger auf Stürmer Barnabás Varga, der speziell im Kopfballspiel seine Stärken hat. „Er ist eine Waffe”, weiß Letsch. Die robust spielenden Ungarn bevorzugen das 3-5-2-System und legen viel Wert auf Eins-gegen-Eins-Duelle auf dem gesamten Platz. „Wir werden nicht in Ehrfurcht erstarren, denn wir wissen, dass sie ein Gegner auf Augenhöhe sind”, erklärte der Bullen-Coach. Ob eine offensivere Ausrichtung als im Spiel gegen den FC Porto bei der Suche nach der nächsten Topleistung zum Erfolg führt, müssen Stefan Lainer und seine Mannschaftskollegen auf dem Platz zeigen.

(Quelle: salzburg24)

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