Nach einer Stunde war die Messe am HSV-Platz gelesen: Bischofshofen ließ dem SV Wals-Grünau am Dienstagabend keine Luft zu atmen, erwies sich als die abgezocktere Mannschaft und zog mit einem 3:0-Sieg ins Viertelfinale des Landescups ein.
BSK-Coach Thomas Schnöll von Auftritt "begeistert"
Orlando-Raheem Azzef (14.), Neuzugang Paulinus Anyanwu (38.) und Youssouf Diarra (61.) sorgten am besagten HSV-Platz, auf den die Grünauer in den nächsten Wochen wegen umfangreichen Sanierungsarbeiten auf der eigenen Anlage ausweichen müssen, für klare Verhältnisse. Zudem trafen die Pongauer zweimal das Metall. "Das beeindruckt mich wirklich sehr, was die Mannschaft da drei Tage nach dem Kraftakt in der Liga auf dem Platz gebracht hat. So schlecht wie viele sie sehen, scheint diese Mannschaft doch nicht zu sein", konnte sich BSK-Coach Thomas Schnöll einen leichten Zwinkerer in Richtung Kritiker nicht verkneifen.
Trotz Niederlagen gegen BSK: Zuversicht bei Wals-Grünau-Trainer Christoph Knaus
Für Grünaus Cheftrainer Christoph Knaus hat die effektivere Mannschaft gewonnen. "Das Ergebnis spiegelt das Spiel überhaupt nicht wider. Wir haben ebenso wie Bischofshofen zweimal Metall getroffen. Wir hätten auch gewinnen können, aber so war es am Ende eben nicht. Ich bin zuversichtlich, dass wir in den nächsten Wochen wieder erfolgreich sein werden, wenn wir so weitermachen", ist sich Grünau-Trainer Christoph Knaus sicher.
Ärger um Interview für Rottensteiner "Fehlinterpretation"
Mit Spannung war auch das Aufeinandertreffen zwischen Grünau-Sektionsleiter Helmut Rottensteiner und BSK-Boss Patrick Reiter zu beobachten, die sich mit einem Handschlag begrüßten. Denn im Pongau sorgte ein Rottensteiner-Interview in den "SN" nach der Ligapartie am Samstag für Kopfschütteln. Darin sprach der Flachgauer auch über die Vielzahl an internationalen Kickern beim BSK und unterstrich im selben Atemzug Grünaus Philosophie, auf heimische Spieler setzen zu wollen. "Wir wollten dabei zum Ausdruck bringen, dass wir der Gemeinde Wals auch etwas zurückgeben müssen, werden wir immer wieder richtig gut von ihr unterstützt", schilderte Rottensteiner eine völlige falsche Interpretation der Bischofshofener.
Denn beim BSK 1933 interpretierte man die Aussagen hingegen mehr als kritisch. "Wir sind entsetzt, was hier von sich gegeben wurde. Deshalb ist der Einzug ins Viertelfinale für uns nur zweitrangig. Vielmehr ging es heute darum, unsere Philosophie und die Werte des Vereins zu vertreten. Das ist ausnahmslos allen, die heute auf dem Platz standen, bestens gelungen. Das war ein Sieg für die Menschlichkeit", so ein emotionaler Patrick Reiter.
Denn das Schlusswort hatten wieder die Gäste, als David Nindl per Elfmeter (51.) zum 4:3-Endstand traf. "Am Ende war die TSU vielleicht etwas glücklicher", so Lapkalo, der sich mit seiner Mannschaft nun voll auf die Meisterschaft konzentrieren will.
Salzburger Liga-Schlusslicht Golling konnte auch im Cup kein Selbstvertrauen tanken. Die Mannschaft von Cheftrainer Sanel Moric unterlag bei Landesligist Schwarzach mit 8:7 nach Elfmeterschießen, Straßwalchen schlug den ASV Salzburg ebenfalls mit 4:2 nach Versuchen vom Punkt.
Titelverteidiger Saalfelden hievte sich gegen Kuchl dank der Treffer von Leite (45.) und Da Silva (52.) souverän mit 2:0 in Viertelfinale. "Jeder Sieg tut gut, egal ob Cup oder Meisterschaft. Wir haben insgesamt richtig gut gespielt und anders als in der Liga die Torchancen genutzt. Nur zum Schluss haben wir etwas aufgehört zu spielen", sagte Neu-Pinzgau-Coach Florian Klausner, der in der Schlussviertelstunde nach einer ausgekugelten Schulter auf David Hutter verzichten musste. "Da werden wir jetzt sehen, wie schwer die Verletzung wirklich ist."
Landescup-Achtelfinale:
- Eben - St. Johann 0:3 (0:0)
- Wals-Grünau - Bischofshofen 0:3 (0:2)
- Seekirchen - Bramberg 3:4 (2:3)
- Straßwalchen - ASV Salzburg 4:2 n.E.
- Pinzgau Saalfelden - Kuchl 2:0 (1:0)
- Schwarzach - Golling 8:7 n.E.
- Adnet - Siezenheim (Mi, 19 Uhr)
- Croatia Salzburg - Austria Salzburg
(Quelle: salzburg24)