Erstes öffentliches Statement

Marco Grüll äußert sich nach homophoben Gesängen

Rapid Wiens Marco Grüll entschuldigt sich für den Skandal rund um die homophoben Gesänge.
Veröffentlicht: 14. März 2024 14:12 Uhr
Marco Grüll spricht erstmals öffentlich über die Vorkommnisse beim 342. Wiener Derby. Der Salzburger äußerte sich zu den homophoben Schmähgesängen und betonte, dass solche Vorfälle inakzeptabel sind. Der Eklat sei ein "Riesenblödsinn" gewesen, die Tage danach "katastrophal".
SALZBURG24 (aa)

Die Nachwirkungen des Skandals rund um das 342. Wiener Derby sind weiterhin zu spüren. Marco Grüll leistete sich mit homophoben Gesängen eine Entgleisung und entschuldigt sich öffentlich.

"Katastrophale" Tage für Marco Grüll

Gemeinsam mit anderen Betroffenen will der Pongauer aktiv gegen Homophobie und Diskriminierung vorgehen. Die Tage nach dem Derby beschrieb der 25-Jährige als "katastrophal". Obwohl er in einem weiteren Video mit Tormann Niklas Hedl bei einem Schmähgesang zu sehen ist, blieben Konsequenzen seitens der Bundesliga aus. Grüll bereut seine Beteiligung an solchen Vorfällen und möchte sich für eine respektvolle Umgebung einsetzen.

"Es war einfach ein Riesenfehler. Das darf nicht passieren. In der heutigen Zeit und auch früher darf das keinen Platz haben. Man muss ganz ehrlich sagen, es war einfach ein Riesenblödsinn", meinte Grüll im Vereinspodcast des SK Rapid. Der Linksaußen wechselt im Sommer bekanntlich zu Werder Bremen und wurde auch aus Deutschland mit heftiger Kritik konfrontiert. "Es tut uns unendlich leid, mir tut es unendlich leid. Ich wollte niemals irgendeinen Menschen damit verletzen oder diskriminieren."

ÖFB-Teamchef bestraft Marco Grüll

Beim Meistergruppen-Auftakt gegen den LASK wird der Salzburger aufgrund einer Sperre fehlen. "Wir werden uns sicher einsetzen und zeigen, dass es so nicht geht", betonte Grüll. "Ich glaube, es ist wichtig, dass sich jeder Mensch wohlfühlen darf auf dieser Welt – egal, wie er ist – und jeder jeden lieben kann. Ich bin nicht so ein Mensch und will nicht so ein Mensch sein", erläuterte der 25-Jährige. Die Trainingswoche sei die schwierigste in seiner Karriere gewesen. ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick setzte mit einer Nicht-Einberufung von Grüll zu den letzten Testspielen vor der EM 2024 in Deutschland ein klares Zeichen. Ob er bei der EURO dabei sein wird, ist nicht bekannt.

Gemeinsam mit den ebenfalls bestraften Mitspieler wolle Grüll im Kampf gegen Homophobie und Diskriminierung aktiv werden. Die Aktionen sollen über die angeordneten Workshops hinausgehen.

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"Jetzt haben wir wieder eine neue Woche, wo wieder neue Themen auftreten, wo es wieder in die Richtung geht, dass das Spiel davon beeinflusst wird. Irgendwann ist dann auch einmal gut", sagte Rapid-Trainer Robert Klauß.

Rapids Klauß: "Sau wurde genug durchs Dorf getrieben"

Schon die Vorbereitung auf die vergangenen zwei Partien sei durch die Thematik massiv beeinflusst worden. "Nicht nur sportlich, sondern auch von der Stimmungslage und von den Themen, die wir hatten und von der Ablenkung. Jetzt ist es langsam so, dass wir es nicht mehr irgendwie positiv nützen können als Mittel. Jetzt ist es so, wir wollen einfach Fußball spielen", verlautete der Deutsche in einer flammenden Rede. "Die Sau wurde nun genug durchs Dorf getrieben."

"Unsere Jungs sind charakterlich einwandfrei, sie sind nicht homophob, sie sind nicht fremdenfeindlich, sie haben sich einfach scheiße verhalten, es war eine verbale Entgleisung, die nicht zu entschuldigen ist. Das wissen sie ganz klar, dass sie einen Riesenfehler gemacht haben. Trotzdem trennt bitte Verhalten von Charakter. Es war ein Scheißverhalten, aber es sind keine schlechten Menschen", sagte der 39-Jährige.

Immerhin hat er im Gegensatz zum 1:1 in Klagenfurt am Freitag zu Hause gegen den LASK mit Maximilian Hofmann und Terence Kongolo zwei zuletzt gesperrte Akteure wieder zur Verfügung. Kapitän Guido Burgstaller, Grüll und Thorsten Schick müssen weiter wegen der verbalen Fehltritte, die durch veröffentliche Videos publik geworden waren, zuschauen.

(Quelle: salzburg24)

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