In einer vierstündigen Präsidiumssitzung wurde am Freitag mit 5:2 Stimmen für eine Regionalliga-Reform gestimmt. Der angenommene Vorschlag, der über Monate hinweg in einer neu gegründeten Arbeitsgruppe teils heftig diskutiert wurde, sieht vor, dass ab 2026/27 Salzburg/Oberösterreich, Vorarlberg/Tirol, Steiermark/Kärnten und Wien/Niederösterreich/Burgenland die Ligen bilden sollen. Gegen die Aufstockung regte sich jedoch vor allem im Westen Widerstand. Salzburg und Tirol waren auch die einzigen Gegenstimmen. Sechs weitere Stimmen enthielten sich, darunter auch die Bundesliga mit drei Stimmen.
Salzburg und Tirol wollen gegen Abstimmungsergebnis vorgehen
Diese beiden Bundesländer wollen nun offenbar gegen das Abstimmungsergebnis vorgehen, weil sie der Ansicht sind, dass Enthaltungen als Gegenstimmen zu zählen seien. "Von Tirol und Salzburg ist der Antrag gestellt worden, zu prüfen, wie die Enthaltungen zu bewerten sind", sagte Bartosch. Auch die genauen sportlichen Rahmenbedingungen, ob etwa in Play-offs gespielt wird, seien noch zu klären, so der Steirer.
Toni Feldinger, Vizepräsident des Salzburger Fußballverbandes, erzählte SALZBURG24 wie es jetzt weitergehe: "Die Details wie Anzahl der Teams, Aufstiege, Abstiege und ähnliches müssen schnellstmöglich zwischen den betroffenen Verbänden geklärt werden."
Feldinger: "Keiner im ÖFB kümmert sich um die Zukunft des Unterbaus"
Vor allem der Prozess der Arbeitsgruppe, der auch der ÖFB angehört, stieß vielen Vereinen sauer auf. Toni Feldinger, Vizepräsident des Salzburger Fußballverbandes, vertrat bei den Sitzungen die heimischen Vereine und nimmt den Fußballbund in die Pflicht. "Der ÖFB wäre gefordert, Leute in seinen Organisationen zu haben, die sich laufend Gedanken machen, wie die dritte Leistungsstufe verbessert werden kann. Ich sehe derzeit niemanden, der in der Früh aufsteht und sich um die Zukunft des Unterbaus kümmert. Da ist der ÖFB im luftleeren Raum unterwegs. Darüber muss man sich intensiv Gedanken machen", erklärte Feldinger Mitte März gegenüber SALZBURG24.
Die Diskussion über die Zukunft der dritten Fußball-Leistungsstufe sorgt bereits seit Jahrzehnten regelmäßig für intensive Debatten. Immer wieder wird gefragt, welches Format sich für die höchste Klasse im Amateurfußball am besten eignet, wie der Aufstieg geregelt werden sollte und welche Bundesländer gemeinsam eine Liga bilden könnten. Diese Fragen kehren beinahe jährlich zurück und beschäftigen sowohl den ÖFB als auch die betroffenen Klubs.
ÖFB-Präsidentensuche vorerst ohne Entscheidung
Die Suche nach einem neuen Präsidenten des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB) geht in die Verlängerung. Bei der nur etwa 15-minütigen Sitzung des Wahlausschusses am Freitag in Wien wurden vom Vorsitzenden Martin Mutz nicht einmal konkrete Namen präsentiert - weil noch Rückmeldungen von einigen Kandidaten ausständig seien, erklärte der Kärntner. Die nächste Sitzung ist für 9. April anberaumt, hier sollte zumindest eine Vorentscheidung fallen
Offiziell inthronisiert wird der neue Verbandschef am 18. Mai im Rahmen der ÖFB-Bundeshauptversammlung in Bregenz. An diesem Tag soll auch die Strukturreform beschlossen werden. Diese sei "nahezu endredigiert", sagte Mutz. "Wir sind mit den Satzungen schon sehr weit."
Vorsitzender benötigt mehr Zeit
Von der Präsidentensuche kann man das nicht behaupten. Mutz und sein Stellvertreter Josef Geisler informierten lediglich darüber, dass sie mehr Zeit benötigen. "Wir haben uns dazu entschieden, alle Kandidaten gesammelt zu präsentieren", meinte Mutz. Von einigen Anwärtern seien noch Rückmeldungen ausständig, ob sie wirklich für den Job zur Verfügung stünden. Infrage kommen laut Mutz "fünf bis sieben Personen". Hearings von Kandidaten am 9. April seien möglich.
Ob es an diesem Tag schon eine Entscheidung gibt, ist offen. "Wir werden am 9. April definieren, wie wir weiter vorgehen", erklärte Mutz. Derzeit wird der ÖFB interimistisch von Wolfgang Bartosch geführt. Der Steirer steht für eine Verlängerung seiner Amtszeit allerdings nicht zur Verfügung. Er sei "schon etwas überrascht" gewesen, dass es von der Wahlkommission keine Namen gab, gestand der aktuelle Verbandsboss. "Ich hätte gedacht, dass wir heute zumindest eine Shortlist erstellen, aber ich verstehe auch die Argumentation des Wahlausschusses."
Die Suche nach dem künftigen CEO habe noch nicht begonnen, ergänzte Bartosch. Dieser Posten entsteht im Zuge der Strukturreform, die offenbar auf Schiene ist. "Der vorliegende Entwurf wird noch einmal ergänzt, dann von der Rechtsmittelkommission endgültig abgesegnet, wird dann beschlussfertig vorliegen und am 18. Mai beschlossen werden."
Zukünftig nur noch zwei ÖFB-Vizepräsidenten
Details seien noch nicht geklärt, etwa, wie viele Personen der künftigen Geschäftsführung angehören werden. Dafür steht jetzt schon fest, dass die Zahl der Präsidenten-Stellvertreter - oder Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden, wie der Posten künftig heißen soll - von vier auf zwei reduziert wird. Je einen Vize stellen die Landesverbände und die Bundesliga.
Ein Thema waren auch die jüngsten Wortmeldungen von Bartosch und Niederösterreichs Landeschef Johann Gartner über Teamchef Ralf Rangnick. "Das ist kurz zur Sprache gekommen, war aber kein Tagesordnungspunkt", berichtete Bartosch und sprach von einem "guten Klima" während der Sitzung.
(Quelle: salzburg24)