Unter der Leitung von Heinz Seelenbacher entwickelte sich der USK Anif zu einem der besten Amateurvereine Österreichs und wurde auf dem Höhepunkt der Vereinsgeschichte zweimal Meister (2017 und 2018) der Regionalliga West.
Wie auch schon in der Vergangenheit stehen die Regionalligen – Österreichs dritthöchste Fußball-Spielklasse – abermals vor einer Reform: Salzburg und Oberösterreich werden wohl eine gemeinsame Liga dabei bilden. Seelenbacher war in seiner 40-jährigen Funktionärstätigkeit bei seinem Heimatverein im Flachgau immer wieder mit dieser Thematik konfrontiert und erzählt, wie er die Entwicklungen wahrnimmt und wo er die Probleme sieht.
Sonntagstalk mit Heinz Seelenbacher: Ein Auszug zum Nachlesen
SALZBURG24: Inwiefern bist du noch mit deinem Heimatklub Anif verbunden?
HEINZ SEELENBACHER: Ich war bis 2018 mit ganzem Herzen mit Anif verbunden. Ich bin auch heute noch mit dem Verein verbunden – auch wenn ich nicht mit allen Entscheidungen einverstanden bin. Aber wenn man weg ist, muss man sich zurückhalten. Denn man kann nur etwas verändern, wenn man sich selbst einbringt. Ich hoffe schon, dass wir in drei Jahren wieder in der Regionalliga spielen – wenn es die dann noch gibt.
Unter deiner Führung ist 2011/12 Red Bull bei Anif eingestiegen und hat den Verein dazu genutzt, um einen Klub in der 2. Liga zu etablieren. Wie stehst du rückblickend zu der Entscheidung?
Wir haben uns damals bei den ersten Gesprächen mit einem gewissen Herrn Rangnick unterhalten. Er hat uns gesagt, dass sie unbedingt bei uns einsteigen wollen. Ich glaube, das war die richtige Entscheidung. Wir haben damals nichts verfälscht und sogar für drei Jahre auf eine Teilnahme am ÖFB Cup verzichtet. Meine einzige Prämisse war, dass kein Salzburger Verein darunter leiden darf – und ich glaube, das ist uns gelungen. Vor allem junge Spieler haben davon profitiert und den Sprung in die ersten beiden Ligen geschafft.
Sollte eine Reform der Regionalligen inklusive Aufstockung und ein Format mit Salzburg und Oberösterreich zur Folge haben: Was wären die Vor- und Nachteile dieses Beschlusses?
Die Regionalliga Ost wird bei einer Reform der ganz große Gewinner und uns weit davon galoppieren. Der Westen wird – wie es vor vielen Jahren schon einmal war – weit zurückfallen. Und Oberösterreich hat eine ganz andere finanzielle Kraft. Das merkt man, da rund 25 bis 30 Spieler aus Salzburg nach Oberösterreich gehen und dort für mehr Geld spielen. Vor allem am Leistungsniveau wird das spürbar werden. Ich wäre sehr vorsichtig, ob ich so etwas machen würde. 2009 gab es ähnliche Überlegungen, die wir aber damals gemeinsam verhindern konnten.
(Quelle: salzburg24)