Das um eine Woche vorgezogene Achtelfinal-Duell im Landescup bestreiten am Mittwochabend Eben und St. Johann. Beim zweiten Landesligisten ist der Regionalligist freilich haushoher Favorit. Vor allem für die Familie Scherer ist das Duell aber ein ganz besonderes.
Andreas Scherer: "Freue mich riesig auf das Duell"
Eine solche Konstellation gibt es auch nicht alle Tage, wenn St. Johanns Trainer Andreas Scherer im Cup-Achtelfinale am Mittwoch (18 Uhr) auf Bruder Stefan (Verteidiger Eben) und Papa Günter (Co-Trainer Eben) trifft. Der Coach des Westligisten war zwischen 2014 und 2018 selbst auch als Spieler und Trainer beim Underdog aktiv. "Das ist natürlich ein besonderes Spiel für mich. Ich hatte sehr schöne Jahre in Eben und habe mich dort immer äußerst wohl gefühlt. Ich freue mich riesig auf dieses Duell", erzählte der Coach am Dienstag im Gespräch mit SALZBURG24.
St. Johann Cheftrainer wohnt mit Eben-"Co" unter einem Dach
Ähnlich sieht es auch sein Vater, der im Trainerstab des zweiten Landesligisten aktiv ist. "Natürlich ist das für uns alle etwas ganz Besonderes. Auf dem Platz werden wir dann Gegner sein, aber danach ist alles wieder gut", schmunzelt Günter Scherer, der verriet, dass innerhalb der Familie noch nicht über das Duell gesprochen wurde. Und das, obwohl er mit Andreas Scherer unter einem Dach wohnt. "Er haust nur 3,50 Meter unter mir in einer meiner Wohnungen", lacht er. Mehr Derby geht also nicht.
Ebens Tobias Scherer wird das "Familien-Duell" allerdings verpassen. Der Abwehrspieler weilt derzeit mit dem Skihersteller Van Deer und dessen Fahrern Henrik Kristoffersen und Timon Haugan im Trainingslager in Argentinien. "Das fuchst ihn natürlich sehr. Allerdings wäre er eh nicht richtig fit gewesen", so Günter Scherer weiter.
Trotz klarer Favoritenrolle braucht St. Johann in Eben "100 Prozent"
Sportlich sind die Verhältnisse für den Ebener Co-Trainer klar verteilt, aber: "Wir werden jetzt nicht sagen, dass wir den Andreas gewinnen lassen. Wir werden sehen, was passiert", kann sich Günter Scherer eine Cup-Überraschung gut vorstellen. Auch der erst 30-jährige St. Johanner Trainer Andreas Scherer warnt davor, den UFC auf die leichte Schulter zu nehmen und fordert von seiner Mannschaft volle Konzentration. "Wenn wir nicht mit 100 Prozent spielen, kann es auch im Cup schnell in eine gefährliche Richtung gehen. Aber meine Mannschaft ist erfahren genug, um eine solche Situation zu vermeiden", ist sich der Cheftrainer sicher.
In der Westliga liegen die Pongauer nach fünf Runden mit sechs Punkten auf dem achten Platz. Am vergangenen Wochenende setzte es beim Tabellenführer und Titelfavoriten Austria Salzburg eine knappe 0:1-Niederlage. Den entscheidenden Treffer in Maxglan erzielte St. Johanns Florian Ellmer (79.), der den Ball unhaltbar für Schlussmann Manuel Wallinger ins eigene Tor abfälschte.
Erst im Sommer trat Scherer in die großen Fußstapfen von Trainerlegende Ernst Lottermoser, von dessen langjähriger Arbeit er noch immer profitiert. "Ernst hat hier in St. Johann über viele Jahre eine super Arbeit geleistet und viel Erfolg gehabt. Er hat den Verein über Jahre geprägt und etwas Nachhaltiges aufgebaut. Davon wird der TSV St. Johann auch in Zukunft profitieren. Aber ich denke, es versteht sich von selbst, dass wir im gesamten Trainterteam im Sommer mit einem klaren Plan gestartet sind und versuchen, unsere Ideen gemeinsam mit der Mannschaft zu erarbeiten und am Platz umzusetzen", so der junge Coach.
Cup-Mitfavoriten duellieren sich gegenseitig
Sollte sich der Favorit in Eben durchsetzen, würde man nicht nur das Viertelfinalticket lösen, sondern auch einem möglichen Cup-Triumph einen großen Schritt näher kommen. Da mit Saalfelden gegen Kuchl und Wals-Grünau gegen Bischofshofen weitere Westligisten ab der kommenden Woche direkt aufeinandertreffen und sich damit zwei Mitfavoriten aus dem Bewerb verabschieden, hätte die Scherer-Elf bis zum großen Coup möglicherweise "leichtere" Gegner vor der Brust. Austria Salzburg hingegen trifft auf die Cup-Überraschung Croatia Salzburg aus der 2. Klasse Nord. Der kroatische Community-Klub stellte zuletzt bereits Anthering, Bergheim und dem HSV Wals ein Bein.
Landescup-Achtelfinale:
- Eben - St. Johann (Mi, 18 Uhr)
- Wals-Grünau - BSK 1933 (10.09.)
- Seekirchen - Bramberg
- Straßwalchen - ASV Salzburg
- Pinzgau Saalfelden - Kuchl
- Schwarzach - Golling
- Adnet - Siezenheim (11.09.)
- Croatia Salzburg -Austria Salzburg
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(Quelle: salzburg24)