Das erste Projekt am Salzburger Messegelände erhielt Anfang November – wie berichtet – sofort nach der Bekanntgabe eine deutliche Absage.
Der bayrische Unternehmer informierte am Montag in der Wirtschaftskammer Salzburg im Rahmen einer Pressekonferenz über die neuesten Entwicklungen in der Causa.

Stadion-Projekt am Messegelände "sofort versenkt"
"Das Projekt ist schon wieder versenkt. Das Angebot gleicht einer Bauernfängerei. Die Fläche wird anderweitig benötigt und wir können nicht das geschützte Grünland umwinden. Und direkt neben der Autobahn werden auch sicher keine Wohnungen gebaut werden", hieß es aus dem Büro von Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) auf S24-Anfrage.
Der Plan lautet: Bau-Unternehmer Max Aicher erhält von der Stadt Salzburg beim Messezentrum eine 19.000 Quadratmeter große Fläche, wo er ein Stadion inklusive 482 Wohnungen baut. Nach der Fertigstellung will der Hauptsponsor der Salzburger Austria die Arena der Mozartstadt schenken. Mit den Immobilien sollte sich das Projekt refinanzieren.
Das wäre für die Violetten nicht nur mit Blick auf einen möglichen Aufstieg wichtig, sondern weil 2024 die Genehmigungen auf der aktuellen Spielstätte in Maxglan auslaufen sollen.
Austria-Sponsor Aicher hält an Idee fest
"Für mich war es keine endgültige Absage. Ich will den Sport unterstützen und gleichzeitig auch Wohnraum schaffen. Meine größte Motivation ist die vielseitige Verwendung der Arena", erklärt der Bayer am Montag gegenüber SALZBURG24. Neben Fußball- und Football-Spielen sollen auch Kulturveranstaltungen stattfinden.

Die Eckdaten zur neuen Arena:
- Die Gesamt-Kosten belaufen sich auf 193 Millionen Euro
- Mehrzweckstadion für 5.000 Zuschauer
- 482 2,3 oder 4-Zimmerwohnungen
- Knapp 48 Meter hoch – leicht unter dem Hotel "Cool Mama"
- TV-Übertragungen sollen möglich sein
- Auf einer Fläche von rund 19.000 Quadratmeter
- Doppelstöckige Tiefgarage mit 1.200 Stellplätze
- Knapp 200 Sozial-Wohnungen sollen entstehen – der Rest wird Eigentum.
- Ein Quadratmeter soll wie in Freilassing bei rund sechs Euro liegen
Plan B ist Freilassing
Sollte das Projekt nicht umgesetzt werden, hat Aicher einen Plan B. "In Salzburg wird es schwer ein anderes Grundstück zu finden. Die Alternative ist eine Fläche in Freilassing. Aber unser größtes Ziel ist ein Heimstadion in Salzburg", betont der Unternehmer.
Rund 193 Millionen Euro soll die Arena kosten. Die Finanzierung würde die Aicher-Gruppe komplett alleine übernehmen und der Stadt schenken. "Auch um die Entsorgung der Altlasten der alten Mülldeponie, auf dem sich das Grundstück befindet, würden wir uns kümmern", sagte Aicher.
Ökologischer Fußabdruck unklar
Wie "grün" der Fußabdruck des Bauvorhabens sein würde, konnte der Deutsche nicht abschätzen. Wenn in der Arena Sport- und Kulturveranstaltungen abgehalten werden, kommt es freilich auch zu einem hohen Lärmpegel. "Aber die Spiele finden tagsüber statt und die Belästigung durch die Geräuschkulisse wird sich in Grenzen halten", beschwichtigt Aicher. Als nächsten Schritt strebt der Bau-Unternehmer Gespräche mit der Politik, den Bossen des Messegeländes und mit Sportlandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) an.
"Einfach wow"
Neben den Vertretern der Max-Aicher-Gruppe und der Salzburger Austria war auch Herbert Hübel, Präsident des Salzburger Fußballverbandes am Podium vertreten. „Mein erster Eindruck war einfach wow“, so Hübl der die private Initative hervorstrich. "Genau solche Gedanken wünsche ich mir aus der Perspektive des Steuerzahlers“, erläuterte Hübl. "Ich sehe dort, um das neudeutsch auszudrücken, eine Win-Win-Situation.“
Hübl lobte auch die Weiterführung der architektonischen Linie des Hotels "Cool Mama“ und sah auch aus Sicht der Messe „eine Win-Win-Situation. Denn diese Fläche mit den Parkplätzen, das gehört bespielt“.
Sozialer Wohnbau statt Luxus-Wohnungen
"Wir sprechen hier nicht von Luxuswohnungen, sondern von einer ganz normalen Wohnanlage“, betonte Peter Hutterer von der Max-Aicher-Gruppe. Vorgesehen ist 50 Prozent der Wohnungen zu verkaufen, die andere Hälfte soll als sozialer Wohnungsbau zur Vermietung gelangen. "Mir schwebt ein Mietpreis in der Höhe von sechs Euro pro Quadratmeter vor", erklärte Aicher. Die 428 Wohnungen würden die Situation am extrem angespannten und hochpreisigen Salzburger Wohnungsmarkt entspannen und vielen Familien eine neue Heimat geben.
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