Die Schweizer Fußball-Nationalmannschaft fährt mit zwei Salzburg-Legionären zur WM nach Katar. Auch Luka Sucic durfte sich am Mittwoch über die Einberufung ins kroatische Team freuen.
Pavlovic ins serbische Team einberufen
Red Bull Salzburg stellt wie erwartet auch einen vierten Akteur bei der Fußball-WM in Katar. Innenverteidiger Strahinja Pavlovic befindet sich im 26-köpfigen Aufgebot Serbiens, das Teamchef Dragan Stojkovic am Freitag bekanntgegeben hat. Der 21-Jährige, im Sommer von AS Monaco nach Salzburg gewechselt, darf nach starken Leistungen unter anderem in der Champions League mit Turniereinsätzen rechnen. In Serbiens defensiver Dreierkette war der 1,94-m-Hüne zuletzt Stammspieler.
Pavlovic hat bisher 21 A-Länderspiele für Serbien bestritten. In sieben von acht WM-Quali-Partien stand er in der Startformation. In der Offensive vertraut Teamchef Stojkovic neben den Topstars Dusan Vlahovic (Juventus Turin) und Kapitän Dusan Tadic (Ajax Amsterdam) mit Aleksandar Mitrovic auch auf den Rekordtorschützen des Landes. Den 28-jährige Fulham-Stürmer, der in 76 Länderspielen nicht weniger als 50 Tore erzielt hat, hatte zuletzt mit Knöchelproblemen zu kämpfen. Er steht aber im WM-Aufgebot.
Schweiz mit Okafor und Köhn nach Katar
Neben Stürmer Noah Okafor steht wegen Verletzungssorgen etwas überraschend auch Philipp Köhn als vierter Torhüter im 26-köpfigen Aufgebot, das Teamchef Murat Yakin am Mittwoch in Luzern präsentiert hat. Die anderen drei nominierten Keeper, darunter Einser-Goalie Yann Sommer, waren zuletzt allesamt von kleineren oder größeren Blessuren beeinträchtigt gewesen.
Dalic setzt auf Sucic
Zudem darf auch Luka Sucic sein Können auf der großen Bühne zeigen. Salzburgs Mittelfeldhoffnung steht wie erwartet im Kader der kroatischen Fußball-Nationalmannschaft für die WM in Katar. Teamchef Zlatko Dalic gab das 26-köpfige Aufgebot des Vizeweltmeisters am Mittwoch bekannt. Sucic findet darin im Mittelfeld unter anderem an der Seite von Superstar Luka Modric Platz. Für den 20-Jährigen wird es die erste große Turnierteilnahme. Er dürfte einer von vier Salzburg-Akteuren bei der Endrunde sein.
"Eine WM für das eigene Land spielen zu dürfen ist wahrscheinlich eine der größten Erfahrungen, die man als Fußballer machen kann", erklärte Sucic in einer Stellungnahme gegenüber der APA - Austria Presse Agentur.
Köhn bisher ohne A-Länderspiel
Köhn hat bisher kein A-Länderspiel absolviert, im Vorjahr stand er aber bereits einmal im Aufgebot. Der 24-Jährige hat im Herbst unter anderem mit starken Leistungen in der Champions League auf sich aufmerksam gemacht. "22 Feldspieler sind genug. Dadurch, dass wir vier Goalies mitnehmen, können wir das Risiko etwas auffangen", meinte Yakin. Köhn sei als vierter Schlussmann nachgerückt, weil Frankreich-Legionär Yvon Mvogo (Lorient) wegen seiner Oberschenkelverletzung nicht zur Verfügung stehe.
"Yann Sommer ist die klare Nummer 1", betonte Yakin. Dahinter werde man im Laufe der Zusammenkunft "situativ" entscheiden. Das sei auch mit den weiters nominierten Schlussmännern Gregor Kobel (Dortmund) und Jonas Omlin (Montpellier HSC) so abgesprochen. Beide Sommer-Ersatzleute hatten im Herbst selbst mit Blessuren zu kämpfen. Kobel plagte sich im September mit einem Muskelfaserriss, sei laut Yakin inzwischen aber wieder voll fit. Omlin fehlte Montpellier zuletzt wegen einer kleineren Verletzung. Beide liegen in der Hackordnung vor Köhn.
Mit Leistungen in Salzburg zur WM
Der Salzburg-Keeper wird in Katar aber einige Eindrücke sammeln können. "Bei einer Fußball-WM mit dabei sein zu können, ist das Größte, was es für einen Fußballer gibt. Deshalb freue ich mich riesig, dass ich da mit dabei sein kann", erklärte Köhn. "Es ist schön, dass meine guten Leistungen beim FC Red Bull Salzburg honoriert wurden." Die Schweizer würden mit Kamerun, Brasilien und Serbien zwar in einer schwierigen Gruppe spielen. "Ich bin aber zuversichtlich, dass wir für eine Überraschung sorgen können."
Okafor auf Torjagd in Katar
Weniger überraschend kam die Nominierung von Okafor. Der 22-Jährige hatte sich Ende des Vorjahres mit starken Leistungen zum Abschluss der WM-Qualifikation in die "Nati" gespielt. Zwei Tore hat er in bisher acht Länderspielen zu Buche stehen, drei waren es in diesem Herbst in der Champions League. Für Okafor wird es nach der verpassten EM im Vorjahr das erste große Turnier. Auf der Abrufliste der Schweizer scheint mit Sturm-Graz-Innenverteidiger Gregory Wüthrich zudem ein weiterer Österreich-Legionär auf.
WM-Einsätze seien sein "großes Ziel", erklärte der Schweizer. Die Chancen darauf stehen gut - zumindest als "Joker". Okafor hofft, seine Schnelligkeit und seine Dynamik trotz kurzer Regenerationszeit auch auf der weltgrößten Bühne ausspielen zu können. Zehn Tore in 21 Pflichtspielen hat Okafor in dieser Saison für Salzburg erzielt, darunter wie in der Vorsaison drei in der Gruppenphase der Champions League. "Ich konnte eigentlich die gesamte Saison ohne wirkliche Verletzung spielen. Jetzt hoffe ich, dass das bis zur WM auch so bleibt, denn ich fühle mich richtig gut und wohl", betonte der Angreifer. Die Schweizer starten nach einem Test gegen Ghana (17. November) am 24. November gegen Kamerun ins Turnier. Danach warten noch Rekordweltmeister Brasilien (28. November) und Serbien (2. Dezember).
(Quelle: salzburg24)