Sport

Hirscher: Gesamtweltcup noch lange nicht in der Tasche

Veröffentlicht: 27. Februar 2016 11:38 Uhr
Weltcup-Konkurrent Kristoffersen machte Marcel Hirscher in einem Interview zum Weltcup-Favoriten. Aber Hirscher kennt das Spiel, andere zum Favoriten zu erklären und sagt: "Nicht mit mir!" Gesundheitlich ist der Annaberger wieder komplett fit.
SALZBURG24 (Florian Gann)

Ski-Star Marcel Hirscher kommt gerade rechtzeitig wieder in Schwung. Ausgehend von einem kleinen Durchhänger im Jänner und Anfang Februar, der durch die Asien-Reise prolongiert wurde, fühlt er sich nach dem Aufschlagen auf heimischem Boden wieder frisch. In der Kristallkugel-Frage hält er den Ball dennoch weiter flach - selbst wenn ihm Henrik Kristoffersen schon zum Sieg gratulieren will.

Hirscher: Weltcup-Kugel noch lange nicht fix

Mit dem zweiten Platz im Riesentorlauf in Hinterstoder ist Hirschers Punktekonto auf 1.225 Zähler angewachsen. Der Polster auf seinen norwegischen Kontrahenten Kristoffersen beträgt 203 Punkte. Gewiss ein ansehnlicher Vorsprung, wiewohl für das ÖSV-Zugpferd noch lange nicht genug, um von einem gemachten Bett auszugehen. Bei insgesamt elf ausständigen Bewerben sei es "viel zu früh, um irgendetwas schon als fix zu bezeichnen", bekräftige Hirscher in Oberösterreich, was er seit Wochen predigt.

Kristoffersen schiebt Marcel Favoritenrolle zu

Anders sieht das offenbar Kristoffersen, zumindest wenn man seinen Aussagen von Freitag Glauben schenken darf. Da meinte er im Zielraum, dass das Thema Gesamtweltcup für ihn erledigt sei. Hirschers Replik: "Das ist lächerlich. Ich kenne die Taktik. Ich habe das auch vier Jahre lang praktiziert, den Ball zu den anderen schieben." Nachsatz: "Aber mit mir nicht!"

Auf Kristoffersen warten zumindest noch sechs Einsätze. Der Österreicher wird acht Rennen bestreiten - Super-G, Riesentorlauf in Hinterstoder, zwei Riesentorläufe plus Slalom in Kranjska Gora sowie Slalom, Riesentorlauf und Super-G beim Weltcup-Finale in St. Moritz.

"Schaue nicht nach links oder rechts"

Kein Thema ist die vorletzte Weltcup-Station in Kvitfjell, wo er als "Joker" den Super-G fahren hätte können. "Da müsste ich das Abfahrtstraining fahren, um die Strecke kennenzulernen. Das wird es aber nicht spielen", stellte Hirscher klar. "Ich muss jeden Tag nützen, um meine Stärken zu stärken, und nicht für Exkursionen zu verwenden, um eventuell zehn Punkte zu machen."

Bei seinen vier bisherigen Gesamtweltcup-Triumphen hatte Hirscher gegen Beat Feuz (2011/12), Aksel Lund Svindal (2012/13, 2013/14) und Kjetil Jansrud (2014/15) zu kämpfen gehabt - was er jeweils erfolgreich erledigte. Dass sein Konkurrent heuer erstmals wie er in den technischen Disziplinen beheimatet ist und nicht aus dem Speed-Fach kommt, sei unerheblich.

"Grundsätzlich ist es mir egal, gegen wen das Gesamtweltcup-Duell läuft", ließ Hirscher wissen." Ich bin sehr froh und glücklich darüber, dass ich Teil davon sein kann. Ob das jetzt ein direktes ist oder ein indirektes so wie in der Vergangenheit, spielt keine Rolle. Ich werde mich auf meine eigene Leistung konzentrieren und gar nicht so viel nach links oder nach rechts schauen."

Hirscher: "In Asien erholst du dich nicht"

Was Hirscher neben dem RTL-lastigen Restprogramm einen Vorteil gibt, ist seine körperliche Verfassung. Ende Jänner hatte er sich eine Verkühlung eingefangen, die mit einer - allerdings auf hohem Niveau angesiedelten - Durststrecke zusammentraf. Am 6. Jänner hatte er den Slalom in Santa Caterina gewonnen, danach blieb er bis zum 23. Februar, als er den City-Bewerb in Stockholm einsackte, ohne Sieg. Hinzu kamen in dieser Zeit drei Ausfälle.

Was die Situation nicht verbessert habe, war die Reise nach Korea bzw. Japan. "Die zwei Wochen in Asien haben nicht unbedingt gut getan. Du erholst dich halt dort drüben nicht", erklärte Hirscher, der sich im Fernen Osten zusätzlich leichte Rückenprobleme einhandelte.

Mittlerweile fühlt sich der 26-Jährige aber wieder pudelwohl. "Mir geht es echt gut. Ich bin voll happy, dass wir wieder daheim sind und dass ich mein Umfeld, mein Netzwerk nutzen kann", sagte er. "Wieder zu Hause zu sein war, wieder frische Bergluft statt Staub einschnaufen dürfen."

(APA)

(Quelle: salzburg24)

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