Salzburg erarbeitete sich zuletzt durch zahlreiche Erfolge heimischer Athletinnen und Athleten den Status als Winter-Sportland.
Salzburger Sommer-Sportler werden forciert
Die letzte Medaille bei den Olympischen Sommerspielen liegt zwölf Jahre zurück. 2008 machte Ex-Judoka Ludwig Paischer mit einer Silbernen in Peking (China) Salzburg und ganz Österreich stolz.
Dem wollen die Verantwortlichen aus der Politik, den Verbänden und Vereinen nun entgegensteuern und neue Sport-Asse an die Weltspitze heranführen. Im Hinblick auf die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris entwickelte das Land Salzburg ein eigenes Förderprogramm.

Mega-Förderung für Salzburgs Hoffnungsträger
"Es ist eine Riesen-Ehre und ich bin echt stolz darauf, dass wir das Vertrauen erhalten haben. So etwas hat es in Salzburg noch nie gegeben", sagte Ringer-Ass Simon Marchl im Gespräch mit SALZBURG24 (siehe Video oben).
Konkret werden an jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer des Kaders monatlich 500 Euro überwiesen. Dieser Betrag ist frei verfügbar und stellt sicher, dass ein Teil der laufenden Kosten abgedeckt wird und dass sich die Aktiven besser auf den Sport konzentrieren können.

Zudem erhält jedes Kader-Mitglied jährlich ein Budget in der Höhe von 1.000 Euro für trainingsbegleitende Maßnahmen wie Physiotherapie, Mentaltraining oder Ernährungsberatung. Für die 17 Sportlerinnen und Sportler nimmt das Land Salzburg für die über vier Jahre dauernde Förderungen rund 800.000 Euro in die Hand.
Zwei Salzburger haben Olympia-Ticket – 15 nicht
Für die heurigen Spiele in Tokio haben bis auf zwei Routiniers 15 Sportler noch kein Olympia-Ticket in der Tasche, gelten derzeit als Hoffnungsträger. Österreichs Marathon-Wunder Peter Herzog (33 Jahre) und Sportschützin Sylvia Steiner (38) sind in Japan fix am Start.
Die Nachwuchs-Hoffnungen wie Tennis-Ass Lukas Neumayer (siehe S24-Video unten) und Co müssen sich noch qualifizieren bzw. Limits für das Großevent einheimsen, um das ihnen entgegengebrachte Vertrauen zurückzahlen.
Bei Olympia-Förderung gilt Leistungsprinzip
Einen gewissen Leistungsdruck verspüren Profi-Sportler immer. Dadurch, dass sie nach einem Auswahlverfahren aus 51 Bewerbungen von einer Fachjury auserwählt wurden, wird dieser künstlich erhöht.
"Die Latte bei Sportlern liegt immer hoch – das sind sie aber gewöhnt. Die Unterstützungen fließen aus Steuergelder und wir wollen, dass die Förderungen bestmöglich genützt werden. Ziel ist es, dass sich möglichst viele Salzburger Athletinnen und Athleten für die Spiele 2024 in Paris qualifizieren – und im besten Fall auch noch Medaillen erringen können", erklärte Landesrat Stefan Schnöll (ÖVP) im S24-Video (siehe unten).
Der Kader wird jedes Jahr neu evaluiert. Es können neue Sportler dazukommen, aber genauso können Athleten hinausfallen, sollten Kaderangehörige nicht abliefern und nicht mehr in der nationalen oder internationalen Spitze mitkämpfen – es gilt das Leistungsprinzip.
Rennrollstuhlfahrer Malter ist sehr dankbar
Wie Marchl streicht auch der Rennrollstuhlfahrer Ludwig Malter die Vorteile der Förderung hervor. "Früher musste man drei Mal überlegen, ob man ein neues Sportgerät kauft oder ein Trainingslager bucht. Dank der finanziellen Unterstützung des Landes kann ich jetzt viel freier trainieren und mich auf das Wesentliche konzentrieren: Bestleistungen abzuliefern", sagte der Gollinger im S24-Video (siehe unten). Für ihn geht es Anfang Mai in die Schweiz, wo er weiteren Olympia-Limits hinterherjagen wird.
Team-Gedanke im Fokus
"Wir organisieren regelmäßige Workshops zur Stärkung des Teamgeists innerhalb des Kaders. Zudem begleiten wir sie im Umgang mit den Medien und vermarkten sie mit einem professionellen Erscheinungsbild auf den sozialen Medien“, erklärte Walter Pfaller, Geschäftsführer der Landessportorganisation, die das Projekt federführend betreut.
Die Basis für internationale Erfolge ist gelegt, nun sind die Sportlerinnen und Sportler gefordert.
Salzburgs Olympiakader
Das sind Salzburgs derzeitige Asse im Olympiaärmel:
- Peter Herzog (Leichtathletik)
- Ludwig Malter (Leichtathletik)
- Markus Ragginger (Ringen)
- Lukas Pertl (Triathlon)
- Lukas Reim (Rudern)
- Celina Schoibl (Klettern)
- Lilli Marija Brugger (Fechten)
- Silvia Steiner (Schießen)
- Jakob Flachberger (Segeln)
- Keanu Prettner (Segeln)
- Laura Schöfegger (Segeln)
- Alexandar Radojkovic (Taekwondo)
- Lukas Neumayer (Tennis)
- Laurenz Leitner (Beach-Volleyball)
- Julian Hörl (Beach-Volleyball)
- Simon Marchl (Ringen)
- Maria Höllwarth (Judo)
(Quelle: salzburg24)