Erst Ende März wurden die Pläne für die heurigen Amadeus Horse Indoors am Messegelände in der Stadt Salzburg vorgestellt. Das größte Pferdesport-Event im Bundesland sei für die Wirtschaft von „unschätzbarem Mehrwert“, wie damalige Sportlandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) bei der Präsentation der Neuauflage im Frühling betonte. 10.000 bis 15.000 Nächtigungen würden mit der Veranstaltung einhergehen. 2,5 Millionen Euro sind für die Horse Indoors insgesamt eingeplant, 35.000 Euro schießt die Stadt Salzburg zu, 60.000 Euro das Land. Neu ist nach zwei Jahren Pause das Organisationsteam, die AHI GmbH, rund um Geschäftsführer Christian Steiner. Und das könnte nun einer der Gründe für eine mögliche Absage werden, schlägt Steiner in einer Pressemeldung am Montagabend Alarm. Er kritisiert den Österreichischen Pferdesportverband (OEPS) scharf.
Genehmigungen für Amadeus Horse Indoors nötig
„Das mögliche Aus liegt an zwei Komponenten", führt Steiner aus. „Erstens fehlt uns die Bestätigung des OEPS, dass der neu gegründete Trägerverein die Veranstaltung vom ehemals anmeldenden Verein quasi übernehmen kann. Ohne diese Bestätigung geht es nicht.“ Auch für die Austragung der FEI Jumping Pony Trophy 2023 sei die Bestätigung des OEPS ausständig. „Des Weiteren haben wir uns mit Salzburg in Dressur- und Springreiten für 2024 als Austragungsort eines Weltcups beworben. Wir haben alles fristgerecht eingereicht, doch die Papiere muss der OEPS an die FEI (den internationalen Pferdesportverband, Anm.) weitersenden. Für all diese Aktionen gibt es seitens der FEI klare Deadlines und diese waren bereits am 18. August.“ Man habe eine Fristverlängerung erwirkt, doch der Verband habe weder das Novation Agreement (Veranstalterwechsel) bestätigt, noch die Bewerbungen abgeschickt, prangert Steiner an. „Wenn das nicht erledigt wird, müssen wir die Veranstaltung absagen."
Nachfrist endet am heutigen Dienstag
Konkret müssten alle Unterlagen bis zum heutigen Dienstag vom OEPS unterzeichnet bei der FEI eintreffen. Damit wird der „Verein zur Förderung der Amadeus Horse Indoors“ als Veranstalter für 2023 seitens des OEPS bestätigt und die Veranstaltung kann entsprechend im Turnierkalender eingetragen werden. Bisher seien schon mehrere hunderttausend Euro in das Event geflossen, sagt Steiner auf SALZBURG24-Anfrage am Dienstag. Dieses Geld stamme allein vom oberösterreichischen Unternehmer Wenzel Schmidt, der die AHI GmbH gegründet hat. Er wolle nun Gewissheit. „Es ist höchste Eisenbahn."
OEPS weist Vorwürfe zurück
OEPS-Generalsekretär Dietrich Sifkovits betont gegenüber S24, dass jede Veranstaltung für Österreich gut sei. „Es liegt sicher nicht an uns, wir hätten bestimmt gerne bereits unterschrieben.“ Dass das bislang noch nicht passiert ist, liege etwa an einer fehlenden Bankgarantie des Veranstalters. Er wolle sich mit den Vorwürfen seitens der AHI GmbH jedenfalls noch genau auseinandersetzen, da ihm diese im Detail bislang nicht bekannt seien, erklärt Sifkovits am Dienstagvormittag. Sollten diese „falsch“ sein, werde der OEPS diese richtigstellen. Steiner erwidert, dass man als Veranstalter die Bankgarantie gar nicht leisten müsse und sich auch bereit erklärt habe, etwaige Gebühren bereits im Vorhinein zu zahlen. Darauf habe der OEPS allerdings nicht reagiert. Salzburgs Sportlandesrat Martin Zauner (FPÖ) war für eine Stellungnahme bisher noch nicht erreichbar. Ob die Schwierigkeiten am heutigen Tag noch gelöst werden können, wird sich zeigen. Klar ist aber: Nicht nur die Organisatoren und die Verbände, sondern auch die Reiter:innen, Aussteller:innen und Sponsor:innen brauchen Klarheit, ob die Amadeus Horse Indoors im Dezember in Salzburg stattfinden oder nicht.
(Quelle: salzburg24)