Neuer Glanz zum Saisonstart

Salzburg Ducks rüsten mit prominenter NFL-Expertise auf

Für die Salzburg Ducks steht am Samstag der Saisonstart in der Bundesliga an. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 18. März 2025 14:03 Uhr
Der Startschuss für die neue Football-Saison fällt am Samstag in Salzburg. Die Ducks eröffnen die Bundesliga-Saison gegen die Thalheim Graz Giants mit vielen neuen Gesichtern und NFL-Expertise, die weit über den Liga-Alltag hinaus genutzt werden soll.

2024 stand die Saison der Salzburg Ducks ganz im Zeichen des Baus des neuen Football-Stadions im Salzburger Stadtteil Liefering. Der Ducks Pond ist seit dem Herbst fertig, die Enten gehen daher nun in ihre erste Saison, in der sie alle Vorzüge der neuen Arena genießen können.

"Wir sind wieder in der Bundesliga und das muss man erst einmal erreichen. Die Liga wurde von zehn Teams auf sechs Mannschaften verkleinert. Dadurch, dass die schwächeren Klubs weggefallen sind, wurde die Konkurrenz größer", erklärte Ducks-Obfrau Christine Gappmayer kürzlich gegenüber SALZBURG24. Letztes Saison wurden die Enten in der Zehner-Liga mit sechs Siegen und vier Niederlagen Fünfter.

Neuer Trainer und Quarterback für Salzburg Ducks

Mit Joe Ashfield präsentierten die Salzburger einen erfahrenen US-Amerikaner als Head Coach, als Quarterback kommt Ian Gehrke aus Deutschland, der lange Zeit in Diensten der Schwäbisch Hall Unicorns stand und zuletzt in der European League of Football (ELF) für Berlin Thunder auflief.

Für Gehrke ist das Abenteuer Austrian Football League (AFL) die erste Station in Europa außerhalb Deutschlands. Dementsprechend muss sich der 26-Jährige auch umgewöhnen: "Was die AFL interessant macht, ist, dass sie eine kleine Liga ist, was ich aus Deutschland nicht gewohnt bin. Dort sind die guten Teams oben und die schlechteren Teams unten – in Österreich ist aber gerade alles ziemlich ausgeglichen, was das Ganze mega interessant macht. Ich bin sehr guter Dinge, dass wir heuer gut abschneiden werden."

Begeistert reagiert Coach Ashfield auf die neue Facility: "Sie ist fantastisch. Ich hatte schon letztes Jahr in Ungarn sehr viel Glück mit einer guten Facility, aber das ist nichts im Gegensatz zu dem, was hier in Salzburg steht. Ich habe sogar Fotos an meine Coaching-Kollegen in Amerika geschickt und sie sind alle auch begeistert."

Sohn von Football-Legende Lewis bei Ducks

Im SALZBURG24-Interview spricht Vereinsoberhaupt Christine Gappmayer vor dem Saisonstart über den Prozess, internationale Neuzugänge zu gewinnen und die strukturellen Herausforderungen durch die Ligen-Strukturen. Zudem verrät sie Pläne, den Ducks Pond künftig für Veranstaltungen zu nutzen.

SALZBURG24: Was waren die größten Herausforderungen bei der Verpflichtung der neuen Importspieler wie Rahsaan Lewis und Co?

Wer American Football verfolgt, kennt die Baltimore Ravens-Legende Ray Lewis. Ein kleiner Vergleich: Das ist, wie wenn im Fußball der Sohn von Cristiano Ronaldo bei Austria Salzburg spielen würde. Er ist eine absolute Legende im Football. Uns wurde mitgeteilt, dass er mal bei einem unserer Heimspiele vorbeischauen würde. Der Kontakt ist dadurch entstanden, dass wir unsere Importe immer mit Respekt behandeln, wir bekommen gute Empfehlungen von unseren ehemaligen Spielern.

Ara Einy als sportlicher Leiter kümmert sich um die Neuzugänge. Er spielt seit Kindesalter Football und war bis zum Vorjahr bei uns im Einsatz. Er hat viele Nächte telefoniert – das ist unglaublich viel Arbeit und funktioniert nicht von heute auf morgen. Rahasaan ist ein Running Back und soll ein Playmaker werden.

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Welche Vorteile bringt das Netzwerk von Headcoach Joe Ashfield den Salzburg Ducks?

Er ist bis nach Amerika sehr gut vernetzt. Wir hoffen, dass wir langfristig daraus viel Kapital schlagen können.

Was erhoffen sich die Ducks von Ian Gehrke als neuem Quarterback?

Unser langjähriger Quarterback Kris Denton war ein entscheidender Teil unserer Erfolgsgeschichte – er führte uns in die AFL und prägte zugleich die nächste Generation als erfolgreicher U18-Head Coach. Jetzt ersetzt ihn Ian Gehrke. Er hat Erfahrungen in Deutschland gesammelt und wir erhoffen uns einen neuen Entwicklungsschritt mit ihm.

Welche Bedeutung hat der Ducks Pond für internationale Veranstaltungen und das Wachstum der Sportkultur in Salzburg?

Drei Mal wird das österreichische Nationalteam bei uns in Salzburg zu Gast sein. Es wird im Sommer ein Damen-Tryout geben. Und Mitte August kommen mit Deutschland, Italien und Schweiz und Österreich vier Nationen an den Ducks Pond. Zudem ist ein Herren-Flag-Turnier im Sommer geplant. Wir sind gerade dabei mit dem langjährigen NFL-Coach Brian Pariani ein internationales Camp in Salzburg zu organisieren. Er war Mitglied von vier Super-Bowl-Gewinnerteams.

Viele Spieler der Ducks wurden von der Konkurrenz abgeworben. Welche Probleme ergeben sich daraus?

Uns haben fünf Nachwuchsspieler von Salzburg nach Wien verlassen, andere wurden abgeworben – das ist eine große Herausforderung für uns. Daher kann man die Struktur des Footballs in Österreich und in Europ durchaus kritisieren. Von den Raiders (ELF und AFL) ist der Sportdirektor derselbe, und der schwächt mit dem Abwerben von Spielern gleichzeitig die Gegner in der Bundesliga – zum Beispiel auch uns. Dies ist möglich, weil die ELF eine GmbH ist und die AFL von gemeinnützigen Vereinen lebt. Dieses System ist zu hinterfragen.

Der Standort Ducks Pond bietet viele Möglichkeiten für die Organisation von Veranstaltungen. Gibt es Pläne, die Arena auch außerhalb des Footballs zu nutzen?

Wir planen gemeinsam mit der Stadt Salzburg Public-Viewing-Events. Zum Beispiel könnten wir uns gut vorstellen die Frauen-Fußball EM bei uns zu übertragen.
Wenn es soweit kommen sollte, würden wir uns dementsprechend ausrüsten. Der Standort ist optimal. Keine Anrainer werden durch Lärmbelästigung oder ähnliches gestört. Auch Parkplätze sind ausreichend vorhanden und die Erreichbarkeit über die Autobahn oder per Rad ist auch optimal. Das Ganze soll kostenlos sein, und wir wollen mit der Stadt Salzburg zusammenarbeiten, um das zu erreichen.

Vielen Dank für das Gespräch.

(Quelle: salzburg24)

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Von Florian Überegger
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