Podcast

Salzburg Ducks-Obfrau Christine Gappmayer im Sonntagstalk

Christine Gappmayer, Obfrau der Salzburg Ducks, im Sonntagstalk mit SALZBURG24.
Veröffentlicht: 14. Juli 2024 10:01 Uhr
Für die Kampfmannschaft der Salzburg Ducks steht nach den verpassten Playoffs erst einmal die Sommerpause an. Nicht aber für ihre Obfrau, Christine Gappmayer – zumindest noch nicht. Wann sich die Salzburger Powerfrau eine Auszeit nimmt und wo sie ihre Kraft für die vielen Football-Einsätze tankt, erzählt sie mir im heutigen Sonntagstalk. Eine Saison lang sind wir auch gemeinsam auf dem Football-Feld gestanden.
Moni Gaudreau

Nachdem die Kampfmannschaft der Salzburg Ducks den Einzug in die Playoffs verpasst haben, sind die Männer bereits in der Sommerpause. Anders sieht das bei Obfrau der Salzburger Footballer, Christine Gappmayer, aus. Denn die Ladies spielen mindestens noch ein Spiel in der heurigen Saison und außerdem sind Sommercamps vorzubereiten. Eine kurze Auszeit nimmt sich die 59-jährige Powerfrau dennoch.

Im Sonntagstalk mit SALZBURG24 erinnert sich Christine Gappmayer an die Gründung des Salzburger Football-Vereins und blickt auf viele persönliche Highlights, aber auch Herausforderungen zurück. Ob sie bereits ans Aufhören denkt? Hört selbst!

Sonntagstalk mit Christine Gappmayer: Ein Auszug zum Nachlesen

SALZBURG24: Du hast die Ducks vor rund zehn Jahren gegründet. Kannst du dich für uns an die ersten Schritte und an deine Gedanken daran zurückerinnern?

CHRISTINE GAPPMAYER: Ja, ich habe mir das leichter vorgestellt und mit weniger Zeitaufwand, denn das waren rund 30 Nachwuchsspieler. Da waren aber die Eltern und die Trainer schon mitberechnet. Und ich habe mir gedacht, das ist ein kleiner Verein, das passt für die Jugend, da nimmt man sich gerne Zeit. Und dann ist das explodiert. Irgendwann hat man das Rad dann nicht mehr stoppen können. So wie ein Schneeball, der wird auch immer größer, wenn er runterrollt.

Und die ersten Eindrücke waren in Liefering, auf einem fast schon Acker, wo wir trainiert haben. Wo wir vorher die Maulwurfhügel niedergetreten haben, dass sich die Spieler nicht verletzen. Also so war der Start der Salzburg Ducks.

Seither hat sich ja viel getan. Inwiefern haben sich deine Aufgaben als Obfrau verändert?

Na ja, es ist halt ganz viel auch Management dahinter, dass man alles einteilt, dass jeder zur richtigen Zeit da ist. Und der große Unterschied ist, in einer Firma sagst du, kannst du bitte diese Aufgabe erledigen? Der ist angestellt, der kriegt dafür bezahlt, der macht das auch mit 98 Prozent.

In einem Verein kannst du sagen, bitte sei so nett, kannst du uns helfen? Und wenn der aber eine Viertelstunde vorher sagt, tut mir leid, ich kann heute doch nicht kommen... Da musst du halt ständig irgendwo variieren und spontan sein. Und ja, es ist eine große Herausforderung, aber wir schaffen es immer wieder.

Am Anfang sind wir teilweise noch selber im Foodtruck gestanden und haben da die Burger verkauft. Das würde sich jetzt nicht mehr ausgehen. Da sind jetzt einfach mehr Helfer und das Ganze ist einfach größer worden. Anders sind auch die Veranstaltungsgenehmigungen, es ist ein Unterschied, ob du mit 30 Leuten zuschaust oder mit 1.500.

Diese zehn Jahre, das ist doch eine lange Zeit. Was ist dir als Obfrau am meisten in Erinnerung geblieben?

Die Touchdowns, die gefangenen Bälle und vielleicht auch Wahnsinns-Tackles meiner Kinder. Die Erfolge, die Silver Bowl, das war unglaublich. Unsere Jugendspieler, die wir entwickelt haben, wenn man den Noah Touré anschaut, der ist jetzt einer der besten ELF-Spieler (European League of Football, Anm.).

Der hat bei uns angefangen, da war er, glaube ich, elf Jahre alt. Der Alexander Reischl, der Quarterback jetzt spielt bei den Vikings in der ELF. Die haben unsere Ducks-Akademie besucht.

Du hast einmal gesagt, du hast beinahe kein Football-freies Wochenende im Jahr. Wie bekommst du das neben deiner Selbstständigkeit und den familiären Aufgaben unter einen Hut?

Na ja, meine Kinder sind ja schon groß, die studieren oder sind auch schon fertig. Wir haben 41 fixe Veranstaltungen im ganzen Jahr. Und das funktioniert nur deshalb, wenn die ganze Familie Football-affin ist. Das ist ein Teil der Familie. So wie andere vielleicht ein Gasthaus haben, wo auch die ganze Familie mithilft, ist bei uns das halt Football. Das würde sonst eh nicht funktionieren, wenn nicht mein Mann und ich ein gemeinsames Ziel haben und einen gemeinsamen Traum gehabt haben.

Apropos Familie, deine ist weiterhin und auch durch und durch im Football-Fieber. Du und dein Mann, zwei deiner Kinder haben selber gespielt und deine Tochter ist Schiedsrichterin. Geht es bei euch am Küchentisch dann auch immer um Football oder hat das Ei dann einmal Pause?

Nein, wir bemühen uns natürlich, dass das Ei dann einmal Pause hat, weil es ist ja wichtig, wie es den Kindern geht. Die erste ist jetzt mit dem Studium fertig. Wohin sie auf Urlaub hinfahren, wie es mit dem Partner geht.

Bei uns ist zu Hause immer wahnsinnig viel los. Wir haben kürzlich mit 18 Leute gebruncht und da ist es nur kurz um Football gegangen und dann über private Sachen, man muss der Familie Zeit geben und es geht viel ums Ei, aber nicht nur.

Das Familiäre scheint dir auch am Feld und im Verein allgemein wichtig zu sein, wie man am Beispiel vom Team-Motto "One Family" sieht. Welche Rolle hat das Familiäre gespielt, als ihr den langjährigen Headcoach Nick Johansen entlassen habt? Was waren da so deine Gedanken?

Das war sehr schwer, weil Nick Johansen sechs Jahre bei uns war. Und ich denke, es war die beste Entscheidung, ihn dazumal zu holen. Und die zweitbeste war, dass wir uns zu dem Zeitpunkt trennen.

Ein Trainer-Dasein ist halt meist nicht für die Ewigkeit. Im Nachhinein gesehen war es die richtige Entscheidung. Es waren aber schon einige Tage, wo wir gesagt haben, schauen wir mal. Aber es war die richtige Entscheidung. Man hat dann gesehen, wie das Team die Saison beendet hat. Und ich glaube, alle 50 Spieler waren beim letzten Spiel da, die alles gegeben haben. Die Tribüne hat wirklich gebebt.

Das ist dann der Lohn für solche Stunden, wo man sich überlegt, was machen wir jetzt? Wem übergibt man welche Aufgaben? Funktioniert das dann? Haben wir das richtig gemacht? Die Zweifel sind weg. Ja, wir haben es richtig gemacht und ja, es war eine schwere Entscheidung, aber ist halt so. Manchmal muss man Entscheidungen treffen. Das Schlechteste ist, keine Entscheidungen zu treffen.

Den Sonntagstalk auf SALZBURG24 gibt's jede Woche. Am kommenden Sonntag, dem 21. Juli, schauen wir gemeinsam mit Astrologin Daniela Hruschka in die Sterne. Einfach reinhören!

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken