Unbelohnte Bronze-Kämpfe

Salzburger Karateka scheitern in Premier League knapp an Medaille

Veröffentlicht: 20. Februar 2022 12:45 Uhr
Zwei fünfte Plätze – das war die gute Ausbeute der beiden Salzburger Karate-Asse Alisa Buchinger und Robin Rettenbacher am Wochenende beim Premier-League-Auftakt in Fujairah (VAE). Trainer Manfred Eppenschwandter übt allerdings heftige Kritik an den Kampfrichtern.

Rettenbacher hatte demnach die Medaille praktisch schon auf der Brust, aber eine fragwürdige Strafe nach Ablauf der Zeit stürzte den Salzburger noch vom Podest, beklagt der Karate-Verband am Sonntag in einer Aussendung. Zunächst hatte der Studenten-Europameister den Aserbaidschaner Turgut Hasanov unter Kontrolle, ging nach 85 Sekunden – aufgrund eines von Eppenschwandtner eingeforderten Video-Reviews – mit 1:0 in Führung. 23 Sekunden später erzielte der Aserbaidschaner den Ausgleich und drei Sekunden vor Schluss wurde durch einen Doppeltreffer der 2:2-Endstand fixiert. Aufgrund der Senshu-Regel gewinnt jener Kämpfer, der den ersten Treffer scorte, den Fight – Robin hatte also Bronze fixiert.

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"So macht man den Karate-Sport kaputt"

Aber dann gab es Gelb (vermutlich) wegen Klammerns, der Senshu-Vorteil wurde entzogen und der Kampfrichterentscheid ging mit 4:1 an Hasanov. Der Weltranglisten-25. konnte sein Glück kaum fassen, Rettenbacher musste sich mit Rang fünf abfinden. "Das war eine Frechheit. So macht man den Karate-Sport kaputt", war Bundestrainer Eppenschwandtner außer sich: "Robin bekam auch schon in der Vorrunde fast keinen Punkt zuerkannt. Ich musste immer den Video-Beweis einfordern, um den Score zu bekommen. Hier in Fujairah gab es nur Kampfrichter aus dem arabischen Sprachraum, Europäer wurden zumeist benachteiligt. Robin hätte sich Bronze verdient gehabt." Der Tennengauer bilanzierte: "Ich darf nach meiner zweiwöchigen Covid-Pause mit der Leistung hochzufrieden sein. Bitter ist natürlich die äußerst fragwürdige Strafe im Finish, die mir Bronze gekostet hat."

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Buchinger setzte Olympiasiegerin unter Druck

Wenige Minuten zuvor musste Alisa Buchinger eine ebenso unglückliche Niederlage einstecken: Im kleinen Finale der Klasse bis 68 Kilogramm setzte die Salzburgerin Olympiasiegerin Abdelaziz Feryal (EGY) unter Druck, erzielte 42 Sekunden vor Schluss mit einer Fausttechnik zum Kopf das vermeintliche 1:0. Wieder hob kein Kampfrichter die Flagge, Eppenschwandtners Video-Beweis wurde auch abgeschmettert. "Ich war sicher, dass es ein Treffer war. Auch die Lippe der Ägypterin hatte geblutet", meinte die Ex-Weltmeisterin, die 30 Sekunden vor Schluss den Tsuki zum 0:1-Endstand einstecken hatte müssen, im Anschluss.

Bei Buchinger "hat leider das Glück gefehlt"

"Ich habe mich gut gefühlt, das Glück hat leider gefehlt, aber ich kann auf Platz fünf stolz sein", sagte die 29-Jährige, die im Vorfeld aufgrund eines Sehnenrisses im Sprunggelenk vier Wochen lang nicht Karate hatte trainieren können. "Alisa war großartig. Jetzt müssen wir hoffen, dass sie das Ticket für die World Games Anfang Juli im amerikanischen Birmingham ergattern konnte. Die neue Weltrangliste wird Mitte der Woche endgültig Aufschluss darüber geben", sagt Eppenschwandtner.

Letzteres gilt auch für die Vorarlbergerin Bettina Plank (bis 50 Kilo), die in Fujairah das Viertelfinale erreicht hatte. Das erste große Highlight des Jahres wird aber für alle die Europameisterschaft in Gaziantep in der Türkei Ende Mai sein.

(Quelle: salzburg24)

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