"Meine Überzeugung ist, dass man Indoor beim Tennis wohl eine Ausnahme machen kann. Wir haben eine riesen Luftzirkulatur in den Hallen", erklärte Kogler Mitte Jänner.
Vereinssport steht noch länger still
Die Initiative, den österreichischen Vereinssport trotz anhaltender Corona-Krise in absehbarer Zeit wieder hochzufahren, bleibt zunächst allerdings nur ein Wunschdenken. Indoor wird man zunächst wohl nur mittels Zutrittstests wieder aktiv werden können. "Tests sind der Schlüssel, können die Sache sehr beschleunigen", ist der Sportminister überzeugt.
Bis mindestens Mitte Februar, wann die österreichische Bundesregierung erneut über das Vorgehen beraten wird, wird es kein grünes Licht für den Amateur- und Breitensport geben. "Der gesamte Sport genießt derzeit leider keine große Priorität. Da muss ich aber Herrn Kogler in Schutz nehmen, bei ihm liegen wohl viel wichtigere Themen auf dem Schreibtisch", sagte Christian Zulehner im Gespräch mit SALZBURG24 mit einem weinenden Auge.
"Tennis ist Corona-Sicher"
Der Präsident sieht Tennis in der Corona-Pandemie dennoch als "sicherste Indoor-Sportart". Da seiner Meinung nach die Chance, dass sich zwei Spieler mit einem negativen Test-Ergebnis und einem Sicherheitskonzept auf knapp 600 Quadratmetern kaum anstecken können. "Da wären wir zu 100 Prozent sicher. Wenn 200 Leute auf einer Eislauffläche tummeln, ist die Wahrscheinlichkeit sich anzustecken, sicherlich größer."
Gefahr droht, den Tennis-Nachwuchs zu verlieren
Der 59-Jährige hofft auf einen baldigen Wiederbeginn und sieht die größte Gefahr bei länger andauerndem Sport-Verbot beim drohenden Mitgliederschwund. "Vor allem Kinder und Jugendliche könnten sich eine andere Sportart suchen und dem Tennis den Rücken kehren", fürchtet er. Zudem gesellen sich bei den Hallen-Betreibern anfallende Mieten, die Großteils weiterhin bezahlt werden müssen. "Es ist eine extreme Belastung und für viele wird es eine knappe Geschichte. Der Dank gilt Sport-Landesrat Stefan Schnöll (ÖVP, Anm.), der sich mit Fonds und Ähnlichem für uns eingesetzt hat."
13.200 Salzburger warten auf Tennis-Freigabe
Bei den 93 gemeldeten Vereinen und 13.200 Mitgliedern im Bundesland Salzburg herrsche gerade wegen des Stillstands ein großer Hunger nach intensiven Ballwechseln. "Alle strotzen nur so vor Motivation und können es kaum erwarten loszulegen. Wir würden auch auf Kabinen und Duschen verzichten."

Bis auf die rund 25 Nachwuchs-Athleten, die dem Spitzensport zugeordnet sind und dank des Salzburger Schulsportmodells im Olympiazentrum Rif (Tennengau) trainieren dürfen, muss sich der Rest noch mit passivem Tennis-Konsum, wie Dominic Thiems Auftakt-Pleite beim ATP-Cup in Melbourne, begnügen.
Wirtschaftskammer-Salzburg-Präsident Johann Buchmüller forderte am Montagabend ebenso eine klare Öffnungsperspektive nicht nur für Gastronomie und Hotellerie, sondern auch für Tennishallenbetreiber. "Hier hängen tausende Betriebe, Familien und Arbeitnehmer in der Luft und sollen ehebaldigst die Chance bekommen, mit Sicherheitskonzepten öffnen zu dürfen", erklärte Buchmüller in einer Pressemitteilung.
(Quelle: salzburg24)