Harry Potter als Inspiration

Österreichs Quidditch-Team mit Salzburger Beteiligung sorgt für WM-Überraschung

Richard Frasl (blaues Trikot) spielt beim Salzburger Quidditch-Verein "Fortress Falcons" und war Teil der österreichischen Nationalmannschaft bei der WM in Belgien.
Richard Frasl spielt beim Salzburger Quidditch-Verein "Fortress Falcons" und war Teil der österreichischen Nationalmannschaft bei der WM in Belgien. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 17. Juli 2025 06:24 Uhr
Österreichs Quidditch-Nationalmannschaft ging bei der WM in Belgien vergangenes Wochenende als Außenseiter an den Start und erreichte mit einer Top-Platzierung dennoch ihr bislang bestes Ergebnis. Beteiligt waren auch zwei Mitglieder des Salzburger Vereins „Fortress Falcons“. Worauf es in dem von Harry Potter inspirierten Sport ankommt und warum der Antritt bei dem Großereignis ein „Überraschungsei“ war, lest ihr hier.

Die Bücher und Filme über Harry Potter faszinieren viele Menschen – egal ob jung oder alt. Wer sich selbst damit beschäftigt hat, hat wahrscheinlich schon einmal etwas von Quidditch gehört: Der fiktive Mannschaftssport wird auf fliegenden Besen gespielt. Bereits vor 20 Jahren nahmen sich zwei College-Studenten das als Vorlage, um die Sportart in die Realität umzusetzen.

Offiziell wird Quidditch auch Quadball genannt. Statt Besen kommen sogenannte Brooms oder Sticks zum Einsatz, erklärt Richard Frasl vom Salzburger Quidditch-Verein „Fortress Falcons“ am Mittwoch im SALZBURG24-Gespräch. „Die einen Meter lange Stange ist sozusagen ein Handicap, das man immer zwischen den Beinen hat. Sie erschwert das Ganze, weil man vieles mit einer Hand machen oder ganz schnell sein muss, wenn man beide Hände braucht.“

Worum geht es bei Quadball?

Quadball ist eine Mischung aus verschiedenen Sportarten. Es gibt etwa ein Handball-Element, weil ein Spielball herumgepasst wird und die Mannschaft versuchen muss, diesen durch die Ringe zu schießen. Für ein Tor gibt es zehn Punkte, führt Frasl aus. „Es sind aber noch drei weitere Bälle im Spiel. Deswegen heißt es Quadball, also Vierball. Mit den drei Gummibällen müssen die Spielerinnen und Spieler abgeschossen werden. Das Rugby-Element sorgt für regen Kontakt, weil man sich gegenseitig – mit gewissen Regeln – auch umreißen kann.“

Außenseiter Österreich sorgt für WM-Überraschung

In Österreich gibt es den Sport seit 2014, sagt der 35-Jährige, der mit seinem Alter schon zu den „Oldies“ zähle. Das Salzburger Team gibt es seit 2019, österreichweit sind es sieben Mannschaften, die sich nicht nur in der landesweiten Liga messen, sondern als Nationalmannschaft auch international antreten. Vergangenes Wochenende stand die Weltmeisterschaft in Belgien auf dem Programm. „Heuer waren rekordverdächtige 31 Länder bei der Weltmeisterschaft dabei. Uns wurde vorher nicht viel zugetraut.“ Doch der vermeintliche Außenseiter sorgte für eine Überraschung.

Die 18-köpfige Mannschaft um Frasl und seine Vereinskollegin Pia Knödler erzielte ihr bestes Ergebnis jemals und erreichte schlussendlich den achten Platz. „Unter den letzten Acht zu sein – neben so großen Nationen wie Deutschland, Frankreich oder England – ist sicherlich eine tolle Sache gewesen. Auf Messers Schneide ist es uns gelungen, gegen Indien im Achtelfinale zu gewinnen. Wir haben es erstmals ins Viertelfinale einer WM geschafft“, freut sich der Wahl-Salzburger. Denn Österreich sei mit Abstand das kleinste Land unter den Top-Platzierten bei dem Großereignis gewesen.

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Den Erfolg führt er auf die einzelnen Spielerinnen und Spieler, aber auch auf die Arbeit der Coaches zurück. „Wir wurden sehr gut auf die einzelnen Gegner eingestellt. Man identifiziert Schwächen, die man ausnutzen muss und versucht, die eigenen bestmöglich zu kompensieren.“ Und das gelang, obwohl einige Top-Spielerinnen und -Spieler fehlten. „Das Ganze war ein bisschen wie ein Überraschungsei.“

Salzburger Verein sucht Spieler:innen

Bei der Bekanntheit des Sports in Salzburg gebe es Aufholbedarf. Aktuell seien zwischen 15 und 20 Kinder Teil der Nachwuchsmannschaft der „Fortress Falcons“. Bei den Erwachsenen sei es hingegen etwas schwieriger, genügend Spielerinnen und Spieler zu finden. „Wir sind aktuell in einer Spielgemeinschaft mit Innsbruck.“ Gemeinsam trainiert wird in Salzburg jede Woche am Freitag auf dem Kunstrasen beim Sportzentrum Mitte in der Landeshauptstadt. Interessierte seien jederzeit willkommen.

Für den Salzburger Verein steht als Nächstes der österreichische Quidditch-Pokal auf dem Programm. Dieser wird im September vermutlich in Linz über die Bühne gehen. „Wir setzen uns als Ziel, ins Finale zu kommen. Wenn man Erster oder Zweiter wird, darf man international spielen. Das kann man sich vorstellen wie bei der Champions League im Fußball.“ Nächstes Jahr steigt dann die Europameisterschaft. Die Österreicher:innen wollen es erneut unter die besten Acht schaffen, zeigt sich Frasl ambitioniert. „Vielleicht gelingt es uns sogar, ins Halbfinale zu kommen.“

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(Quelle: salzburg24)

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