Gendertag 2025

Vom Sport leben? Für Männer leichter als für Frauen

Frauen klar im Nachteil: 82 Prozent der Personen in Leitungsfunktionen sind Männer. Von jenen, die vom Leistungssport leben können, sind 66 Prozent Männer. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 10. Juni 2025 14:02 Uhr
Im Sport verdienen mehr Männer als Frauen ihren Lebensunterhalt. Das Ungleichgewicht wird am Gendertag 2025 deutlich. Vor allem bei den Trainerposten und im Schiedsrichterwesen sind eklatante Unterschiede erkennbar.

Der heimische Sport ist nach wie vor eine Männerdomäne. 82 Prozent der Personen, die Leitungsfunktionen bekleiden, sind Männer. Was das Coaching betrifft, sind 83 Prozent Trainer und nur 17 Prozent Trainerinnen. Im Schiedsrichterwesen gibt es gerade einmal acht Prozent Frauen. Diese Zahlen sind am Dienstag bei der Gendertagung 2025 im Haus des Sports in Wien präsentiert worden, die 100% Sport - das Österreichische Zentrum für Genderkompetenz und Safe Sport - organisiert hat.

Die Tagung widmete sich eingehend dem Thema Geschlechtergerechtigkeit im Sport. Grundlage dafür waren die Daten, die im Rahmen von All In Plus - einem Gemeinschaftsprojekt der EU und des Europarats - für den Zeitraum 2023 bis 2025 in 21 Ländern erhoben wurden. Was die Geschlechtergerechtigkeit im Sport betrifft, steht Österreich nicht als Musterschüler da, wie sich bei der Datenauswertung von 31 nationalen Sportfachverbänden, dem Österreichischen Olympischen Komitee (ÖOC), und dem Österreichischen Paralympischen Committee (ÖPC) zeigte.

34 Prozent der Frauen können vom Sport leben

"Das Ungleichgewicht ist nach wie vor gegeben. Veränderungen passieren langsam", bilanzierte 100% Sport-Geschäftsführerin Claudia Koller. Von den Athletinnen und Athleten, die mit dem Sport ihren Lebensunterhalt bestreiten können, sind 66 Prozent Männer und nur 34 Prozent Frauen.

Salzburger Sport-Staatssekretärin Schmidt kündigt "Vorgaben" an

Angesichts dieser Zahlen, die von den Aktiven bis zu den Leitungspositionen in den Verbänden ein anhaltend durchgängiges Ungleichgewicht dokumentieren, sieht Sport-Staatssekretärin Michaela Schmidt (SPÖ) aus Salzburg dringenden Handlungsbedarf. Es brauche eine Bewusstseinsbildung und Anreize, etwa eine Koppelung von Frauenförderung an die Vergabe von Fördermitteln. "Aber irgendwann müssen wir den nächsten Schritt gehen und werden Vorgaben setzen müssen, was etwa die Besetzung von Gremien betrifft", stellte Schmidt klar.

Die zukünftige gesetzliche Regelung der Sportförderung werde der Gleichstellung der Geschlechter Rechnung tragen, kündigte die Sport-Staatssekretärin an. Ziel müsse es sein, dass bis 2030 zumindest 30 Prozent der Leitungsfunktionen in den Verbänden von Frauen bekleidet werden und 30 Prozent der Trainer weiblich sind. Kämpferischer zeigte sich Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ). Sie sprach sich für "Halbe-Halbe bei Macht und Geld im Sport" aus.

(Quelle: apa)

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