Die Überfliegerin aus Maria Alm (Pinzgau) wurde gestern zum größten Sorgenkind im heimischen Aufgebot. Die Skispringerin gehört zu Österreichs heißeste Eisen und ist Top-Favoritin auf eine Olympia-Medaille.
Kramer droht Corona-Albtraum
Doch nun könnte Covid-19 ihr einen Strich durch die Rechnung machen. Am Samstag beim Weltcup in Willingen erhielt die 20-Jährige - wie berichtet - ein positives Testergebnis. Der Wettlauf gegen die Zeit ist im vollen Gang. Denn am Samstag steht für die Pinzgauerin der erste Bewerb in China auf dem Programm.
"Aufgrund des hohen Ct-Werts bleibt ein Antreten bei den Olympischen Spielen das Ziel“, hieß es vom ÖSV in einer Aussendung. "Derzeit wird seitens der Verantwortlichen des Österreichischen Olympischen Comités (ÖOC) und des Österreichischen Skiverbands (ÖSV) an einem Zeitplan gearbeitet, um einen Start der Weltcupführenden bei den Olympischen Spielen in Peking zu ermöglichen.“
Kramer verzichtet auf Familienessen für Olympische Spiele
Die strengen Bestimmungen erfordern nach einer überstandenen Infektion vier aufeinanderfolgende negative PCR-Test-Ergebnisse im zeitlichen Abstand von mindestens 24 Stunden. Auf die Sport-Welt warten Olympische Spiele, die sich auch den Namen "Olympisches Roulette" verdient hätten.
Kramer hatte erst vor wenigen Tagen erzählt, aus Angst vor einer Infektion auf das gemeinsame Essen am Familientisch zu verzichten. "Es wäre natürlich der Albtraum für jeden Sportler, wenn man wegen dem (Corona) nicht am Start sein kann", sagte die 20-Jährige damals. Nun muss sie wohl spätestens am Dienstag ihren ersten negativen Test abliefern, damit der Albtraum nicht Realität wird.
Drei weitere ÖOC-Wackelkandidatinnen
Mit Teresa Stadlober, Katharina Gallhuber und Katrin Beierl, die wegen unklarer Corona-Resultate noch in Österreich blieben, hat das ÖOC-Team drei weitere Wackelkandidaten in ihren Reihen.
Fünf vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking haben die Veranstalter 37 weitere Corona-Fälle festgestellt. Wie das Organisationskomitee am Montag mitteilte, wurden am Sonntag 28 Einreisende positiv getestet, darunter acht Athleten oder Teammitglieder. Zudem wurden bei neun Personen, die sich bereits im geschlossenen Olympia-System befinden, Infektionen registriert.
Aus für Biathletin
Am Vortag hatte es insgesamt 34 Infektionen – darunter der österreichische Bob-Anschieber Markus Sammer – gegeben. Die Gesamtzahl der Fälle ist seit 23. Jänner auf insgesamt 176 gestiegen. Betroffen ist unter anderem die russische Biathletin Valeria Wasnezowa, die in Peking zwei positive Corona-Tests ablieferte. Die Spiele sind damit für sie vorbei, bevor sie begonnen haben. "Mein olympischer Traum bleibt damit nur ein Traum", schrieb die Athletin auf Social Media. Sie soll durch Jewgenija Burtasowa ersetzt werden.
Auch die russischen Skeleton-Medaillenkandidaten Nikita Tregubow und Wladislaw Semenow müssen nach positiven Corona-Tests auf ihren Start verzichten.
Baumgartner ebenso zum Zuschauen verdammt
Der an Corona erkrankte Freeskier Samuel Baumgartner muss ebenso daheim bleiben. Daniel Bacher darf statt ihm an den Winterspielen in Peking teilnehmen. Das Internationale Olympische Komitee habe die Nachnominierung des Tirolers offiziell bestätigt, gab das ÖOC bekannt. Der 17-Jährige ist der Jüngste im österreichischen Aufgebot, er reist am (heutigen) Montag nach China.
Für die Winterspiele gilt ein strenges Corona-Sicherheitskonzept. Alle Beteiligten – von Athleten bis hin zu Journalisten – sind vollständig vom Rest der chinesischen Bevölkerung getrennt. Um Infektionen möglichst rasch zu erkennen, muss jeder Teilnehmer innerhalb der Olympia-Blase täglich einen PCR-Test absolvieren.
Wer sich mit dem Virus angesteckt hat, wird in einem eigens dafür vorgesehenen Hotel isoliert. Nur nach zwei negativen PCR-Tests im Abstand von mindestens 24 Stunden können die Betroffenen dieses vor Ablauf von zehn Tagen wieder verlassen. Nach dieser Frist ist nur noch ein negativer PCR-Test nötig.
(Quelle: salzburg24)