Klare Priorität

Daniel Huber: "WM ist cool, aber Tournee ist Tournee"

Skisprung-Ass Daniel Huber (re.) im Gespräch mit SALZBURG24-Sportredakteur Mathias Funk.
Veröffentlicht: 09. November 2024 09:39 Uhr
In wenigen Tagen geht es für Österreichs Skispringer wieder um wichtige Weltcup-Punkte. Neben Superstar Stefan Kraft und Jan Hörl gibt es mit Daniel Huber noch einen dritten Salzburger, der in der kommenden Saison für Furore sorgen will. Wir trafen den 31-Jährigen aus Seekirchen am Freitag zum Interview.
Mathias Funk

Mit dem Gewinn des Skiflug-Gesamtweltcups im Rücken strotzt Daniel Huber in diesen Tagen nur so vor Selbstvertrauen. Dabei hat der 31-jährige Flachgauer eine schwierige Saison hinter sich, in der er sich gegen Ende des Weltcups wieder an die Spitze herangekämpft hat und diese sogar mit Kristall krönte. Im SALZBURG24-Interview am Wallersee sprach der Familienvater über anstehende Saisonhighlights, seine persönlichen Ziele und das Leben mit Töchterchen Matilda.

Daniel Huber: "Würde mich immer für die Tournee entscheiden"

Nicht der Gesamtweltcup, nicht die Nordische Ski-WM, sondern die alljährliche Vierschanzentournee sorgt bei Skispringer Daniel Huber für Herzrasen. "Ich würde mich immer für die Tournee entscheiden. Als Österreicher mit dieser Tournee-Historie muss man das ja fast sagen. Die WM in Trondheim ist natürlich cool, aber Tournee ist Tournee. Da kommen so viele Erinnerungen hoch, die ich an meine Vorgänger habe und die Entscheidung ist mit Bischofshofen auch noch gefühlt vor der eigenen Haustür. Das ist alles so prestigeträchtig und meiner Meinung nach das Größte im Skispringen. Für uns Athleten ist die Tournee wie die Fußball-Weltmeisterschaft", sagte Huber am Freitagnachmittag.

Der ÖSV-Adler beendete die Tournee im Vorjahr nur auf Platz 54, kam aber auch nur beim Finale in Bischofshofen (Pongau) zum Absprung. Zuvor hatte der Salzburger verletzungsbedingt schwierige Monate hinter sich.

Nach Rücktritts-Gedanken folgt überraschender Erfolg

Denn eigentlich war Huber von Anfang an nicht für den Weltcupkader vorgesehen, doch nach starken Sprüngen im Herbst sicherte er sich seinen Platz im Team. "Das war für mich sehr cool, aber im Wettkampf habe ich mich noch schwergetan", erinnerte er sich an seine schwierige Phase. Gegen Ende der Saison startete der Flachgauer aber durch und zeigte vor allem im Skifliegen seine ganze Klasse. "Ab dem Skifliegen in Oberstdorf lief es bei mir richtig gut. Was dann passiert ist, ist immer noch unglaublich. Das hätte ich nie gedacht. Es gibt Negativspiralen, aber es gibt auch Positivspiralen. Das haben mir diese Monate gezeigt", so Huber, der nach drei Operationen an Hüfte (links) und Knie (rechts) sogar an ein vorzeitiges Karriereende dachte, dann aber im Skiflug-Finale von Planica sogar Superstar Stefan Kraft die Show stahl und zur kleinen Kristallkugel segelte.

Damit die kommende Saison weniger turbulent, aber ebenso erfolgreich wird, tankt der heimatverbundene Naturliebhaber derzeit zu Hause am Wallersee Kraft. Schließlich lebt Huber dort mit seiner Frau und der erst 15 Monate alten Tochter Matilda. Schlaflose Nächte vor dem Weltcup-Auftakt im Hause Huber? Fehlanzeige! "Im Moment läuft es ganz gut. Am Anfang war es noch anders. Die Kleine rennt schon fleißig herum und gibt uns Gas. Wir sind froh, dass sie so eine Frohnatur ist. Den größten Anteil daran hat natürlich meine Frau, die hier durch meinen Beruf natürlich viel übernimmt", kann sich der Familienvater trotz der anspruchsvollen Zeit in den eigenen vier Wänden größtenteils auf den Sport konzentrieren.

Töchterchen und Frau unterstützen Salzburger Skispringer von Seekirchen aus

Zwischen dem Saisonauftakt im norwegischen Lillehammer und dem zweiten Springen im finnischen Ruka/Kuusamo wird Huber aus zeitlichen Gründen nicht nach Seekirchen heimkehren können. Dank der Technik kann der Skispringer jedoch trotzdem mit seiner Familie in Kontakt bleiben. "Mit WhatsApp und Facetime ist das schon einfacher. Auch die Kleine checkt, dass ich dann auf dem Handy bin. Also ich würde sagen, das klappt ganz gut. Aber auf Zuhause freut man sich im Anschluss an die Bewerbe seit der Geburt natürlich anders", schmunzelte er.

Daniel Huber APA/AFP/Jure Makovec
Will wieder angreifen: Seekirchener Daniel Huber. (ARCHIVBILD)

Noch mehr freut man sich auf Zuhause, wenn man als Sportler vorher ordentlich ablieferte. Das Ziel für die kommende Saison ist für Huber zweifellos klar. "Ich will wieder um Podestplätze und Siege kämpfen. Das habe ich in der vergangenen Saison erlebt und das macht Lust auf mehr. Mit Platz 20 oder so gebe ich mich nicht zufrieden."

(Quelle: salzburg24)

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