Während sein Comeback in Sölden von einer beispiellosen Spannung begleitet war, bei der die Skifan-Gemeinde bis zum letzten Moment um seine Teilnahme bangte, setzt Marcel Hirscher im finnischen Levi ein deutlicheres Zeichen. Bereits vier Tage vor dem Rennen gibt er über die Van Deer-Homepage klar zu verstehen, dass er an den Start gehen wird. „Machen wir bitte nicht wieder so ein Theater“, erklärte er nach seinem Mega-Comeback in Sölden und hielt sein Versprechen. Ein Statement, das zeigt, wie sehr der Salzburger inzwischen das große Ganze im Blick hat – ohne Dramen, fokussiert und entschlossen.
Marcel Hirscher nimmt auch den ersten Slalom der neuen Weltcup-Saison in Angriff. Wie der achtfache Ski-Gesamtweltcupsieger am Mittwoch mitteilte, wird er am Sonntag in Levi (Finnland) am Start stehen. "Levi ist wie Sölden ein Gradmesser dafür, wo ich nach der extrem langen Abwesenheit sportlich stehe", erklärte Hirscher, der bei seinem Comeback nach über fünf Jahren Pause im Riesentorlauf von Sölden 23. geworden war.
Hirschers letzter Tanz im hohen Norden
„Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wird dies mein letztes Mal dort sein“, sagt Hirscher über das bevorstehende Rennen in Levi. Denn sein Comeback soll nach einer Saison wieder zu Ende gehen, wie der 35-Jährige bereits mehrmals erwähnte. Was einst Routine war, ist nun ein bewusster Akt des Abschiednehmens – jedes Detail, jeder Schwung, jede Begegnung will in vollen Zügen genießen. In Levi, 135 Kilometer nördlich des Polarkreises, geht es nicht nur um den Sport.
Salzburger liebt "zweites Wohnzimmer" Levi
Hirscher liebt Levi, da macht er kein Geheimnis daraus. "Es sind nicht die Massen an Zuschauern, die Levi ausmachen, sondern das Gefühl der Abgeschiedenheit und das Erleben der lappländischen Traditionen. Es ist wie mein zweites Wohnzimmer", beschreibt Hirscher.
Mit einem Höhenunterschied von 180 Metern scheint die „Levi Black“-Piste auf den ersten Blick wenig anspruchsvoll. Doch gerade ihre scheinbare Einfachheit birgt die größten Technikhürden und fordert den Athleten alles ab. „Alles sieht dort so einfach aus, aber gerade die einfachen Pisten sind die schwierigsten, um schnell zu fahren“, erklärt der Annaberger (Tennengau), der für die Niederlande an den Start gehen wird.
Auf dem Gletscher des Kitzsteinhorns und auf der Reiteralm bereitete sich der Salzburger auf seinen Lieblings-Trainingsstätten auf den Slalom in Levi vor. "Ich mache kontinuierlich kleine Fortschritte im Material und im Skifahren, und damit bin ich zufrieden", meinte Hirscher. Sofern es die Zeit erlaubt, will er auch "seinen" Rentieren Ferdl, Leo und Mr. Snow - der Sieger in Lappland gewinnt eine Babyrentier-Patenschaft - einen Besuch abstatten.
(Quelle: salzburg24)