Österreichs Alpinskiteam ist der erhoffte erfolgreiche Einstand in die Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm (Pinzgau) missglückt. Das Mixed-Team in der Aufstellung Julia Scheib, Stephanie Brunner, Stefan Brennsteiner und Dominik Raschner unterlag am Dienstag im Parallelbewerb gleich im Viertelfinale Schweden und wurde Sechster. Zwar endete das Duell 2:2, die Zeit sprach aber gegen das Team aus dem Gastgeberland. Seit Silber 2019 in Åre wartet der ÖSV auf eine Teammedaille bei einer WM.
Raschner: "Gewinnen und verlieren als Team"
Zunächst in Führung gelegen, unterlag Scheib nach einem Fehler Estelle Alphand. Brennsteiner setzte sich anschließend gegen Fabian Ax Swartz durch und der Stimmungspegel auf den Tribünen stieg kurzzeitig deutlich an - ehe dann Brunner im Lauf gegen Sara Hector ausschied.
"Wir wussten, dass Schweden sehr, sehr stark ist. Ich musste gegen Sara all in gehen. Es tut mir richtig leid, dass ich das nicht ins Ziel gebracht habe", sagte Brunner. "Wir müssen die Köpfe wieder schnell nach oben richten und uns auf die nächsten Bewerbe konzentrieren."
Raschner hätte anschließend gegen Kristoffer Jakobsen ein Traumlauf gelingen müssen, die Zeit reichte aber letztlich nicht aus. "Wir hätten natürlich gerne mehr gezeigt. Wir gewinnen und verlieren als Team", so der Tiroler nach dem ersten Bewerb im Zielgelände. "Wir wissen aber von Haus aus, dass wir Gas geben müssen."
Stefan Brennsteiner hadert nach Viertelfinal-Aus gegen Schweden
Auch Stefan Brennsteiner resümierte einen enttäuschenden Auftakt bei der WM: "Leider ist es uns nicht gelungen, weiterzukommen. Fehler passieren bei diesem Bewerb brutal schnell und das ist heute leider passiert. Es ist bitter, weil wir alle gerne öfter heruntergefahren wären", so der Lokalmatador aus Niedernsill (Pinzgau). Für den Riesentorlauf wird sich der Pinzgauer am Kitzsteinhorn und am Maiskogel vorbereiten. "Dann komme ich mit einem riesigen Grinser zurück nach Saalbach", konnte "Brandy", wie er intern genannt wird, aber schon wieder scherzen.
"Wenn einer einen Fehler macht, geht es, aber beide Mädels jetzt so, das ist zu viel. Sie sind beide im Training gestern gut gefahren, leider heute nicht", sagte ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl. "Wir haben gewusst, dass man sich keinen Fehler erlauben darf, das holst du nicht auf. Aber das schwächt jetzt das Potenzial der Leute nicht", bleibt Mandl zuversichtlich. "Es ist schwer hier runter, sehr technisch, es ist attraktiv. Der Bewerb ist absolut klasse und auch sportlich hochklassig, weil es schwierig ist." Eine Medaille sei möglich, aber nicht eingeplant gewesen.
Österreich mit Freilos im Achtelfinale
Nach den prominenten Vorläufern Anita Wachter und Kristian Ghedina, die beide 1991 in Saalbach Medaillen gewonnen hatten, ging es im ersten von elf WM-Bewerben mit dem Achtelfinale los, für das Österreich und die Schweiz ein Freilos hatten. Die Eidgenossen setzten sich im Viertelfinale knapp gegen Deutschland durch (Zeit entschied bei 2:2), die USA besiegten Norwegen 3:1 sowie Italien die Mannschaft aus Frankreich 3:1.
Italien jubelt über erstes WM-Gold ab Zwölferkogel
Im Semifinale behielt die Schweiz gegen die USA die Oberhand, Italien ebenfalls nach einem 2:2-Ausgang gegen Schweden. Die Skandinavier hatten im kleinen Finale USA mit 3:1 in Griff, über Gold jubelten nach einem 2:2 gegen die Schweiz überraschend Giorgia Collomb, Lara della Mea, Filippo della Vite und Alex Vinatzer aus Italien. Für die Schweiz waren Wendy Holdener, Delphine Darbellay, Luca Aerni und Thomas Tumler im Einsatz.

Weiter geht es am Mittwoch mit den Abfahrts-Trainings der Damen und Herren. Auch Vincent Kriechmayr wird dabei sein. Der Oberösterreicher, der vor zweieinhalb Wochen bei einem Sturz in Wengen eine Innenbandzerrung im rechten Knie erlitten hatte, fühle sich fit, erklärte ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl am Rande der WM-Eröffnung. Kriechmayr habe am Dienstag trainiert und sich dann dafür entschieden, das Training in Angriff zu nehmen, sagte Mandl.
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(Quelle: salzburg24)