Mit den Top-Platzierungen in der Tasche geht Stefan Rettenegger beim Heim-Weltcup in Ramsau hoch motiviert an den Start. "Ich habe noch nicht meinen Traumtag gehabt", sagt Rettenegger, "aber der Winter ist noch lang und ich habe genug Zeit."
Junioren-Weltmeister aus Salzburg gilt als großes Talent
Eile hat der Junioren-Weltmeister aus Pfarrwerfen (Pongau) jedenfalls keine, der gelungene Weltcup-Auftakt gibt aber Aufwind. "Da freut man sich noch viel mehr, dass man jetzt nach Ramsau zu den eigenen Fans nach Hause kommt", sagt Rettenegger. Ob der Traumtag bei den Bewerben am Freitag oder Samstag gelingt? Rettenegger gibt sich zurückhaltend, an der Stabilität der Sprünge fehle es noch ein bisschen. Aber: "Ich habe immer wieder mal Ausreißer dabei, warum soll das nicht in Ramsau passieren?"

Trainer hält große Stücke auf Rettenegger
Die starken Leistungen in Ruka und Lillehammer, als er zweimal bester Österreicher war, kamen auch für Rettenegger überraschend. "Ich habe gewusst, dass ich im Sommer besser geworden bin. Aber dass ich ganz vorne dabei bin, damit habe ich nicht gerechnet", sagt er. Sein Trainer allerdings schon. "Das war zu erwarten. Er erntet schon ein bisschen", meint Chefcoach Christoph Eugen. Die Top Ten seien ein "super Bereich" für ihn, aber es könne auch ganz nach vorne gehen. "Irgendwann kommt der Wettkampf, wo alles zusammenpasst und dann wird er noch weiter vorne sein."
Auf den Spuren von Lamparter
In der Steiermark, nur 25 Minuten von seiner Heimat entfernt, fühlt sich Rettenegger wohl. In Ramsau habe er in der Vergangenheit "richtig viele Sprünge" absolviert, wie er sagt, auch die harte Loipe mit den steilen Anstiegen komme ihm entgegen. Eugen sieht durchaus Parallelen zu Doppel-Weltmeister Johannes Lamparter. "Er ist in die Fußstapfen vom Johannes gehupft", sagt der Coach. Lamparter war ein Jahr vor Rettenegger ebenfalls Junioren-Weltmeister geworden.
Familie Rettenegger fiebert in Ramsau mit
Der ÖSV-Trainer will seinen Schützling aber nicht unter Druck setzen. "Er muss geduldig bleiben, das ist ganz wichtig. Er darf ruhig so kombinieren, wie er momentan drauf ist", betonte Eugen. Eine zusätzliche Motivation: Sein um zwei Jahre älterer Bruder Thomas steht ebenfalls im Weltcup-Aufgebot der Kombinierer, in Ramsau werden die Eltern sowie der Onkel, der ihn zum Skispringen gebracht hatte, vor Ort sein. "Das wird richtig cool, wenn sie einem dann zujubeln", sagt Rettenegger.
(Quelle: apa)