Seinen bisher größten Einzel-Triumph hat der Salzburger am Dreikönigstag auf seiner Heimschanze in Bischofshofen (Pongau) im letzten Sprung hauchdünn verpasst, der Tournee-Zweite bewies aber in eindrucksvoller Manier, dass er die Skisprung-Weltspitze aufmischen kann. Neun zweite Plätze sowie je zwei erste und dritte Plätze lautet die starke Saisonbilanz des 26-Jährigen.
Jan Hörl tankt Energie bei Schwiegereltern
Die knappen Entscheidungen, die ihm große Erfolge (noch) verwehrten sind ein Beweis, dass der Salzburger neben Daniel Tschofenig zu den heißesten ÖSV-Medaillenanwärtern zählt. Die lange Reise von den Vereinigten Staaten (Lake Placid) nach Japan (Sapporo) und retour nach Österreich habe er "gut überstanden. Meine Akkus habe ich bei den Schwiegereltern in der Südsteiermark aufladen können", verriet Hörl am Montag bei einem Online-Medientermin des ÖSV.
Bei der WM-Generalprobe im vergangenen März wurde er in Trondheim Großschanzen-Dritter – hinter seinen Landsleuten Stefan Kraft und Tschofenig. "An Trondheim habe ich aufgrund des Vierfach-Sieges im Vorjahr gute Erinnerungen – ich stand auch am Stockerl. Wir werden nicht ins kalte Wasser springen."
Einzel-WM-Medaille fehlt ÖSV-Skispringer noch
Zwei Team-WM-Medaillen nennt der 26-Jährige sein Eigen, im Einzel ist er noch ohne Top-Sieben-Platz. Hörl geht gerne auf Risiko, das wird er in Trondheim nicht anders halten. "Das Ziel ist ganz klar eine Medaille. Mit einer Goldenen wäre ich sehr zufrieden."
Den Fokus legte er zuletzt auf körperliches Training. Hörl fühle sich frisch und voller Energie, um voll anzugreifen. Dass neben dem starken ÖSV-Trio ist auch mit Ryoyu Kobayashi zu rechnen. Der Japaner brillierte in Sapporo und präsentierte sich zuletzt als ernstzunehmender Konkurrent. "Dass Ryoyu Kobayashi wieder so gut in Form kommt, erhöht die Spannung. Aber wir brauchen uns nicht beunruhigen lassen."
Hörl meinte vor dem Abflug, der am Donnerstag erfolgt: "Alles, was jetzt kommt, ist eine Draufgabe." Besonders die Leistungen Hörls steigerten bei den rot-weiß-roten Adlern die Zuversicht auf Edelmetall beim Saisonhöhepunkt (26.2. bis 9.3.). ÖSV-Sportdirektor Mario Stecher wäre mit sechs bis sieben Medaillen bei der Nordischen Ski-WM sehr zufrieden, we er betonte.
(Quelle: salzburg24)