Hunderte Flüge fallen derzeit wegen des Warnstreiks bei der Lufthansa aus, tausende Passagiere sitzen auf den Flughäfen fest. Auch neun Salzburger Biathlet:innen sind davon betroffen und hoffen, am Mittwoch zu den Biathlon Junioren- und Jugendweltmeisterschaften abheben zu können. Die Anreise muss dann allerdings, anders als geplant, über Helsinki (Finnland) und Tallinn (Estland) erfolgen.
Anna Andexer und Co halten spontanes Training ab
"München - Riga - cancelled", hieß es am Dienstag am Münchner Flughafen. Ausgerechnet der Flug, der das ÖSV-Team rund um Biathlon-Hoffnung Anna Andexer nach Lettland bringen sollte. Von der lettischen Hauptstadt wäre es weiter nach Estland gegangen, wo ab Freitag in Otepää die Medaillenkämpfe beginnen. "Jetzt hoffen wir natürlich, dass wir zumindest am Mittwoch fliegen können", sagte Anna Andexer am Dienstagmittag gegenüber SALZBURG24. Den Flugausfall haben die Athlet:innen mit einem spontanen Training in Hochfilzen (Tirol) überbrückt.
Die Saalfeldenerin (Pinzgau) sammelte zuletzt bei den Junioren-Europameisterschaften in Polen zwei Gold- und eine Bronzemedaille und zählt zweifellos zu den vielversprechendsten Talenten im rot-weiß-roten Nachwuchskader. Mit viel Selbstvertrauen im Gepäck will die 21-Jährige auch in Otepää, am besten schon am Freitag in der Mixed-Staffel, wieder angreifen. "Ich lasse die WM auf mich zukommen. Einfach wird es sicher nicht. Es sind starke Nationen mit den besten Athletinnen am Start".
Salzburg drückt ÖSV-Kader Stempel auf
Andexer ist übrigens nicht die einzige Salzburgerin, die die Reise ins Baltikum antritt. So wird sich bei den Juniorinnen auch Wilma Anhaus (Neukirchen a. Großvenediger) und in der Jugend Anna Millinger (St. Martin b. Lofer) hinzugesellen. Auch bei den Herren gingen die WM-Tickets großteils nach Salzburg. Neben dem Saalfelden-Trio um Lukas Haslinger, Oliver Lienbacher und Fabian Müllauer schließt David Neumayr (Bischofshofen) die Salzburger Junioren ab. Bei der Jugend treten im Herrenbereich Thomas Dankl (Maria Alm) und Thomas Marchl (Kuchl) an.
Nähe zu Hochfilzen "Vorteil" für Salzburgs Biathlet:innen
Das ÖSV-Lager in Otepää ist somit fest in Salzburger Hand. Immerhin sind 56 Prozent des Kaders im Bundesland Salzburg beheimatet. "Das ist absolut genial, dass so viele Athlet:innen aus Salzburg kommen und die meisten davon aus meiner Heimat Saalfelden", sagte Andexer. Dass so viele Talente aus dem Pinzgau kommen würden, liegt für sie auch an der kurzen Entfernung nach Hochfilzen. "Das ist sicher ein großer Vorteil für uns."
Für die kommenden Jahre glaubt die WM-Goldene auf eine Salzburger Etablierung bei den ÖSV-Biathlet:innen. "Das ist durchaus ein gutes Zeichen und das freut mich auch sehr", erzählte sie. 2027, wenn in Otepää die Biathlon-Weltmeisterschaft der Elite ansteht, könnten die Salzburger:innen dann bereits groß aufzeigen.
(Quelle: salzburg24)