Die Temperaturen sinken, erste Gipfel werden weiß und die meisten Skigebiete rüsten sich schon für die Eröffnung der neuen Saison. Fällt rechtzeitig genug Schnee bis in die Salzburger Skigebiete, wäre alles angerichtet für einen Skitag bzw. einen Familienurlaub. Doch heuer wird mit der Inflation das Vergnügen auf den Bergen noch teurer.
Vierköpfige Familie zahlt in Salzburg 240 Euro fürs Skifahren
In der Hauptsaison ab Weihnachten kostet im Ski amadé ein Tagesticket für Erwachsene 73,50 Euro. Jugendliche zwischen 16 und Jahre zahlen 55,50 Euro und ein Kind 37 Euro. Eine vierköpfige Familie muss nach diesem Beispiel knapp 240 Euro für eine eintägige Pistengaudi hinblättern.
Wenn man dabei bedenkt, dass bei der genannten Summe keine Anreise, keine Verpflegung und vor allem keine Ausrüstung dabei ist, könnte man durchaus behaupten, dass Skifahren zunehmend für den elitären Kreis zugänglich wird.
Marcel Hirscher nennt Lösungen für günstigeres Skifahren
Marcel Hirscher kennt die Problematik. "Ich höre es von meinen Freunden, dass sie sich nicht alle Skitage bzw. Winter-Urlaube leisten können. Wir in der Industrie sind gemeinsam mit der Politik und dem Tourismus in der Verantwortung. Es sind alle Parteien gefordert, die Familien und vor allem die Kinder zum Skifahren zu bringen. Wir brauchen Alternativen, Hilfestellungen und neue Optionen, die möglich sind", betonte der Ex-Ski-Star im Rahmen eines Medientermins in der Panzerhalle in der Stadt Salzburg.
Als vierköpfige Familie sei ein Skitag "eine ganz schöne Investition, die man sich gut überlegen muss." Der Unternehmer habe im Sportfachhandel neue Modelle kennengelernt. "Eines wäre, wenn man Ski für die Kinder ausleiht und nächstes Jahr das längere Modell zum Austausch erhält. So müsste man nicht jedes Jahr ein neues Paar kaufen – das würde schon einiges ersparen."
Ex-Ski-Star wirbt für Salzburger Land
Beim Blick über die Landesgrenzen fiel ihm das US-Modell positiv auf. "In Amerika ist zwar die Karte teurer, aber dort müssen nur die Eltern Tickets kaufen, die Kinder sind frei." Der Annaberger wisse nicht, ob sich diese Variante hierzulande durchsetzen werde, er fände es allerdings "cool". Mit seinem fünfjährigen Sohn und seiner dreijährigen Tochter versuche er so oft es geht im Schnee zu sein und das Skifahren spielerisch zu erlernen.

Wie wichtig dem Land Salzburg es ist, Kinder und Jugendliche für das Skifahren zu begeistern, zeigt die neue Kampagne "Generation Winter". Gemeinsam mit dem langjährigen Botschafter Hirscher, dem "Star von gestern", sollen die neuen "Helden von morgen" gefunden werden. Dafür hat Hirscher die Kinder des Skiklubs Annaberg in seiner Heimat überrascht und mit ihnen einen Kurzfilm gedreht.
Globale Krisen als Unsicherheitsfaktor für Winter-Tourismus
Die SalzburgerLand Tourismus Gesellschaft (SLTG) zeigt anhand der Nächtigungszahlen, wie hoch das Interesse an Ski-Urlaub in Österreich ist. Fast 98 Prozent des Vor-Corona-Niveaus wurde im vergangenen Winter, dem ersten ohne Lockdowns nach der Corona-Pandemie erreicht. Die Erwartungen für die bevorstehende Wintersaison seien positiv, auch wenn die Auswirkungen globaler Krisen und insbesondere die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch die weltweite Inflation ein Unsicherheitsfaktor bleiben.
"Salzburg ist im Winter besonders beliebt bei Familien, das Interesse ist weiterhin sehr groß. Wir sind nicht euphorisch, aber sehr optimistisch, da wir spüren, dass ein großes Bedürfnis besteht, Urlaube zu machen", betonte SLTG-Geschäftsführer Leo Bauernberger.
Wie ungebrochen groß die Bereitschaft für neue Investitionen ist, zeigt das 70-Millionen-Projekt im Großarltal. Dort verbindet eine neue Skischaukel Großarl mit Dorfgastein. Für zusätzliche Unsicherheit im Winter-Tourismus sorgen aber der Trend zu kurzfristigen Buchungen und die Tunnelsanierungen auf der A10.
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(Quelle: salzburg24)