Dauer, Fitness und Co

Marcel Hirschers detaillierte Comeback-Pläne

Marcel Hirscher stand SALZBURG24-Sportredakteur Aleksandar Andonov Rede und Antwort.
Veröffentlicht: 30. April 2024 10:23 Uhr
Mit acht Siegen im Gesamtweltcup ist Marcel Hirscher der erfolgreichste Skirennläufer der Welt. Nach fünf Jahren Pause kehrt er überraschend zurück und verrät, wie seine Comeback-Pläne im Detail aussehen.

"Weil es einfach Spaß macht, wieder Rennen zu fahren", begründete Marcel Hirscher vergangene Woche sein überraschendes Comeback. Viele Sportstars, Experten und auch alte Weggefährten konnten es kaum glauben, dass der Superstar wieder auf der Piste zu sehen ist.

Marcel Hirscher entschied über Comeback in drei Wochen

Marco Odermatt, der aktuelle Dominator, hielt die Nachricht zunächst für einen Witz. Ein Duell der beiden verspricht schon vor dem Saisonstart Spannung. In der Vergangenheit hatte er immer wieder bestritten, jemals wieder Rennen fahren zu wollen. Ausgerechnet im WM-Jahr feiert der Annaberger (Tennengau) sein großes Comeback. Wann und wie ist der Entschluss gereift, dass sich Hirscher wieder mit anderen Spitzensportlern zwischen den Stangen messen will?

"Zu meinem Geburtstag am 2. März wusste ich noch nicht, dass das Projekt startet und habe mir keine Gedanken darüber gemacht. Dann habe ich gedacht, wow, das wäre doch irgendwie cool. Dann habe ich relativ schnell gesagt, das mache ich jetzt", erklärte der 35-Jährige am Dienstag auf ServusTV. Knapp drei Wochen später folgte die offizielle Verkündung.

 

Auf den sozialen Kanälen zeigte sich der Adrenalin-Junkie beim Eisklettern, Skidoo-Fahren, auf der Motocross und in Rennautos – aber auch auf Skiern. Hirscher liebt die Geschwindigkeit. Doch wie fit ist er derzeit? "Auch wenn man glaubt, dass ich sehr viel Ski gefahren bin. Insgesamt habe ich fünf Tage pro Saison auf den Stangen trainiert. Das heißt, fünf mal fünf sind 25."

Ski-Superstar mit Understatement

In der Szene sind sich die Beobachter einig: Das für die Niederlande startende Technik-Ass wird sich in der Weltspitze etablieren. "Ich bin 2019 zurückgetreten und jetzt 35 Jahre alt. Entsprechend muss man meine Idee einordnen. Das Wort Weltcup möchte ich noch nicht in den Mund nehmen", sagte er in der Vorwoche. Jetzt legte er mit seinem Understatement nach: "Ich werde es nicht an Ergebnissen messen, sondern an Erlebnissen. Mit jeder Erfahrung, die ich sammeln darf, wird das Projekt ein Erfolg. Die Ergebnisse sind zum ersten Mal in meinem Leben wirklich zweitrangig".

Marcel Hirscher APA/WERNER KERSCHBAUMMAYR/FOTOKERSCHI.AT
Motorräder und Enduro-Abenteuer zählen zu den großen Leidenschaften von Marcel Hirscher. Beim Erzberg Rodeo war er im Juni 2023 n Eisenerz am Start.(ARCHIVBILD)

Hirscher war nie ein Mann der medienwirksamen Sprüche. Bisher stand immer die Leistung im Vordergrund. Jetzt der Spaß. Und wer Spaß am Sport hat, kann bekanntlich viel erreichen. Vor allem ein Marcel Hirscher. Und wer den Tennengauer kennt, der weiß, dass er um Siege mitfahren will.

Wie präsentiert sich Hirscher im WM-Jahr?

Sein Comeback, das mit FIS-Rennen startet, soll nach der Weltmeisterschaft in Saalbach-Hinterglemm (Pinzgau) nicht abrupt Geschichte sein. "Es muss alles ins Leben passen. Ich habe zwei Firmen, die Kinder, da ist nebenbei auch noch einiges zu tun. Welche Disziplinen, wird sich zeigen. Aber es geht darum, dass ich Spaß an der Sache habe. Die habe ich aktuell sehr. Und solange das gegeben ist, wird das auch stattfinden."

Nicht nur in Österreich, auch im Heimatland seiner Mutter, den Niederlanden, war der Zuspruch nach seinem Nationenwechsel groß. "Es ist so schön, wie viel Bestärkung in den letzten Tagen war. Die Leute haben so eine Gaudi und Freude, dass das stattfindet. Der Skiweltcup geht wieder ein Stückchen weiter auf mit mehr Leuten, wie Lucas Braathen für Brasilien."

Wie viel Marketing hinter dem sensationellen Comeback steckt, wird sich zeigen, wenn Marcel Hirscher Rennanzug und Helm präsentiert und wie viele Rennen er bestreiten will. Auf jeden Fall schnallt er sich seine selbst entwickelten Van-Deer-Ski an.

Reinfried Herbst: "Er ist und bleibt Österreicher"

Wie viele andere kann der frühere Slalom-Spezialist Reinfried Herbst über Hirschers wahre Beweggründe aktuell nur spekulieren. "Ich höre schon raus, dass er natürlich wieder will, aber am Ende des Tages glaube ich es trotzdem nicht, dass er die Zielsetzung so speziell auf das hat, dass er sich mit Odermatt im Riesentorlauf im Weltcup matcht", sagte der 45-Jährige.

Neben dem von Hirscher betonten Spaßfaktor erwähnte Herbst auch die Vorteile für die Hirscher-Skimarke Van Deer. "Wenn er da jetzt fährt, dann geht es auch darum, mehr Feedback vom Material zu finden. Es ist seine Firma, sein Ski." Über Hirscher als niederländischen Staatsbürger sagte Herbst: "Ich sehe es wie ein Auslandssemester, aber er ist und bleibt ein Österreicher."

(Quelle: salzburg24)

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