Saalbach (Pinzgau) verwandelte sich am Freitag wieder in ein Eldorado für Skibergsteiger. Jung und Alt aus 22 Nationen gaben sich die Ehre und nahmen am längsten, härtesten und steilsten Skitourenrennen der Welt teil.
In 02:15:57 Stunden entschied Paul Verbnjak das XXL-Rennen für sich. Der Kärntner sicherte sich nach rund 40 Kilometern und 3.010 Höhenmetern mit zweieinhalb Minuten Vorsprung seinen ersten Triumph beim Mountain Attack, nachdem er 2022 hinter dem fünffachen Sieger Christian Hoffmann Zweiter geworden war. Die historische Bestzeit von Jakob Herrmann aus dem Jahr 2020 verfehlte er um 47 Sekunden.
Mountain-Attack-Rekord bleibt beim "großen Meister"
"Es war mega schön. Ich hatte zum Glück einen Bombentag und konnte am Schattberg mein Tempo gehen. Die Stimmung an der Strecke war super. Irgendwann habe ich auf die Uhr geschaut und gedacht, dass der Streckenrekord vielleicht doch noch klappt. Am Ende konnte ich es eigentlich gar nicht mehr genießen, weil ich alles versucht habe und es so knapp war. Aber wenn der Rekord beim großen Meister Jakob (Herrmann, Anm.) bleibt, dann ist das in Ordnung", sagte Verbnjak im Ziel beim Interview zu dem Veranstalter-Team.
Schon beim ersten Anstieg auf den Schattberg zeigte der ÖSV-Profi auf der rutschigen Piste, dass mit ihm zu rechnen ist. Der Lebensgefährte von Sarah Dreier, der Vize-Weltmeisterin (2023) aus Neukirchen (Pinzgau), setzte sich vom Start weg ab und war eine Klasse für sich. Dreier konnte gesundheitlich leicht angeschlagen nicht an den Start gehen, fungierte aber als Motivator am Streckenrand.
Dahinter wurde Davide Magnini (ITA/2:18:37) Zweiter, mit Armin Höfl (AUT/02:20:18) komplettierte ein zweiter Österreicher das Podium.
Um 16 Uhr fiel am Dorfplatz in Saalbach der Startschuss zum längsten, härtesten und steilsten Skitourenrennen der Welt. Mit den Skiern in der Hand sprinteten rund 800 Teilnehmer:innen zum Fuße des ersten Anstiegs – dort schnallten sie die Skier an und attackierten den bis zu 70 Prozent steilen Schattberg.
Gudelius ist schnellste Frau
Bei den Damen gewann mit Evi Gudelius erstmals eine Deutsche den Marathonbewerb. Danach kamen mit Vorjahressiegerin Bianca Somavilla (AUT/3:13:22) und Claudia Boffelli (ITA/3:18:56) zwei Top-Favoritinnen ins Ziel.
Alexander Oberracher (01:34:07 Stunden) aus Italien gewann den Tour-Bewerb und war damit rund sechs Minuten schneller als der Steirer Kevin Hinterberger (01:40:50 Stunden) im Vorjahr. Zweiter wurde der österreichische Weltcup-Athlet Christoph Hohenwarter mit einer Zeit von 01:38:32 Stunden vor seinem Landsmann Samuel Eisl.
Österreichische Titelverteidigerin bei der Tour
Die Österreicherin Linda Wilhelmstätter (02:05:13) kürte sich bei den Damen über die Tour-Distanz überlegen erneut zur Siegerin. Bereits im Vorjahr triumphierte die damalige Debütantin Wilhelmstätter beim härtesten Rennen der Welt und überbot ihre Zeit um rund elf Minuten.
Zweite wurde Marita Kröhn (AUT/02:20:38) vor Kati Schmuck (AUT/02:22:15).
Japaner jubeln beim internationalen Starterfeld
Der Österreicher Kilian Rettensteiner (WSV Ramsau) entschied das Schattberg-Race nach rund 1.000 Höhenmeter für sich. Der Youngster aus dem ÖSV-Nachwuchskader verwies Routinier Martin Schider auf die Plätze. Wie international das Rennen war, bewies Kenta Endo: Der Japaner wurde Dritter.
Auch bei den Damen sicherte sich mit Ayaka Ueda eine Sportlerin aus Japan den Sieg am Schattberg. Dahinter kamen Tina Fischl (GER) und Molly Zurn (USA) ins Ziel.
Trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt ließen es sich zahlreiche Fans nicht nehmen, das Wintersport-Spektakel hautnah mitzuerleben. Ob am Start, in der Gondel oder oben am Schattberg, hunderte Zuschauerinnen und Zuschauer fieberten mit. "Euphorie und Vorfreude lagen in der Luft – wir durften ein spannendes Rennen um die Podestplätze bei perfekten Bedingungen erleben", betonte Organisator Roland Kurz in einer Aussendung.
Vier verschiedene Rennen bot der Halleiner (Tennengau) Veranstalter Kurz mit seinem Team an:
- Das Schattberg Race: Vertical Race mit 1.017 Höhenmetern
- Die Tour: Fünf Gipfel mit 2.036 Höhenmeter (Aufstieg und Abfahrt)
- Der Marathon: 3.010 Höhenmeter mit sechs Gipfel
- Die Marathon-Staffel: Als Dreier-Team muss die Marathon-Distanz bewältigt werden.
Hier findet ihr alle Ergebnisse.
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(Quelle: salzburg24)