Ski-Weltcup

Österreich im Slalom weiter von Pech und Pannen verfolgt

Österreich konnte wieder keinen Podestplatz beim Slalom in Madonna di Campiglio erfahren. Der Bulgare Albert Popow holte den Sieg.
Veröffentlicht: 09. Jänner 2025 06:49 Uhr
Österreich konnte auch beim Slalom in Madonna die Campiglio auf keinen Podestplatz fahren. Manuel Feller lag zwar bei der letzten Zwischenzeit noch voran, verpatzte aber in der Steilhang-Ausfahrt. Den Sieg holte der Bulgare Albert Popow.

Auch nach fünf Slaloms hat das ÖSV-Team weiter keinen Podestplatz in der Bilanz stehen. Manuel Feller und Co. gelingt es in diesem Ski-Weltcup-Winter bisher nicht, das Potenzial auszuschöpfen. So regiert weiter der Konjunktiv - wie am Mittwochabend in Madonna di Campiglio. Dort war Feller enorm schnell unterwegs und hätte wohl das Podest erreicht, wenn nicht ein Ausfall dies verhindert hätte. Auch der nach seinem Comeback um Anschluss ringende Marco Schwarz schied aus.

Den Sieg von Albert Popow hätte Feller nur allzu gerne aufgeschoben. Bei der letzten Zwischenzeit lag er noch voran, ehe es ihn in der Steilhang-Ausfahrt hinlegte. "Es ist schwer zu analysieren, was passiert ist. Es war innerhalb von einer Millisekunde der ganze Druck weg, wie wenn der Ski in sich implodiert", meinte der Tiroler. "Es war mein dritter Ausfall im Slalom in der Saison, der Riesentorlauf war sowieso - ich finde kein anderes Wort dafür - scheiße."

Hoppala vor Fellers Start

Schon vor seinem Start mit der Nummer eins war nicht alles reibungslos gelaufen. Feller hätte beinahe sein Signal verpasst, weil er davor noch die Schlaufe an seinem Skischuh gewechselt hatte. "Wir haben den Transponder am Skischuh drauf, und das Teil, wo der draufgemacht wird, ist am Strap befestigt. Dadurch, dass wir den Strap gewechselt haben, war ein Gewinde ein bisschen durchgedreht. Jetzt hat man den nicht draufgebracht", erklärte er. Sofort schickte er aber hinterher: "An dem ist es sicher nicht gelegen."

Schon nach wenigen Toren im ersten Durchgang fädelte Schwarz in Madonna ein. "Sehr enttäuscht", beschrieb der Kärntner nachher lapidar seinen Gemütszustand. Im Slalom hat er nach seiner Verletzungspause noch kein Top-30-Ergebnis geschafft. "Ich habe jetzt eigentlich gut trainiert über Weihnachten und Neujahr, aber es wollte nicht sein." Auf die Frage, ob er wenigstens ohne Schmerzen unterwegs war, meinte er: "Schmerzfrei ist immer relativ. Es ist schon nach wie vor, dass es hie und da ein bisschen zwickt, aber wir haben zwei sehr gute Physios dabei, die mich immer wieder auf Vordermann bringen."

Schwarz will "locker bleiben"

Der Fokus sei trotzdem weiter nach vorne gerichtet. "Das Glück muss man ein bisschen erzwingen, nachher wird das schon wieder funktionieren", sagte Schwarz. Am Donnerstag werde er "ein paar Slalomfahrten machen, ein bisschen den Kopf freikriegen und dann nach Adelboden anreisen". Dort steht am Samstag der nächste Slalom an. "Locker bleiben, das ist das Wichtigste, nicht verkrampfen, auch wenn die ersten Rennen jetzt in die Hose gegangen sind. Es ist ein zacher Weg zurück, aber das werde ich auch meistern."

Fabio Gstrein wurde auch wegen zahlreicher Ausfälle von Konkurrenten Zehnter und ließ damit immerhin seine zweite Top-Ten-Platzierung nach Gurgl, wo er Neunter war, Realität werden. "Natürlich möchte man weiter nach vorne, besonders wenn man merkt, dass es möglich wäre", analysierte der Tiroler, der bester Österreicher war. Johannes Strolz wurde Elfter, Dominik Raschner landete auf Platz 13 und Adrian Pertl kam als 16. in die Wertung. "Schade, dass es nicht weiter nach vorne gegangen ist für alle", resümierte Gstrein. "Aber das ist Skifahren. Du brauchst einfach zwei konstante Läufe, dass es passt."

Erinnerung an Sölden-Unfall bleibt Popow

Der Sieg von Popow machte im Flutlicht der Piste "Canalone Miramonte" dagegen ein kleines Ski-Märchen perfekt. Denn im November 2015 überlebte der Bulgare als Beifahrer wie durch ein Wunder einen schweren Autounfall in Sölden, während sein damaliger Trainer Drago Grubelnik als Lenker des Pkw zu Tode kam. Mehr als 250 Meter stürzte der Wagen in die Tiefe. Popow, damals 18 Jahre alt, trug lediglich einen gebrochenen Fuß und kleinere Blessuren davon.

"Daran denke ich immer, das bleibt mir. Aber jetzt sind wir da, jetzt muss man nach vorne schauen", sagte der Bulgare. "Ich hatte Glück, dass ich heute Ski fahren kann und gewinnen kann", betonte der 27-jährige Vater einer kleinen Tochter, der zuvor schon einmal (Palisades Tahoe im März 2023) als Dritter auf dem Podest gestanden war. "Aber erst heute fühlt es sich wie der erste Podestplatz an." Seinem österreichischen Fitnesstrainer Gerhard Außerlechner dankte er besonders. "In Bulgarien wissen nicht so viel, was Skifahrer machen müssen. Dieser Mann weiß viel."

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Österreich konnte wieder keinen Podestplatz beim Slalom in Madonna di Campiglio erfahren. Der Bulgare Albert Popow holte den Sieg.
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(Quelle: apa)

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