Jahrelang haben die besten Skibergsteiger darum gekämpft, dass ihre Sportart Teil der Olympischen Spiele – der größten Wettkämpfe der Welt – wird. In exakt 113 Tagen steigt mit dem Sprintbewerb die Premiere der Disziplin im Zeichen der fünf Ringe. Zwei Tage später folgt ein Mixed-Bewerb.
Sarah Dreiers Lieblingsbewerb nicht olympisch
Die Rennen im Vertical, bei denen Sarah Dreier bereits alle wichtigen Titel gewonnen hat, sind beim Debüt allerdings kein Teil des Großevents. Daher sind die Chancen der Neukirchenerin (Pinzgau) sehr gering, bei den Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand und Cortina Geschichte zu schreiben. Das schmälert die Vorfreude der 30-Jährigen jedoch nicht.
„Tatsächlich freuen wir uns riesig, dass wir heuer erstmals im Olympiajahr am Start sein dürfen. Für uns ist das eine große Chance, denn wir sind eine kleine Randsportart und erhoffen uns sehr viel davon. Ich glaube, es ist extrem wichtig, dass wir mehr Medienpräsenz bekommen – nur so kann unser Sport wachsen“, erklärte Dreier kürzlich gegenüber SALZBURG24. Das Ziel sei, dass Skibergsteigen irgendwann genauso selbstverständlich im Fernsehen läuft wie Ski Alpin, Skifliegen oder Biathlon.
Dreiers Freund Paul Verbnjak mit Johanna Hiemer am Start
Weil sich Johanna Hiemer auf die neuen Mixed-Rennen spezialisiert hat und gegenüber der Pinzgauerin die Nase vorne hat, wird sie gemeinsam mit Dreiers Freund Paul Verbnjak an den Start gehen.
„Dort bin ich nicht als Nummer eins gesetzt. Johanna hat sich komplett auf diese Disziplin konzentriert, gemeinsam mit Paul. Mein Herz schlägt weiterhin für das Vertical und das wird auch so bleiben. Ich denke, dass Österreich vor allem im Mixed große Medaillenchancen hat – da sind wir relativ gut aufgestellt“, betonte die Salzburgerin.
Zu den Favorit:innen zählen Thibault Anselmet und Emily Harrop aus Frankreich – beide mit Siegen im Weltcup und bei Weltmeisterschaften in der Mixed-Staffel – sowie Oriol Cardona Coll aus Spanien und Finn Hösch aus Deutschland. Italien setzt auf seine heimischen Top-Athlet:innen in einer Disziplin, die traditionell von Frankreich, der Schweiz und Spanien dominiert wird.
Chancen auf Olympische Spiele für Salzburgerin gering
Im Mixed-Format gibt es pro Nation nur einen Startplatz – sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen. Das ist anders als bei den alpinen Disziplinen, bei denen oft vier Startplätze pro Nation vergeben werden. Hiemer wird daher auch im Sprint die rot-weiß-roten Farben vertreten. „Für mich persönlich sind die Chancen auf einen Olympia-Start daher relativ gering. Das ist schade, aber für mich war es ohnehin etwas schwierig, weil ich nicht die klassische Schnellkraft-Athletin bin und meine Stärken auf längeren Distanzen liegen“, sagte Dreier. Sollte das Worst-Case-Szenario eintreten und sich jemand vom gesetzten Team verletzen oder erkranken, würden die nächsten Athlet:innen in der Normierungsliste nachrücken. „Das wünscht man natürlich niemandem, aber im Sport kann es schnell gehen. Daher bereiten wir uns als Team ideal auf den Winter vor“, so die 30-Jährige.
Dreier wird als wohl größter Fan von Verbnjak direkt am Pistenrand der Stelvio-Strecke – beim Zielhang der alpinen Herren-Abfahrt – das ÖSV-Team anfeuern. „Für Paul und Johanna wird es auf jeden Fall heimischen Support geben – Familien und Freunde kommen, und vielleicht organisieren wir sogar einen Fanbus. Die Anreise ist ja nicht so unkompliziert, aber wir wollen einen lautstarken Fanklub auf die Beine stellen“, erläuterte Dreier.
Enttäuschung über Schladming-Aus
Im ÖSV-Lager herrscht Enttäuschung über die Streichung von Schladming als Austragungsort im Weltcup-Kalender. „Leider gibt es dieses Jahr kein Weltcuprennen in Österreich, denn Schladming wurde aus dem Kalender genommen. Das ist sehr schade, denn Schladming war für uns alle das coolste Rennen: bestens organisiert, mit vielen Zuschauern, Familie und Freunden“, meinte Dreier.
Der Startschuss für die neue Weltcup-Saison fällt am ersten Dezember-Wochenende in Solitude, USA. Neben den Olympischen Spielen sind die Europameisterschaften Anfang März in Aserbaidschan das zweite Highlight für die Skibergsteiger:innen.
(Quelle: salzburg24)







