Eishockey-Meister Red Bull Salzburg hat am Sonntag die Halbfinal-Serie gegen Bozen gedreht. In einem wahren Krimi verwandelten die Bullen einen zwischenzeitlichen 0:3-Rückstand in Spiel drei in einen 4:3-Sieg und führen in der Playoff-Serie nun mit 2:1. Am Dienstag kommt es in Südtirol zum vierten Aufeinandertreffen der beiden Rivalen.
Mehr Dramatik geht nicht: Eishockey-Meister Red BullSalzburg und Vizemeister Bozen schreiben im Playoff-Halbfinale wieder einmal ihr eigenes Drehbuch. Nachdem die Bullen am Freitag in Südtirol zum 1:1 ausglichen, drehten die Salzburger am Sonntagabend einen 0:3-Rückstand und damit auch die Serie. Am Dienstag kann sich die David-Crew südlich des Brenners den ersten Matchpuck sichern.
Was die Eis-Bullen aber im ersten Drittel des dritten Halbfinal-Duells der Eishockey-Playoffs auf die Platte brachten, nannte man wohl Schlafmützigkeit. Im Schongang sorgten Pascal Brunner (3.), Joshua Teves (9.) und Brad McClure (14.) für eine fast uneinholbare Bozener 3:0-Führung.
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Salzburg zeigte sich teilweise völlig von der Rolle, unkonzentriert und ohne Plan B gegen das starke Vorchecking der Italiener. "Wir haben nicht hart genug gespielt und unser Spiel nicht aufs Eis gebracht", schimpfte Benajmin Nissner nach dem Spiel in der Mixed Zone.
Sollte es nach zwei Auswärtssiegen wirklich die Serie der Gastmannschaften sein? Nein, denn nachdem es in der ersten Pause in der Kabine der Bullen deutliche Worte gegeben haben soll, kam der Meister wie ausgewechselt aus den Katakomben. Erst nagelte der wütende Benjamin Nissner (27.) den Puck unhaltbar zum 3:1 ins Kreuzeck, wenig später legte Mario Huber (29.) in Überzahl das 3:2 nach. Als Troy Bourke (32.) dann auch noch den 0:3-Rückstand komplett einfror und den 3:3-Ausgleich erzielte, hielt es in der Eisarena im Volksgarten wirklich niemanden mehr auf den Sitzen.
Salzburg-Coach Oliver David: "Musste ersteinmal durchatmen"
Doch die Salzburger hatten in diesem "Kapitel Aufholjagd" noch nicht genug: Drake Rymsha nutzte einen Torwartfehler von Bozens Sam Harvey eiskalt aus und zimmerte den Puck zur vielumjubelten 4:3-Führung in die Maschen. Spätestens jetzt explodierte der mit 3.400 Fans ausverkaufte Volksgarten, während die Tifosi im Gästeblock nicht glauben konnten, was sich in diesen sieben Minuten an der Salzach abgespielt hatte. "Zugegeben, ich musste erst einmal durchatmen", schmunzelte Bullen-Trainer Oliver David nach der Mega-Aufholjagd, die nicht einmal sieben Minuten dauerte.
Red Bull Salzburg hofft auf Bozener Genickbruch
Im Schlussabschnitt ließen die Salzburger nichts mehr anbrennen, warfen sich aufopferungsvoll in jeden Schuss der Füchse, und wenn doch einmal eine Lücke gefunden wurde, war Atte Tolvanen im Tor der Bullen zur Stelle. Ob das nun die endgültige Wende war? "Ich hoffe es sehr. Aber wir tun gut daran, in kleinen Schritten und nicht schon an den vierten Sieg zu denken", forderte Oliver David einen kühlen Kopf.
Apropos brennen: Weil die Südtiroler Fans nach dem Schlusspfiff Pyrotechnik zündeten, schallte nach Spielende der Feueralarm durch die Halle und sorgte auch in den Kabinen für mächtig Lärm.
SALZBURG24/FUNKEine dichte Rauchwolke machte sich nach Spielende im Volksgarten breit.
Ob die Bullen jetzt den dritten Sieg in der Serie nachjagen, bleibt abzuwarten. Am Dienstag (19.45 Uhr) kehrt die Best-of-Seven-Serie zum vierten Duell nach Bozen zurück. Im zweiten Halbfinale stellte der EC KAC gegen Pustertal durch einen 3:1-Sieg auf 3:0 und kann am Dienstag bereits das Finale buchen.