Vorzeitiges Saisonende

Schock-Diagnose: Kreuzbandriss bei Marco Schwarz

Mit dem Hubschrauber musste Marco Schwarz (rot) am Donnerstag von der Piste abtransportiert werden. 
Veröffentlicht: 28. Dezember 2023 13:16 Uhr
Hiobsbotschaft für Marco Schwarz und den ÖSV: Der Ski-Star hat sich beim Sturz in Bormio einen Kreuzbandriss zugezogen – damit ist das vorzeitige Saisonende besiegelt. Der 28-Jährige wird schon am Freitag in Innsbruck operiert.
SALZBURG24 (mf)

Die berühmt-berüchtigte Pista Stelvio ist Marco Schwarz bei dessen Rennpremiere zum Verhängnis geworden. Bei einer Untersuchung in Innsbruck haben sich erste Befürchtungen bestätigt: Schwarz erlitt bei seinem Sturz am Donnerstag in Bormio einen Kreuzbandriss im rechten Knie. Das teilte der ÖSV am Abend mit.

Marco Schwarz stürzt auf der Stelvio

Der 28-jährige Kärntner bekam bei der letzten Abfahrt des Jahres nach einem Linksschwung im Mittelteil einen Schlag aufs rechte Knie und rutschte in der Folge ins Fangnetz. "Nach dem Schwung hat es mir das rechte Knie reingedrückt. Ich habe sofort gespürt, dass etwas nicht hundertprozentig passt", erinnert sich Schwarz in der ÖSV-Mitteilung an den bitteren Moment zurück.

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Nach dem verhängnisvollen Sturz bei seinem Debüt auf der Stelvio ist für den bis dahin Führenden im Gesamtweltcup die Saison damit vorzeitig beendet.

Lange Liste an schweren Verletzungen

Er war auf dem Abfahrts-Klassiker nach schnellen Teilzeiten vielversprechend unterwegs gewesen. Der als Weltcup-Gesamtführender nach Bormio gereiste 28-Jährige wollte sich in diesem Winter endgültig als Spitzenfahrer aller Klassen etablieren. Als einziger Weltcup-Athlet waren dem Slalom-Sieger von Madonna Top-10-Platzierungen in allen Disziplinen gelungen. Schwarz hatte allgemein die Hoffnung genährt, als erster Österreicher seit Marcel Hirscher 2019 die große Kristallkugel gewinnen zu können..

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Nun dürfte ihn das Verletzungspech erneut eingeholt haben. Schwarz muss schwere Verletzungen beinah im Zweijahres-Takt verdauen. 2019 im Februar riss er sich das Kreuzband im linken Knie. Nach einem Einriss des Syndesmosebandes im linken Sprunggelenk im November 2021 war er lange auf Formsuche unterwegs.

Nur Kriechmayr in Bormio in Podestnähe

Überschattet von der schweren Knieverletzung und dem Saisonende von Marco Schwarz hat auch die dritte Saisonabfahrt in Bormio für den ÖSV ohne Podestplatzierung geendet. Bester Österreicher auf der Stelvio war Vincent Kriechmayr als Fünfter. Der französische Überraschungsmann Cyprien Sarrazin stahl Marco Odermatt (+0,09) am Donnerstag die Show des ersten Abfahrtsweltcupsieges.

Kriechmayr steuerte einen vermeintlich beschädigten Ski auf Platz fünf (+2,07 Sek.). Der Vorjahressieger gab wie der ausgeschiedene Norweger Aleksander Aamodt Kilde an, einen Stein erwischt zu haben. "Ich habe mich bei jedem Rechtsschwung durchkämpfen müssen, habe einfach kein Tempo mehr gehabt", sagte Kriechmayr. "Schade, morgen ist ein neuer Tag." Der Super-G habe einen ganz anderen Charakter. "Ich werde mein Bestes geben."

Odermatt: "Aber einer war schneller"

Raphael Haaser konnte sich mit Platz 14 in seiner erst zweiten Weltcupabfahrt als Lichtblick einreihen lassen, auch Daniel Danklmaier fuhr als 19. gute Punkte aufs Konto. Anders Daniel Hemetsberger (32.), der nach seiner Fahrt einigermaßen ratlos war. "Ich habe mich reingehaut, was gegangen ist. Ich bin durchs Ziel gefahren und dachte mir, es müsste gepasst haben." Otmar Striedinger (40.), Stefan Rieser (43./Debüt) und Stefan Babinsky (43.) lagen außerhalb der Punkteränge mehr als vier Sekunden zurück.

Zu den Geschlagenen gehörte vor dem Super-G am Freitag (11.30/ORF 1) auch Bormio-"König" Dominik Paris. Der siebenfache Stelvio-Sieger aus Südtirol, zuletzt auch Gewinner in Gröden, legte sich auf dem Weg zu einem möglichen Podestplatz zwischenzeitlich in den Schnee.

Sarrazin hatte sich mit einer Trainingsbestzeit bereits stark präsentiert und brachte seinen riskanten Stil zu einem zweiten Weltcupsieg auf die Piste. Vor sieben Jahren hatte der 29-jährige ehemalige Riesentorläufer den Parallelriesentorlauf in Alta Badia für sich entschieden. "Ich habe meine beste Fahrt gezeigt. Es ist verrückt, es bedeutet sehr viel nach all meinen Verletzungen."

Odermatt wollte sich selbst im ORF-Interview nichts vorwerfen. "Es war die perfekte Fahrt, es ist alles aufgegangen, aber einer war schneller", sagte der Abfahrtsweltmeister und neue Gesamtweltcupführende aus der Schweiz. Der drittplatzierte Cameron Alexander (CAN) hatte bereits 1,23 Sekunden Rückstand.

(Quelle: salzburg24)

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