Zuversicht bei ÖSV-Präsidentin

Stadlober über WM-Form: "Ein paar Wettkämpfe brauchen wir noch"

Veröffentlicht: 30. Dezember 2024 09:48 Uhr
Die ersten Monate der WM-Saison beschreibt ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober als echtes "Wellental". Die Salzburgerin blickt jedoch mit breiter Brust in die Zukunft, seien die Athlet:innen auf dem richtigen Weg.

Das von ihr bewunderte "Winterwonderland im Westen" Österreichs hat Roswitha Stadlober am Semmering nur fragmentarisch erlebt. Vielleicht bemühte die ÖSV-Präsidentin am erfolgreichen Sonntag deshalb am Zauberberg ein Frühlingsbild als Beschreibung der Ist-Situation der Alpin-Sparte: "Es sind kleine Blüten, die jetzt aufgehen." Die beiden Stockerlplätze von Katharina Liensberger (Slalom-3.) und Vincent Kriechmayr (2. im Bormio-Super-G) wertete sie als "verspätetes Christkind".

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Die ersten Monate der WM-Saison 2024/25 seien ein "Wellental" gewesen, hielt Stadlober vor dem Jahreswechsel fest. Ihr Ausblick aber war geprägt von Optimismus. "Wir sind in Schlagdistanz und die Richtung stimmt." Dass die WM erst im Februar und nicht bereits morgen startet, ist der ÖSV-Obersten aber auch recht. "Ein paar Wettkämpfe brauchen wir noch, um das zu festigen, was wir haben. Dann sind wir bereit." Das "Damoklesschwert der Qualifikation" schwebe bei aller Vorfreude auf die Saalbach-Titelkämpfe über den Athletinnen und Athleten.

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In 24 Rennen gelangen geschlechterübergreifend zehn Podestplätze, darunter nur zwei Siege durch Cornelia Hütter. Die großen Erfolge sind weiter auf wenige Schultern verteilt. "Ja, das ist so. Da müssen wir warten, dass die Jugend nachkommt", meinte Stadlober. In Italien etwa sei es ähnlich. "Es gibt viele Nationen, wo die Jungen noch nicht so den Schritt gemacht haben. Die Schweiz hat den Schritt wahrscheinlich früher gemacht, weil sie gesehen haben, dass sie was machen müssen, als wir so erfolgreich waren. In diesem Prozess sind wir jetzt drinnen", sagte Stadlober.

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Die ÖSV-Chefin verwies auf nachdrängende Fahrer und Fahrerinnen im Speed-Bereich. "Die haben sich recht gut etabliert, sind in mehreren Rennen in die Weltcup-Punkte zwischen Platz 10 und 20 gefahren. Das finde ich auch sehr gut." Im Technikbereich brauche es allgemein, aber eben auch für den Durchbruch "das Hochgefühl". "In den technischen Disziplinen ist es so schwierig, das ins Ziel zu bekommen", sagte Stadlober und sprach von "Millimeterentscheidungen" in ihrer früheren Paradedisziplin Slalom.

"Mir-nix-dir-nix"-Mentalität

Das wurde den ÖSV-Technikerinnen am Zauberberg nur allzu bewusst. Nach Stotterstarts gelangen immerhin zwei vom Publikum bejubelte Aufholjagden durch Julia Scheib (6.) und Liensberger (3.). "Im Leistungssport am höchsten Level entscheidet nur der Kopf", erinnerte Cheftrainer Roland Assinger. "Deswegen fahren sie im zweiten Durchgang oft schnell, weil es ihnen wurscht ist. Da kommt dann das Mir-nix-dir-nix-Gefühl." Diesen Rennmodus seinen Schützlingen schon für die ersten Schwünge einzuimpfen, bleibt ein bisher nicht erreichtes Ziel.

Ausschweifende Partynächte zu Silvester wird es aus nachvollziehbaren Gründen nicht geben. Schon am kommenden Wochenende steht mit Kranjska Gora wieder ein Technikwochenende am Programm. Während Liensberger froh war, im Rennrhythmus zu bleiben, verordnete sich die zuvor kränkelnde Scheib für die kurze Pause nach der Energieleistung "Schonprogramm". "Ich werde echt schauen, dass ich mich gut erhole."

Semmering will die Night-Race-Rückkehr

Die dritte Alpin-Heimveranstaltung der Saison nach Sölden und Gurgl wickelte der Skiverband erneut einwandfrei ab. "Das Publikum war großartig und zu meiner Freude ein sehr junges, das spricht für den Skisport", meinte Stadlober. "Das Team um (OK-Chef) Franz Steiner sind Experten, die können das und das sollte hoffentlich so bleiben." Der angesprochene Chef des Organisationskomitees bilanzierte ebenfalls positiv. Mit 13.000 Zuschauern sei der Zuspruch in Ordnung gewesen, man arbeite aber verbissen an der Rückkehr des beliebten Nachtslaloms für 2026, betonte Steiner.

Angeblich wackelnde Lienz-Rennen, die sich jährlich mit Semmering abwechseln, wollte er nicht kommentieren. Eine alljährliche Austragung des Semmering-Weltcups komme "aus jetziger Sicht nicht infrage", so Steiner. Der Zweijahresrhythmus sei für alle Beteiligten ideal.

(Quelle: apa)

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