Der Doppel-Weltmeister wird sich im Allgäu mit neuen Ski und natürlich auch neuem Anzug präsentieren. Er strahlt Zuversicht aus, obwohl die bisherige Saison gar nicht nach seinem Geschmack verlaufen ist. Der 25-Jährige spürt eine Entwicklung nach oben. "Es fühlt sich an wie ein Steigerungslauf", sagte Kraft am Freitag im Teamhotel Oberstdorf. "Ich möchte, dass mir endlich auch im Wettkampf der Knopf aufgeht." Da kommt die Schattenberg-Schanze, auf der er schon zweimal gewonnen hat, gerade recht.
Podestplatz ist möglich
Die Favoriten sind freilich andere, vor allem Weltcup-Spitzenreiter Ryoyu Kobayashi und die Polen um Tourneesieger Kamil Stoch. Kraft gibt sich denn auch keinen Illusionen hin. "Ich traue es mir nicht zu, mit Vollgas um den Sieg mitzuspringen", sagte der Salzburger. Aber ein Podestplatz sei möglich.
Stefan Kraft setzt auch auf Teamkollegen
Kraft setzt auch auf seine Teamkollegen Daniel Huber und Michael Hayböck. "So einen Wettkampf wie in Engelberg mit drei in den Top Ten haben wir sicher drauf." Hubers Bestreben war es, Konstanz zu erreichen. Er wolle sich wohlfühlen auf der Schanze, sagte der 25-jährige Salzburger, der nach einem dritten Rang in Engelberg erstmals bei der Tournee zur Elite zählt. Er wolle von Bewerb zu Bewerb denken, aber auch in der Gesamtwertung gut abschneiden, sagte Huber.
Michael Hayböck musste im WM-Winter schon ein Wellental durchtauchen. Nach gutem Saisonauftakt mit einem dritten Team-Rang in Wisla folgte ein Rückschlag. "Da ist der Faden komplett gerissen und in Ruka war ich mir nicht mehr sicher, ob das gut für mich ausgeht", sagte der Oberösterreicher. Er habe das Vertrauen in das Material verloren.
Doch mit neuen Latten der gleichen Firma und neuen Schuhen kam im zweimaligen Training in Lillehammer das Gefühl zurück. "Favoriten sind andere", sagte der frühere Bischofshofen-Sieger vor der 67. Tournee. "Aber ich will das zeigen, was ich mir im Training erarbeitet habe."
Stecher sieht Engelberg als Gradmesser
Der Sportliche Leiter Mario Stecher sieht den ersten Weltcup-Bewerb in Engelberg, die letzte Station vor der Tournee, mit den Plätzen drei, acht und zehn als Gradmesser. "Dort gehören wir hin. Ich bin überzeugt, dass das bei der Tournee möglich ist", betonte der Steirer. "Ich denke, dass wir gut gerüstet sind."
Der frühere Nordische Kombinierer glaubt, seine Athleten könnten ohne Druck von außen in die Konkurrenz starten. "Niemand erwartet etwas von uns. Wir können gar nicht lockerer in eine Tournee gehen als heuer", meinte Stecher.
Die sei aber eine Momentaufnahme, denn das Ziel des ehrgeizigen Ex-Athleten ist die Spitze. Vorerst wäre Stecher aber auch mit etwas weniger zufrieden. "Es wäre schön, wenn wir um die Podestplätze mitspringen können."
(APA)
(Quelle: apa)