EM-Gold, WM-Silber und jede Menge Weltcup-Medaillen. Sarah Dreier ist die derzeit erfolgreichste österreichische Skibergsteigerin. Die Erfolge ihrer sportlichen Laufbahn nimmt die 28-Jährige aus dem Oberpinzgau gewohnt cool. Emotional wird Dreier nur, wenn es um ihre Vergangenheit geht. Denn im vergangenen Jahr unterzog sich die ÖSV-Athletin in Salzburg einer Augenoperation und meisterte damit ihre vielleicht größte Challenge.
Sarah Dreier besiegt Sehschwäche
Denn mit minus 16 Dioptrien sorgte die Sehschwäche fast für ein Ende ihrer Karriere. "Ich war wirklich ein echter Maulwurf", erinnerte sich Dreier gegenüber SALZBURG24, die aufgrund ihres eingeschränkten Sehvermögens auch als Sportsoldatin abgelehnt wurde und auch nach der OP keine Chance mehr erhielt. "Auch wenn es beim Heer nicht geklappt hat, war das sicher eine meiner besten Entscheidungen in meinem Leben", so Dreier, die dafür ihren ganzen Mut zusammengefasst habe. "Man hat schließlich nur ein Augenlicht und deshalb auch jede Menge Respekt und etwas Angst vor so einem Eingriff. Ich hatte also schon meine Zweifel", verriet Dreier, die mittlerweile als Zollsportlerin um Titel und Triumphe kämpft.
Die OP bei Josef Ruckhofer, der auch Kicker des FC Red Bull Salzburg regelmäßig untersucht, ging jedoch mehr als gut. Anders als bei vielen anderen Augen-Operationen benötigte die 28-Jährige keine Vollnarkose, sondern wurde beim Aufsetzen der Kunstlinse lediglich im Augenbereich betäubt. "Ich habe während des Eingriffs die ganze Zeit mit dem Arzt gesprochen. Das war wirklich nicht tragisch. Hätte ich gewusst, wie unkompliziert und einfach das alles ist, hätte ich das schon viel, viel früher machen lassen", beschrieb die ehemalige Lehrerin ein durch die OP entstandenes neues Lebensgefühl.
Sportlich musste sich die Neukirchenerin (Pinzgau) in der Folge des Eingriffs kaum zurückhalten. Nach einer Woche sei sie schon wieder auf dem Bike gewesen. "Eine Beeinträchtigung hat es eigentlich nicht wirklich gegeben".
Augen-Operationen sind im Sport ohnehin keine Seltenheit. Auch Salzburgs Segel-Olympiasieger Hans-Peter Steinacher ließ sich 2018 seine Augen lasern und sprach damals sogar von 125 Prozent neuer Sehleistung.
Heimrennen in Schladming: Sarah Dreier glaubt an Triumph
Apropos Leistung: Auch beim anstehenden Schladming-Weltcup pocht Dreier wieder auf Bestleistung. Nach einer erfolgreichen Generalprobe beim Jennerstier steht am Freitag das Verticalrennen und somit ihre Paradedisziplin an.
"Ich fühle mich fit, habe keine Wehwehchen und bin sehr gut vorbereitet", glaubt Dreier an ihre Chance, daheim zu triumphieren. "Natürlich sind aber einige gute Mädls dabei, die man erst einmal schlagen muss". Unterstützt wird sie dabei auch vom Freundeskreis und Familie. "Das ist natürlich immer wieder was ganz Besonderes und pusht einen zusätzlich zur Bestleistung".
(Quelle: salzburg24)