Dass es bei einem Derby auf dem Eis auch mal ordentlich kracht, liegt in der Natur des Eishockeysports. Dass es auf den Rängen zu Schlachtgesängen kommt, ebenfalls. Doch wenn es auf den Rängen zu angeblichen Handgreiflichkeiten kommt, sind Grenzen erreicht. Der Fanklub "Warriors" des EC Red Bull Salzburg berichtete am Sonntag via Instagram von hitzigen Szenen im Gästeblock. Zuvor machte die Gruppe mit einem Transparent darauf aufmerksam.
Fanklub macht mit Banner und Posting auf sich aufmerksam
Die Fans schrieben, dass es während des Spiels zu einem Streit um eine Fahne sowie zu Handgreiflichkeiten zwischen mehreren Männern und einer Frau gekommen sei. Auch versuchter Diebstahl und fehlendes Ordnerpersonal wurden von den "Warriors" in den sozialen Netzwerken sowie per Mail an die Vereine und die Liga geschildert. "So etwas hat für uns im Eishockey keinen Platz. Wir Warriors stehen für Leidenschaft, Gemeinschaft, Spaß und friedlichen Support", erklärte die Gruppe auf Instagram. Beim 6:3-Sieg der Meister-Bullen am Sonntag gegen Bozen war zudem ein Transparent mit der Aufschrift "Gegen Fangewalt, scheiss Zell am See" zu sehen.
Eisbären-Boss Schwarz wehrt sich gegen Vorwürfe
Nachgefragt bei den Zeller Eisbären wollte der aktuelle Tabellenführer der zweiten Liga die Vorwürfe nicht auf sich sitzen lassen. "Wir bedauern, dass die positiven Aspekte eines spannenden Eishockeyspiels, die tolle Stimmung von über 2.400 Fans und die Vereinsfreundschaft mit dem EC Red Bull Salzburg durch Diskussionen von außen überschattet wurden. Es ist unverständlich und respektlos, dass unser Standort und unser Verein beim gestrigen Spitzenspiel der Ersten Liga mit einem Spruchband zum Thema gemacht wurden", erklärte Eisbären-Geschäftsführer Patrick Schwarz am Montagabend gegenüber S24.
"Einige Personen waren sich anscheinend nicht bewusst, welche Auswirkungen solche Choreographien haben können. Unzufriedenheit sollte auf eine andere, konstruktive Art und Weise ausgedrückt werden. Der EKZ und das Publikum in Zell am See stehen für Fairness, Leidenschaft und Sportsgeist und sind weder für Unsportlichkeit noch für Gewaltbereitschaft bekannt", so der 33-jährige Zeller, der darauf hinwies, dass es aufgrund der Salzburger Choreographie und Konfettiwürfen bereits zu einer Verzögerung des Spielbeginns gekommen war.
Fan-Streitereien zwischen Bullen und Eisbären schon im Frühjahr
Bereits in der Vergangenheit gab es immer wieder Diskussionen rund um das Eishockey-Derby zwischen den jungen Salzburgern und dem AHL-Topteam Zell am See. Nach dem Staatsmeisterschaftsfinale im Februar zwischen Salzburg und den Zellern soll es laut "Warriors" zu Spuckattacken und homophoben Sprechchören gekommen sein.
Warriors-Mitglieder rudern zurück
Die öffentliche Diskussion rund um das Banner und die Behauptungen zeigte bei der Gruppierung aber schon relativ schnell ihre Wirkung. Denn noch wenige Stunden danach löschten die "Warriors" kurzzeitig Instagram-Storys rund um die angebliche Fangewalt in Zell am See. "Es gibt Mitglieder, die der Meinung sind, dass das Thema jetzt geklärt ist und man es nicht mehr aufwärmen muss. Wir haben jetzt unseren Standpunkt dargelegt und jetzt sollte wieder Ruhe einkehren", ruderte ein Fanklub-Mitglied Anfang der Woche gegenüber SALZBURG24 zurück.
Weitere Untersuchungen seitens der Klubs und der Liga soll es derzeit keine geben. Das nächste Eishockey-Derby zwischen den Mozartstädtern und den Pinzgauern steigt am 14. Jänner (19.15 Uhr) an der Salzach.
(Quelle: salzburg24)