Bei ihrem großen Auftritt vor traumhafter Kulisse und vollem Stadion holte Carina Edlinger bei den Para-Weltmeisterschaften im Rahmen der Nordischen Ski-WM in Trondheim die Goldmedaille. Die 26-jährige Fuschlerin triumphiert im Sprintbewerb mit ihrem Guide Jakob Kainz. Die Salzburgerin feierte bereits Paralympics-Gold im Sprint, fünf Weltmeistertitel und etliche Weltcupsiege.
Titelverteidigerin Carina Edlinger war am Mittwoch in der Sehbehinderten-Klasse mit ihrem Guide Jakob Kainz einmal mehr nicht zu schlagen. Bei den Titelkämpfen in Norwegen werden erstmals Para-Langlaufbewerbe im Rahmen einer FIS-WM ausgetragen, der Zuschauerzuspruch war am Mittwoch trotz des anhaltenden Schlechtwetters groß.
Carina Edlinger: "Titel ist speziell"
"Es war wirklich fantastisch, vor diesen Fans zu laufen. Der Titel ist sehr speziell, weil mir ein Sieg in Norwegen auf meiner Liste noch gefehlt hat, endlich habe ich es geschafft. Die Bedingungen waren schwierig, umso schöner, dass wir gewonnen haben", sagte Edlinger und bedankte sich bei "vielen Engeln im Hintergrund", die ihr geholfen haben.
Edlinger hat nur eine Sehkraft von etwa zwei Prozent.
Para-Sprints in die Nordische WM eingebunden
Die Einbindung der Para-Sprints in die Nordische WM bedeutet der 26-Jährigen viel. "Die WM gemeinsam mit Nicht-Para-Langläufern ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es ist wichtig für die Zukunft, dass es ein gemeinsames Event ist und wir zeigen können, dass es uns alle miteinander gibt", sagte Edlinger, die 2022 auch bei den Paralympics Gold im Sprint gewonnen hatte. Ihr ÖSV-Teamkollege Stefan Egger-Riedmüller belegte in der Stehend-Klasse Platz zehn. "Das freut mich und macht mich auch ein bisschen stolz, so kann es weitergehen. Mit Ehrgeiz und Willen geht ganz viel im Leben", sagte Egger-Riedmüller.
Trotz Herausforderungen bei der Suche nach Guides und Sponsoren hat sich Edlinger als Sehbehinderte im Parasport durchgesetzt und meistert auch einen Alltag voller Hürden. Bei der Weltmeisterschaft in Trondheim sind erstmals Paralympische und Nicht-Paralympische Athlet:innen gemeinsam angetreten. Carinas Bruder Julian, der als Servicechef für das ÖSV-Team tätig ist, unterstützte sie vor Ort. Der Parasport hat mit der Inklusion und Anerkennung in Norwegen ein neues Level erreicht.