Nach einigen Top-20-Ergebnissen und einem zwölften Platz im Langlauf-Weltcup wollte Lukas Mrkonjic in der vergangenen Saison den nächsten Schritt in seiner Karriere machen. Doch Überlastungen im Training warfen den heimischen Langläufer völlig aus der Bahn. Ein normales Leben? Undenkbar. Sportliche Höchstleistungen? Ausgeschlossen. Die Karriere des 26-jährigen Salzburgers stand am Scheideweg, wie er im Gespräch mit SALZBURG24 erzählt.
Lukas Mrkonjic: "Meine Karriere stand definitiv am Spiel"
"Ich war gesundheitlich sehr angeschlagen. Ich war ständig überlastet und mein Körper hat einfach gelitten. Mit der Zeit kamen immer mehr Probleme dazu und ich wurde den ganzen Sommer einfach nicht gesund", so Mrkonjic, der auch nicht wusste, wie es mit seiner Karriere weitergehen sollte. "Ich hatte keine Ahnung, ob das alles gesundheitlich noch zu schaffen ist. Meine Karriere stand definitiv auf dem Spiel. Ich war kurz davor, alles hinzuschmeißen", erinnert sich der Fuschler (Flachgau).
Und je länger die Krankheit dauerte und die Tage der Niedergeschlagenheit zunahmen, desto größer wurden die Zweifel. "Ich hatte wirklich große Selbstzweifel, weil es immer wieder Momente gab, wo ich nicht das Gefühl hatte, dass ich jemals wieder so eine Leistung bringen kann. Ich konnte es mir einfach nicht vorstellen. Obwohl ich immer wusste, dass ich das Potenzial habe", so der ÖSV-Athlet.
Vater von ÖSV-Kollege Mika Vermeulen hilft bei Heilungsprozess
Der österreichische Vizemeister von 2021 (Silber in Seefeld/T) war damals "auf keinen Fall in der Lage, Sport zu treiben oder ein normales Leben zu führen", wie er erzählte. Mrkonjics Leidensweg ging auch an den anderen ÖSV-Langläufern nicht spurlos vorbei. Doch unter anderem ein Gespräch mit Mika Vermeulens Vater Vincent brachte ihn zurück in die Loipe. "Er hat mir Hilfe angeboten und mit mir trainiert. Das klang sehr interessant für mich und nach ein paar Trainingseinheiten hatte ich auch wieder Spaß am Sport. Es war also sehr wichtig, wieder an so einen Punkt zu kommen. Vincent Vermeulen war für den Fuschler "eine der wichtigsten Personen".
WM in Trondheim? "Ein unglaubliches Gefühl"
Seit Dezember 2024 ist der Salzburger wieder im Geschäft und kämpfte sich über den Continental Cup zurück in den Weltcup. Sein bestes Ergebnis? Zwei 15. Plätze im schwedischen Falun und im italienischen Cogne. "Ich habe nie aufgehört zu arbeiten und versuche mich jeden Tag zu verbessern. Ich bin jetzt an einem sehr guten Punkt und fühle mich wieder wohl", resümierte er eine bislang sehr ordentliche Saison, die ihm auch ein Ticket für die am Donnerstag beginnende Weltmeisterschaft bescherte. "Es ist ein unglaubliches Gefühl, sich nach dieser schweren Zeit wieder in die WM zu kämpfen. Vor 20.000 Zuschauer:innen aufzulaufen, das habe ich persönlich noch nicht erlebt", ließ er seiner Vorfreude freien Lauf.

Ein Ziel hat sich der ÖSV-Comebacker auch gesetzt. "Mit einem Top-Ten-Platz im Sprint wäre ich zufrieden. Aber die erste Hürde habe ich mit meiner Teilnahme schon genommen. Ich versuche einfach, alles zu genießen."
(Quelle: salzburg24)