Krankheit ohne Ursache

"Zu viel Training": Salzburger ÖSV-Talent fällt völlig erschöpft aus

Der Salzburger Langläufer Lukas Mrkonjic kämpft mit einem Erschöpfungssyndrom und fällt bereits monatelang aus.
Veröffentlicht: 30. Jänner 2024 11:18 Uhr
Er will, aber er kann nicht. Lukas Mrkonjic war als ÖSV-Langläufer auf dem besten Weg, den Anschluss in die Weltspitze zu schaffen. Doch ein Erschöpfungssyndrom wirft den Salzburger zurück und raubt ihm die Kraft.

Nach einigen Top-20-Ergebnissen und einem zwölften Platz im Langlauf-Weltcup wollte Lukas Mrkonjic den nächsten Schritt machen. Der 24-Jährige hat sich im vergangenen Sommer mit einem Weltcupsieg ein ehrgeiziges Ziel gesetzt, dem er alles untergeordnet hat.

"Nach Übertraining geht gar nichts mehr"

Es folgten viele stundenlange Einheiten, um den Körper auf die neue Saison vorzubereiten. "Ich habe zu viel trainiert und bin ins Übertraining gerutscht", erklärt der Fuschler (Flachgau) am Dienstag gegenüber SALZBURG24. Bei rund der Hälfte des Trainingsumfangs seien die ÖSV-Athleten auf sich alleine gestellt und für die Inhalte selbst verantwortlich, betont er.

Eine Viruserkrankung im Dezember könnte der mögliche Auslöser für seine zweimonatige Zwangspause gewesen sein. "Ich hatte 2018 das Pfeiffersche Drüsenfieber. Das bleibt im Körper und wenn man zu schwach ist, kommt es wieder."

Lukas Mrkonjic leidet am Erschöpfungssyndrom

Sein letztes Rennen bestritt er Ende November beim 10-Kilometer-Rennen im finnischen Ruka. Seit über 60 Tagen liegt der Profisportler flach und kann seinen Beruf nicht mehr ausüben. "Lange Zeit konnte ich gar nichts machen. Mittlerweile sind normale Dinge im Alltag wieder möglich." Doch an Sport ist nach wie vor nicht zu denken. Einen ganzen Monat hat es gedauert, bis sich der Salzburger mit der Krankheit abgefunden habe. "Medizinisch wurde nichts Auffälliges diagnostiziert oder festgestellt. Die Ärzte sprechen von einem chronischen Erschöpfungssyndrom ohne erkennbare Ursache", erzählt der 24-Jährige.

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Trotz zahlreicher Untersuchungen, Leistungstests und erhobener Erholungswerte konnte beim Langläufer nichts festgestellt werden. "Das hat die Sache noch schwieriger und unverständlicher gemacht". Mit einem Comeback in diesem Jahr rechnet der Salzburger, der seit zwei Jahren in Ramsau am Dachstein lebt, nicht mehr. "Es ist nicht realistisch, aber ich gebe nicht auf und will beim letzten Rennen der Saison an den Start gehen".

Wann tritt das Erschöpfungssyndrom ein?

 
Das Erschöpfungssyndrom kann sich schleichend entwickeln und resultiert oft aus einer Kombination verschiedener Faktoren. Es tritt typischerweise auf, wenn eine Person über einen längeren Zeitraum hinweg chronischem Stress, hohen beruflichen oder persönlichen Anforderungen sowie einer anhaltenden Überlastung ausgesetzt ist. Es gibt jedoch keine genaue Zeitspanne oder spezifische Dauer, nach der das Syndrom zwangsläufig auftritt. Es kann individuell unterschiedlich sein und hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die persönliche Belastbarkeit, die vorhandenen Bewältigungsmechanismen und die Unterstützung im sozialen Umfeld. Einige Faktoren, die das Risiko für ein Erschöpfungssyndrom erhöhen können, sind:
  1. Hoher Arbeitsdruck: Übermäßige Arbeitsbelastung, unrealistische Erwartungen und lang anhaltender Druck am Arbeitsplatz können dazu führen.
  2. Mangelnde Unterstützung: Fehlende soziale Unterstützung, sowohl beruflich als auch persönlich, kann das Risiko erhöhen.
  3. Persönliche Eigenschaften: Perfektionismus, übermäßige Selbstkritik und hohe Ansprüche an sich selbst können dazu beitragen.
  4. Ungesunde Lebensgewohnheiten: Schlafmangel, unzureichende Ernährung und mangelnde körperliche Bewegung können die Widerstandsfähigkeit gegenüber Stress beeinträchtigen.
  5. Ungünstige Lebensereignisse: Schwierige Lebensereignisse wie Trennung, Verlust eines geliebten Menschen oder finanzielle Probleme können das Risiko erhöhen.
 
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jeder, der Stress erlebt, zwangsläufig ein Erschöpfungssyndrom entwickelt. Die individuelle Reaktion auf Stressoren variiert, und einige Menschen können besser mit Belastungen umgehen als andere.

(Quelle: salzburg24)

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