"Dieses Hochwasser geht an ein 100-jährliches Ereignis heran. Nicht nur wegen der Salzach, sondern auch wegen der Zuflussgewässer im Hinterland", sagte Schröder mit schon etwas müder Stimme zur APA. Der Krisenstab hat erneut getagt. Die mehr als 200 Einsatzkräfte waren nahezu rund um die Uhr unterwegs, um den Überflutungen Herr zu werden und der betroffenen Bevölkerung zu helfen. Für den Bürgermeister war es die schlimmste Hochwassersituation, die er in Oberndorf bisher erlebt hat.
Fast zwei Meter Wasser in Häusern
An manchen Stellen stand das Wasser 1,50 bis 1,80 Meter hoch in den Häusern. Etwa 30 Gebäude, davon auch mehrere Mehrparteienhäuser, seien von den Überflutungen betroffen. "Es sind große Schäden entstanden", sagte Schröder. "Wenn wir unser Schneckenpumpwerk, das im Juni 2011 in Betrieb gegangen ist, nicht gehabt hätten, dann wäre der Einstau in der Alten Landstraße - das ist ein Straßenzug entlang der Salzach - drei bis vier Meter hoch gewesen." Die Schäden wären noch verheerender ausgefallen.
40 Bewohner in Hauptschule untergebracht
Laut dem Bürgermeister wurden 40 Bewohner im Laufe des Sonntags in der Hauptschule Oberndorf untergebracht. Das Notquartier war für insgesamt 150 Personen eingerichtet worden. Ein Kriseninterventionsteam und 25 Rettungssanitäter des Roten Kreuzes hielten sich in Bereitschaft. "Wir haben unser Menschenmögliches getan", sagte Schröder. Eine Zwangsevakuierung, die gestern von Behörden angedacht war, sei nicht notwendig gewesen. Am Montagvormittag haben die evakuierten Personen die Hauptschule verlassen, "alle sind zu ihren Häusern zurückgekehrt".
Pegel von 8,40 Metern in Oberndorf
Der Hochwasserscheitel in Oberndorf wurde am Sonntagabend um 20.45 Uhr erreicht - mit einem Pegelstand von 8,40 Meter, wie der hydrografischen Dienst des Landes Salzburg am Montag berichtete. Der Pegelstand lag damit knapp unter einem 100-jährlichen Hochwasserereignis, hieß es. Am Montag um 9.00 Uhr war der Wasserstand in Oberndorf um rund zwei Meter gesunken.
Lage in der Stadt weiter entspannt
Auch in der Stadt Salzburg hat sich die Lage weiter entspannt. Alle Stege und Brücken seien seit Montagfrüh wieder geöffnet, sagte Karl Schupfer vom Informationszentrum des Magistrates. Der Rekordpegel der Salzach erreichte gestern um 13.30 Uhr laut hydrografischem Dienst einen Wert von 8,51 Meter - das entsprach einem 100-jährlichen Hochwasserereignis. Zum Vergleich: Beim Hochwasser 2002 lag er auf 8,24 Meter. Am Montag um 9.00 Uhr wurden bei der Staatsbrücke "nur mehr" 5,85 Meter gemessen. (APA)
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(Quelle: salzburg24)