Im Rahmen des laufenden Assistenzeinsatzes im Bundesland Salzburg sind auch vier Hubschrauber des Bundesheeres in Einsatz. Davon helfen ein S 70 Black Hawk, eine AB 212 und eine Alouette III bei den Aufräumarbeiten im Pinzgau. Ihre Einsatzmöglichkeiten sind ein wertvoller Beitrag zum gesamten Hilfseinsatz.
Hilfe kommt aus der Luft
Die S70 Black Hawk kam am Dienstag in Fusch an der Glocknerstraße zum Einsatz. In einem steilen Bachlauf war es zur Verklausung durch Baumstämme gekommen. Es bestand die Gefahr das Wasser und Geröllmassen aufgestaut werden und bei einem Bruch die darunterliegende Häuser zerstört werden.
Mitarbeiter der Wildbachverbauung und Alpinspezialisten des Gebirgskampfzentrums wurden per Hubschrauber zur Schadstelle geflogen und abgewindet. Arbeiten konnte man in dem steilen Gelände nur am Seil gesichert durchführen. Da bei einer Verklausung die Bäume wild durcheinander liegen und unter Spannung stehen, ist das Lösen eine heikle und gefährliche Aufgabe, berichtet das Bundesheer in einer Aussendung.
Bäume werden per Heli abtransportiert
Die Bäume wurden durch die Forstarbeiter der Wildbachverbauung und die Alpinsoldaten zum Abtransport vorbereitet. Präzise Flugmanöver und gute Kommunikation von Pilot, Bordtechniker und Bodenpersonal waren beim Herausheben der Bäume gefordert. Die bis zu eine Tonne schweren Baumstämme wurden anschließend zu einem nahen Ablageplatz geflogen. Die Arbeiten in Fusch an der Glocknerstraße konnten bereits Dienstagabend abgeschlossen werden. Seit Mittwochfrüh ist der „Schwarze Falke“ in Taxenbach im Einsatz.
Helikopter als "Schulbus"
Wertvolle Dienste für den Krisenstab und die Einsatzleitung der Bezirkshauptmannschaft Zell am See leistet der Hubschrauber „Alouette III“ aus Aigen im Ennstal (Stmk.). Der Erkundungshubschrauber führt Material- und Personentransporte durch. Durch die Erkundungsflüge können sich Spezialisten der Landesgeologie und der Wildbachverbauung ein Lagebild über mögliche weitere Entwicklungen und Gefahren machen.
Für die 15-jährige Arnika Schwaiger war die „Alouette III“ gestern als „Schulbus“ im Einsatz. „Ich wohne am Gschwanderberg. Dort waren vier großer Muren und die Straße ist vermutlich für ein Monat nicht befahrbar“, erzählt die Schülerin des Polytechnikums. Um wieder am Unterricht teilzunehmen wurde über die Einsatzleitung der Lufttransport angeordnet. Pilot Hauptmann Markus Magymorez und Bordtechniker Vizeleutnant Otmar Maunz holten die Arnika zu Hause am Berg ab und brachten sie sicher ins Tal, wo sie bei Verwandten wohnen kann.
Salzburger retten in Bayern, Bayern retten in Salzburg
Hilfe findet auch über die Grenzen statt: Wenn Verletzte von einem Salzburger Rettungsfahrzeug in Freilassing in das dortige Krankenhaus gebracht werden, ist das kein exotischer Vorfall, sondern gelebte Praxis. Denn schon seit langem regelt ein bilaterales Abkommen mit Deutschland, dass Rettungseinsätze per Auto aber auch per Hubschrauber auch jeweils im angrenzenden Nachbarland durchgeführt werden dürfen. Entscheidend ist die Verfügbarkeit und Nähe zum Unfallort, schildert der stellvertretende Landesrettungskommandant des Roten Kreuzes in Salzburg, Bernd Petertill. Bis vor wenigen Jahren fiel die gesamte Flotte der Rettungsfahrzeuge unter die 3,5 Tonnen-Klasse und konnte daher von Fahrern mit B-Führerschein gelenkt werden. Inzwischen kommen aber auch schwerere Fahrzeuge dazu. Ein Bescheid des Bayerischen Staatsministeriums erkennt den dafür in Österreich nötigen Rettungsführerschein aber auch in Deutschland an.
Da die Nachbargemeinde Freilassing äußerst schwer getroffen wurde, leistet zur Stunde die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Nachbarschaftshilfe und unterstützt die Bevölkerung bei den Aufräumarbeiten, aber auch die Freiwillige Feuerwehr Großgmain steht in Bayern im Einsatz.
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(Quelle: salzburg24)