Hochwasser-in-salzburg

Hochwasser in Bayern und Oberösterreich

In Freilassing trat die Saalach über die Ufer, einige Häuser standen bis zu zwei Meter unter Wasser.
Veröffentlicht: 02. Juni 2013 14:13 Uhr
Teile Oberösterreichs und Bayern wurden am Sonntag von dem Dauerregen ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen. In Freilassing (Lkr. Berchtesgadener Land) mussten Bewohner von der Feuerwehr mit dem Boot geborgen werden.

In Ettenau bei Ostermiething (Bezirk Braunau) haben die mehr als hundert Bewohner am Sonntagvormittag ihr Hab und Gut aus den unteren Etagen in Sicherheit gebracht. In Ebensee (Bezirk Gmunden) mussten 20 Bewohner ihre Häuser verlassen. Hangrutschungen haben einige Wohnhäuser in Bad Ischl beschädigt. Zugespitzt hat sich die Lage in der Früh auch im restlichen Salzkammergut und entlang der Donau. 

Am Kraftwerk Braunau-Simbach wurde soviel Treibgut angespült, dass schon mit Radladern und Lkw das Treibgut abtronsportiert werden muss, berichtet ein Einsatzfotograf. Die FF Braunau wurde alamiert, um im Stadtgebiet von Braunau die Parkplätze am Inn großflächiger zu räumen, da der Pegel des Inns permanent ansteigt.

Dramatische Lage in Schärding

Vor allem aus Schärding kamen dramatische Meldungen: Dort erwartete man, dass der Inn in der Nacht auch die Dämme des Hochwasserschutzes übersteigt und Teile der Stadt überflutet. Laut Landesfeuerwehrkommando könnte es gegen Mitternacht so weit sein. Die Lage wurde als dramatisch beschrieben. Der Innpegel soll laut Prognosen am Montag die Marke von zehn Meter erreichen, beim Jahrhunderthochwasser 2002 waren es nur 8,80 Meter.

Bis zum späten Nachmittag waren in Oberösterreich rund 7.600 Freiwillige Feuerwehrleute bei 814 Einsätzen an Ort und Stelle. 4.000 Mitarbeiter des Roten Kreuzes waren in Bereitschaft. In Ostermiething (Bezirk Braunau), Baumgartenberg, Abwinden/Luftenberg, Saxen und Mitterkirchen (Bezirk Perg), in Sierning, Aschach und Waldneukirchen (Bezirk Steyr-Land), im Steyrer Stadtteil Wehrgraben, in Bad Ischl und Ebensee (Bezirk Gmunden) waren Evakuierungen notwendig. In Schwertberg, Schärding und im Steyr-Tal wurde Zivilschutzalarm ausgelöst.

Hochwasser in Bayern

Aufgrund der anhaltenden Regenfälle, zunehmender Überflutungen und Murenabgängen hat das Landratsamt Berchtesgadener Land am Sonntagvormittag den Katastrophenfall ausgerufen. Der Wasserrettungszug der BRK-Wasserwacht Oberbayern wurde für Evakuierungsmaßnahmen nach Freilassing verlegt, das besonders stark betroffen ist.

Besonders betroffen sind die Bereiche Berchtesgaden mit Maria Gern, Schneizlreuth, Bad Reichenhall, Piding, Ainring, Freilassing und Laufen. Einige Gemeinden bzw. Ortsteile waren wegen Muren und Überschwemmungen nicht mehr erreichbar. 1,5 Kilometer südlich des Ortsteils Baumgarten ist die B21 wegen eines Murenabgangs nicht mehr passierbar. Die Bewohner von Schneizlreuth werden gebeten, mit Trinkwasser sparsam umzugehen. Die Wasserqualtität ist nicht beeinträchtigt, allerdings können die Trinkwasserreserven derzeit nicht aufgefüllt werden, so das BRK in einer Presseaussendung.

Sprunghaft stieg am Abend die Zahl der überfluteten Straßen an. Straßenmeistereien, Autobahnmeistereien und die Freiwilligen Feuerwehren waren unablässig damit beschäftigt, überflutete Straßen zu sperren und zu kennzeichnen. Am späteren Abend gingen die ersten Meldungen über überflutete Keller ein. Bahnlinien mussten ebenfalls beobachtet und teilweise gesperrt werden.

Auch Teile von Rosenheim und Kolbermoor wurden geräumt. In Rosenheim konnte der Dammbruch der Mangfall gerade noch verhindert werden. Die Bewohner im Stadtteil Schwaig seien deshalb gebeten worden, ihre Häuser und Wohnungen vorsorglich zu verlassen. Die Menschen wurden in einer Schulturnhalle untergebracht. In Kolbermoor wurden knapp 200 überwiegend ältere Bewohner einer Siedlung in Sicherheit gebracht. Die Deutsche Bahn (DB) sperrte auf Anordnung der Behörden den Bahnhof Rosenheim von 19.00 Uhr an. Der Zugverkehr wurde dort komplett eingestellt.

Mehrere Straßen gesperrt

Aufgrund der extremen Regenfälle, mehrerer Murenabgänge und Überflutungen mussten zunächst die Bundesstraße 21 über den Saalachsee, die Staatsstraße 2101 am Thumsee und die B305 am Weinkaser total gesperrt werden. Am Anfang wurden die Einsatzkräfte von einem Murenabgang auf die Staatsstraße 2101 unmittelbar vor dem Antonibergtunnel in Fahrtrichtung Inzell informiert. Dann überschlugen sich die Meldungen: Wegen weiterer Murenabgänge im Bereich Baumgarten und zahlreicher überfluteter Straßen musste schließlich das Kleine Deutsche Eck komplett gesperrt werden.

Zahrleiche Überschwemmungen – Haus überflutet

Besonders schlimm erwischte es die Anwohner des Reichenhaller Ortsteils Karlstein, wo der Seebach in der Siedlung und der Hammerbach im Poschengrund über die Ufer traten, der Kanal überging und Sturzbäche von der Reischlklamm an der Bürgermeisterhöhe die Keller in der Reifenstuel- und Pflegerpointstraße fluteten. Am Thumsee lief der Bach an der Liegewiese zeitweise durch das Gebäude des Madlbauern. Am Kugelbachparkplatz wurden ein geparktes Auto und die Lichtleitung von einem umgestürzten Baum getroffen. In Ulrichsholz in Schneizlreuth ging der zwischen Gebersberg und Müllnerhörndl herabstürzende Kugelbach über, riss eine Holzbrücke weg und überflutete ein Haus.

Im Raum Berchtesgaden sind alle Feuerwehren des südlichen Landkreises, das THW und das Rote Kreuz durchgehend im Einsatz. Während der Bach in Maria Gern überging und Straßen und Häuser vermurt wurden, stieg auch der Pegelstand der Ache im Tal dramatisch an. Unzählige Keller mussten ausgepumpt werden. Die BRK-Bereitschaft musste in Berchtesgaden die Bewohner eines Hauses in Maria Gern in Sicherheit bringen, Sandsäcke transportieren, reguläre Rettungsdienst-Einsätze fahren und die Einsatzkräfte mit Brotzeit und Getränken versorgen. In einem Fall bahnte sich eine Mure den Weg durch ein Gasthaus; Beschäftigte und Gäste mussten das Gebäude verlassen.

Lkw-Fahrverbot in Oberbayern

Durch die starken Regenfälle und den dadurch ausgelösten Katastrophen-Alarm in den Landkreisen Rosenheim, Miesbach, Berchtesgadener Land, Traunstein, Mühldorf, sowie der Stadt Rosenheim, wurde durch die Regierung von Oberbayern ein Lkw-Fahrverbot von Sonntag, 22.00 Uhr, zunächst bis Montag, 03.06.2013, 22.00 Uhr, angeordnet. In Absprache mit der Regierung von Oberbayern gilt dieses Fahrverbot für alle Fahrzeuge ab 12 Tonnen, wobei Fahrzeuge, die im Rahmen des Katastropheneinsatzes tätig sind, von dieser Regelung ausgenommen  werden. Weiterhin ausgenommen ist der Verkehr auf der A8 und der A93 zwischen Kufstein und München, teilte die Bayerische Polizei Sonntagabend mit.

Vor Fahrverbot ausgenommen sind folgende Strecken:

  • A 94 - beide Fahrtrichtungen,
  • A 93 Süd - beide Fahrtrichtungen,
  • A 8 Ost FR München: AD Inntal bis München,
  • Auf allen anderen Autobahnstrecken in den genannten Landkreisen gilt das Lkw-Fahrverbot          (S24.at/APA/dpa)

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

01.08.2014
Hochwasser-in-salzburg

Alle Bilder zum Hochwasser 2014

Von Michaela Posch
07.06.2013
Hochwasser-in-salzburg

Hochwasser 2013: Eine Chronologie der Flut

Von Michaela Posch
Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken