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Nach dem Hochwasser - Feuerwehr fordert vom Bund Unterstützung

"Wir haben beste Unterstützung seitens der Gemeinde- und der Landespolitik, aber wenn es um den Bund geht, dann kommt bei mir Unverständnis und Ärgernis auf", sagte Leopld Winter (links).
Veröffentlicht: 07. Juni 2013 12:39 Uhr
Das immer noch nicht gänzlich "abgearbeitete" Hochwasser und die große Dankbarkeit der Bevölkerung für den unermüdlichen Einsatz von Tausendschaften freiwilliger Feuerwehrleute nahm am Freitag Salzburgs Landesfeuerwehrkommandant Leo Winter zum Anlass, finanzielle Unterstützung seitens der Bundespolitik einzufordern.

Denn das Geld vom Bund sei zuletzt trotz steigender Preise für Ausrüstung zurückgeschraubt worden, so Winter bei einem Pressegespräch in Salzburg.

„Wenn es um den Bund geht, kommt bei mir Ärger auf“

"Wir haben beste Unterstützung seitens der Gemeinde- und der Landespolitik, aber wenn es um den Bund geht, dann kommt bei mir Unverständnis und Ärgernis auf", sagte der Chef von rund 10.000 aktiven Helfern. Bis 2011 war die Bundes-Unterstützung aus Feuerschutzsteuer und Katastrophenfonds für die Feuerwehren österreichweit mit 93 Mio. Euro gedeckelt, im Jahr darauf wurde dieser Betrag dann auf 88 Mio. Euro reduziert. Für Salzburg bedeutete das ein Minus von 300.000 Euro, mit denen zwei Hochleistungspumpen hätten angeschafft werden können. Ein solche hat beispielsweise verhindert, dass das Umspannwerk Hagenau vom Netz genommen werden musste, was einen Stromausfall in weiten Teilen der Landeshauptstadt bedeutet hätte, veranschaulichte Winter.

Zahlungen des Bundes gehen zurück

"Das Hochwasser hat gezeigt, dass die Gerätschaften notwendig sind. Trotzdem sind die Zahlungen des Bundes zurückgegangen", beklagte der Kommandant. Besonders ärgert ihn, dass ausgerechnet jetzt wieder die Zusage für das laufende Jahr abgegeben wurde. "Es bedarf immer einer Katastrophe, um berechtigte Forderungen durchzusetzen, aber wir wissen nicht, ob die Zusage auch fürs nächste Jahr bleibt."

Winter fordert langfristig klare Deckelung

Winter fordert langfristig eine klare Deckelung mit einer entsprechenden Index-Sicherung. Außerdem verlangt er, dass jene Firmen, die Mitarbeiter für den Katastropheneinsatz abstellen, eine finanzielle Abgeltung erhalten, damit die Mitarbeiter weiter entlohnt werden können. "Das wollen wir ausdrücklich nur für Katastrophen, nicht für normale Einsätze wie Brände oder Unfälle." Und drittens fordern die Feuerwehren ein Entsendegesetz nach dem Vorbild des Bundesheeres, damit die Helfer im Falle eines Auslandseinsatzes - etwa jetzt bei der Hochwasserhilfe in Bayern - rechtlich abgesichert sind.

Feuerwehr zieht Bilanz über Hochwassereinsatz

Winter zog am Freitag auch Bilanz über den Katastropheneinsatz diese Woche in Salzburg. Am Sonntag, dem Höhepunkt, standen gleichzeitig über 4.400 Feuerwehrleute im Einsatz, das sei beinahe jedes zweite aktive Mitglied. 139 Feuerwehren und eigenständige Löschzüge rückten in den vergangenen Tagen mit insgesamt 8.000 Helfern zu mehr als 3.000 Einsatzstellen aus. "Viele haben in drei, vier Tagen gerade einmal sechs Stunden Schlaf gehabt." Dazu kämen oft auch noch Familienmitglieder, etwa Frauen, die für die Verpflegung der Mannschaft gesorgt hätten, so Winter. Er bedankte sich aber auch bei den vielen Firmen, die Mitarbeiter freigestellt und das Gehalt ganz normal weiterbezahlt haben. (APA)

(Quelle: salzburg24)

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