Nach dem fulminanten Erfolg des neuen "Jedermann" gibt es bei den Salzburger Festspielen leider nichts Vergleichbares von der Oper zu berichten. Harrison Birtwistles "Gawain", der am Freitagabend in der Felsenreitschule erstmals in Österreich gezeigt wurde, löste beim Publikum zwar respektvollen Applaus für alle Beteiligten aus. Wirklich überzeugen konnte diese Produktion aber weder szenisch noch musikalisch. Trotz eines enormen szenischen Aufwandes und eines riesigen Orchesterapparates war von Begeisterung nichts zu spüren. Und das aus gutem Grund.
Überflüssige Ökokatastrophen-Endzeit-Atmosphäre
Das Stück selbst spielt im Milieu von König Arthurs Tafelrunde und behandelt die Frage von Ehre und Lüge im Angesicht von Todesangst. Diese spannende Versuchsanordnung aber wird von Regisseur Alvis Hermanis in eine völlig überflüssige Ökokatastrophen-Endzeit-Atmosphäre getaucht, die den Textfluss stört und sich zu keinem Zeitpunkt der gut dreistündigen Oper organisch mit dem Stoff verbindet.
Solide Leistung der Akteure
Das Ensemble der Solisten, darunter Christopher Maltman, Laura Aikin, John Tomlinson, Jennifer Johnston und Jeffrey Lloyd-Roberts, hat seriös gearbeitet. Aber die Sänger konnten die Kastanien für "Gawain" ebenso wenig aus dem Feuer holen, wie das ORF Radio Symphonie Orchester und der Salzburger Bachchor unter der Leitung von Ingo Metzmacher. Der Komponist gibt dazu weder melodisch und motivisch noch emotional Gelegenheit. (APA)
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(Quelle: salzburg24)

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