Das begeisterte Fußgetrampel des Salzburger Festspielpublikums galt nach drei Stunden vor allem dem "liederlichen Kleeblatt": Nicholas Ofczarek erwies sich als latent gewalttätiger, dauerbetrunkener Schuster Knieriem erneut als schauspielerisches Naturereignis, Michael Maertens lieferte als Schneider Zwirn mit Ziegenbart etliche Kabinettstücke seiner bekannten komödiantischen Fähigkeiten, während Florian Teichtmeister als Tischler Leim vor Augen führte, dass der gerade Weg mitunter geradewegs in die Spießbürgerhölle führt.
Lob für Angela Merkel-Persiflage
Ebenso viel Schlussapplaus wie die Drei heimste eine prägnanten Dame ein, die gar nicht auf der Besetzungsliste stand: Maria Happel spielte die Glücksfee Fortuna als brillante Angela Merkel-Persiflage. Denn während die Inszenierung im von hölzernen Gerüstaufbauten dominierten Bühnenbild von Stephane Laimé in den zentralen Teilen ganz auf das Hauptdarsteller-Trio zugeschnitten ist, hat sich Hartmann für die im Feenreich spielende Rahmenhandlung einiges einfallen lassen - Ansprachen unter einem EU-Sternenkranz inklusive. Und der böse Geist Lumpazivagabundus (Max Mayer) scheint direkt aus der Hölle zu kommen. Oder aus einem anderen Stück, dem ebenfalls heuer eine erfolgreiche Salzburger Neuinszenierung gegolten hat - dem traditionellen "Jedermann".
"Lumpazivagabundus" wird bis 17. August auf der Perner-Insel gezeigt und übersiedelt ab 6. September ins Repertoire des Wiener Burgtheaters.
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(Quelle: salzburg24)

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