0,6 Prozent oder acht Stimmen liegen bei der Bürgermeisterwahl in Bad Vigaun (Tennengau) zwischen den beiden Kandidaten, die sich am 24. März der Stichwahl um das Amt stellen. Dabei liegt der amtierende Bürgermeister Fritz Holztrattner (ÖVP) nur knapp vor Alexander Sartori, der sich mit seiner neugegründeten Liste „Bündnis für Bad Vigaun“ (BBv) direkt die Mehrheit im Gemeinderat sichern konnte.
Ergebnis von Bürgermeisterwahl schmerzt Holztrattner
„Das Ergebnis schmerzt natürlich“, betont Holztrattner im SALZBURG24-Interview am Dienstag. Trotzdem könne er seinem Mitstreiter zu dem Erfolg „nur gratulieren“. Der herbe Verlust sei für ihn sehr überraschend gewesen. „In den Wochen vor der Wahl hat sich mir persönlich ein ganz anderes Stimmungsbild in der Gemeinde gezeigt.“
Für ihn sei der Wahlausgang gewissermaßen ein Denkzettel, gute Arbeit habe er dennoch geleistet, ist er sich sicher. „Als Bürgermeister hat man natürlich eine große Verantwortung und um Gesetze einzuhalten, muss man leider manchmal Entscheidungen treffen, die menschlich nicht jeder verstehen kann.“
Doch nicht nur die ÖVP, auch die anderen Stammparteien haben in der Gemeinde deutlich an Stimmen und damit auch Mandaten verloren: Sowohl SPÖ als auch FPÖ verlieren zwei Mandate und haben somit jeweils nur noch eines inne. Die ÖVP verliert zwei Mandate und kommt auf sieben, während die BBv nun acht hat.
Polit-Rückzug für Bad Vigauns Bürgermeister nicht undenkbar
Auch ein Rückzug aus der Politik scheint für Holztrattner im Hinblick auf die anstehende Stichwahl nicht undenkbar zu sein, wie er auf Nachfrage angibt. „Bei einer internen Sitzung mit dem gesamten Team werden wir sämtliche Szenarien besprechen. Ich werde mein Team aber, sofern das gewünscht ist, nicht im Stich lassen.“ Es gelte jetzt einmal mehr, Wählerinnen und Wähler zu mobilisieren.
Ex-Vizebürgermeister Sartori wagt politischen Neustart
Das habe nun auch Priorität für seinen Mitbewerber Alexander Sartori, wie dieser im S24-Gespräch betont. „Wir haben in eineinhalb Wochen 34 Personen aus den verschiedensten Bereichen für unsere Liste mobilisieren können und sind damit schon sehr breit aufgestellt.“ Den Erfolg der Liste erklärt sich der Bürgermeisterkandidat mit der bürgernahen Politik. Das sei auch der Grund, warum er nach zehn Jahren als Vizebürgermeister für die SPÖ und darauffolgenden fünf Jahren Politik-Pause einen Neustart wagt. „Wir stehen für eine direkte Demokratie und dafür, dass die Bürgerinnen und Bürger mitentscheiden können, was in der Gemeinde passiert.“
Bürgerbefragung zu Neubau von Bad Vigauner Gemeindeamt geplant
Als konkretes Beispiel nennt er den Neubau des Gemeindeamtes, der zuletzt im Gespräch war. „Wenn so viel Geld in die Hand genommen werden soll, sollten alle mitreden dürfen.“ Ein erster Schritt der Gemeindevertretung sei daher eine Bürgerbefragung dazu. Eine Herzensangelegenheit sei es für Sartori zudem, die Gemeinde und das dazugehörige Vereinsleben wieder aktiver zu gestalten. „Damit ein neuer Wind und neuer Schwung in den Ortskern kommt.“
(Quelle: salzburg24)