Salzburg hat gewählt

Diese Besonderheiten brachten die Bürgermeister-Stichwahlen

Veröffentlicht: 25. März 2024 06:40 Uhr
Die Bürgermeister-Stichwahlen in 14 Salzburger Gemeinden haben am gestrigen Sonntag einige Überraschungen und Besonderheiten gebracht. Die größte Aufholjagd gab es etwa in Puch. Am meisten Ortschefinnen haben künftig im Flachgau das Zepter in der Hand. Wir haben das Wichtigste hier für euch zusammengefasst.
SALZBURG24 (KAT)

Die Gemeindewahlen sind geschlagen und damit stehen auch die kommunalpolitischen Rahmenbedingungen für die kommenden fünf Jahre in den 119 Salzburger Gemeinden fest. Die zweite Runde der Bürgermeisterwahlen am Sonntag hat im Bundesland einige Überraschungen und Besonderheiten gebracht. Landestatistiker Gernot Filipp hat den Stichwahlsonntag analysiert.

Geringere Wahlbeteiligung als in erster Runde

In allen 14 Stichwahlgemeinden war die Wahlbeteiligung im Vergleich zum ersten Wahlgang vor zwei Wochen geringer. Im Schnitt ist sie um vier Prozent gesunken, teilt das Land in einer Aussendung mit. Besonders groß war der Rückgang in Oberalm und Bad Hofgastein. Die geringste Veränderung gab es mit einem Rückgang von knapp einem Prozent in Neukirchen am Großvenediger.

Zweitplatzierte des ersten Wahlgangs triumphieren

Noch nie seit der Einführung der Bürgermeisterdirektwahl im Jahr 1994 gelang es so vielen Zweitplatzierten des ersten Wahlgangs dann als Sieger bei der Stichwahl durchs Ziel zu gehen. Zu diesen Gemeinden gehören Puch, Bad Vigaun, Strobl und Forstau.

 

Die größte Aufholjagd fand in Puch statt. Dort machte die zukünftige Bürgermeisterin aus acht Prozentpunkten Rückstand einen Vorsprung von 8,7 Prozentpunkten. In Puch und Bad Vigaun hat der Führende nach dem ersten Wahlgang bei der Stichwahl weniger Stimmanteile erhalten als vor zwei Wochen.

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In 14 Salzburger Gemeinden kam es zu einer Bürgermeister-Stichwahl. 

14 Bürgermeisterinnen für Salzburgs Gemeinden

Nach der ersten Wahl standen schon elf Ortschefinnen fest und mit dem Abschluss sind es 14. Es gibt keinen Bezirk mehr in Salzburg außerhalb der Landeshauptstadt, wo nicht mindestens eine Frau regiert. Am meisten Bürgermeisterinnen gibt es im Flachgau. Dort üben nun sechs Frauen das Amt aus. Lediglich eine Bürgermeisterin gibt es im Tennengau mit der Gemeinde Puch.

Knappste Entscheidung in Schleedorf

In der Flachgauer Gemeinde Schleedorf trat der bisherige Bürgermeister nicht mehr an. Die Karten wurden komplett neu gemischt und erstmals standen sich in der Stichwahl die Kandidaten von ÖVP und FPÖ gegenüber. Mit 3,6 Prozent Vorsprung ging schlussendlich Martina Berger (ÖVP) durchs Ziel. Die deutlichste Mehrheit konnten sich die zukünftigen Bürgermeister in der Stadt Salzburg, Oberalm, Bad Hofgastein und in Bad Gastein holen. Sie erreichten alle gut 63 Prozent der gültigen Stimmen.

w1280dp-h853dp-webp.jpg Land Salzburg/Grafik
In 14 Salzburger Gemeinden kam es zu einer Bürgermeister-Stichwahl. 

Bürgermeisterkarte wird bunter

Nach dem Abschluss der Stichwahlen steht fest, dass zukünftig 87 Bürgermeisterämter von ÖVP-Kandidatinnen und Kandidaten, 23 von der SPÖ, zwei von der FPÖ und sieben von sonstigen Listen ausgeübt werden. Von den 14 Duellen in den Stichwahlen hat die SPÖ sechs, die ÖVP fünf und die FPÖ eines sowie sonstige Listen zwei für sich entscheiden können.

Alles zur Bürgermeister- und Gemeindwahl

Auinger mobilisiert Wählerschaft in Landeshauptstadt

Dem SPÖ-Kandidaten ist es gelungen seine Wählerinnen und Wähler zu mobilisieren. Die Daten zeigen, dass Bernhard Auinger vor allem in den Stadtteilen gewinnen konnte, wo beim ersten Wahlgang der Anteil der ÖVP-Wähler:innen relativ höher war. In jenen Stadtteilen, wo der Rückgang der Wahlbeteiligung im Verhältnis geringer war, gaben mehr Wählerinnen und Wähler ihre Stimme für Auinger ab. Die ersten Analysen zeigen überraschenderweise kaum einen Zusammenhang zwischen dem Abschneiden der beiden Kandidaten Auinger und Michael Dankl in der Stichwahl und dem Stimmanteil der FPÖ in den jeweiligen Wahlsprengeln. Viele FPÖ-Wähler:innen dürften zu Hause geblieben sein.

SPÖ-Kandidat gewinnt 145 Wahlsprengel

Von den 154 Wahlsprengeln in der Stadt Salzburg gewinnt der zukünftige Bürgermeister 145. Bemerkenswert ist, dass es im Sprengel mit dem Wahllokal „Malteser Hospitaldienst“ einen Gleichstand an Stimmen zwischen den Kandidaten gibt. Beide haben dort exakt 91 Stimmen erreicht.

Zweitbestes Stichwahlergebnis jemals

Insgesamt ist das Ergebnis für den zukünftigen Bürgermeister der Stadt Salzburg das zweitbeste in der Historie. Nur einmal, im Jahr 2014, konnte Bürgermeister Heinz Schaden mit 68,9 Prozent der gültigen Stimmen eine Stichwahl höher gewinnen.

Am Sonntag haben 45,9 Prozent der wahlberechtigten Salzburgerinnen und Salzburger ihre Stimme in der Landeshauptstadt abgegeben. Dies ist der zweithöchste Wert bei einer Stichwahl. Im Jahr 1999 gingen 50,9 Prozent zur Wahl und erstmals wurde damals Heinz Schaden zum Bürgermeister gewählt.

(Quelle: salzburg24)

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