An der Südflanke einer Kaltfront über Deutschland gab es am Dienstag mit bis zu 37 Grad in Wien den bislang heißesten Tag des Jahres. Am Nachmittag und Abend folgten allerdings schwere Unwetter, nach Angaben der Wetterexperten der Österreichischen Unwetterzentrale war der Dienstag mit 136.000 Blitzentladungen auch der bislang blitzreichste Tag des Jahres.Das ist der bislang höchste Wert des Sommers, gefolgt vom 1. Juli mit 107.426 Entladungen.
Die Kaltfront eines Nordseetiefs namens Dana lag am Dienstag quer über Süddeutschland. An ihrer Südflanke strömte aus Südwesten sehr heiße Luft ins Land und in jedem Bundesland wurde die 30-Grad-Marke überschritten. Besonders heiß war es in Niederösterreich und Wien, hier wurden Temperaturen bis zu 36, in der Wiener Innenstadt sogar 37 Grad gemessen. "Die Kombination aus energiereicher Luft und starker Höhenströmung an der Südflanke der Kaltfront haben zu idealen Bedingungen für schwere Gewitter geführt", erklärt Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale.

Böen mit knapp 100 km/h in Zell am See
Die Gewitter haben nicht nur für viele Blitze und Starkregen gesorgt, sondern auch für großen Hagel und teils orkanartige Böen. Besonders große Schäden durch Hagel um fünf Zentimeter gab es im Großraum Feldkirch in Vorarlberg sowie in einem Streifen von Waldzell bis nach Ottnang im oberösterreichischen Hausruckviertel. Die stärksten Windböen wurden im Tullnerfeld in Niederösterreich mit 103 km/h und in Zell am See (Pinzgau) mit 99 km/h gemessen.

Stärkste Blitze in Tirol und Wien
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Reutte in Tirol gemessen: "Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 305 kA", so Spatzierer. "In kürzester Zeit wurde dabei fast 20.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist." An zweiter Stelle folgt eine Blitz mit 188 kA in Berwang (Bez. Reutte) und an dritter Stelle eine Entladung mit 182 kA in Wien-Donaustadt.
Woche endet mit kurzer Hitzewelle
In der zweiten Wochenhälfte liegt der Alpenraum unter dem Einfluss eine Hochs namens Claws und aus Westen gelangen neuerlich sehr warme Luftmassen ins Land. "Die Temperaturen steigen täglich auf über 30 Grad, damit steht die erste Hitzewelle des Jahres bevor", so der Experte. Am heißesten mit bis zu 36 Grad wird es im Westen des Landes, dazu gibt es von Donnerstag bis Samstag bestes Badewetter und nur vereinzelte Hitzegewitter im südlichen Bergland. Am Sonntag folgt im Westen dann die nächste Kaltfront mit Schauern und Gewittern, im Osten wird es dagegen nochmals hochsommerlich heiß.
(Quelle: salzburg24)