AK-Analyse

Banken erhöhten Spesen für Neukunden kräftig

Veröffentlicht: 25. Mai 2022 13:18 Uhr
Banken haben die Spesen für neue Kund:innen deutlich erhöht. Sieben von neun geprüften Instituten haben an der Spesenschraube gedreht, teils spürbar und öfter, wie die AK erhoben hat. Durchschnittlich wurde jede sechste Preisposition angehoben.
SALZBURG24 (nic)

Auffällig sei auch, dass Bargeld immer teurer werde. Angesichts der hohen Inflation fordert die Arbeiterkammer generell "faire Bankpreise und Zinsen", darunter eine Senkung des Überziehungszinssatzes auf 6 Prozent.

Verrechnung bestimmter Entgelte laut Gericht unzulässig

Für Neukunden haben die Banken durchschnittlich 9 Spesen von 53 untersuchten Dienstleistungen pro Institut um rund 5 Prozent angehoben, geht aus einem Bankenmonitor hervor. Sieben der neun geprüften Banken haben im Jahresvergleich zwischen zwei und 25 Spesen erhöht. "Fünf davon haben einzelne Gebühren gänzlich gestrichen - das auch, weil Gerichte die Verrechnung bestimmter Entgelte als unzulässig beurteilten. Ein Beispiel: die Verlassenschaftsgebühr", so AK-Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic am Mittwoch in einer Pressemitteilung.

Bargeld wird laut AK immer teurer

Auffällig ist laut AK, dass Bargeld immer teurer wird und immer weniger Modelle die Bankomatbehebung (kostenlos) ins Kontopauschale inkludieren. Auch der Selbstbedienungskontoauszug kostet immer mehr und ist meist nur einmal im Monat kostenlos. Geänderte Preismodelle machten auch Kredite teurer, statt der Bearbeitungsgebühr zu Beginn gebe es höhere Spesen bei der laufend verrechneten Kontogebühr. Als "drastisch" hebt die AK den Fall hervor, dass die Kontoführungsgebühr für ein Kreditkonto um 764 Prozent erhöht wurde. Zgubic betont, dass bei Krediten die Bearbeitungsgebühr immer verhandelbar war, dies falle nun mit fixen hohen Kontospesen weg.

Preise von 53 Bank-Dienstleistungen analysiert

Die AK hat für den Bankenmonitor die Preise von 53 Dienstleistungen für Neukundinnen und Neukunden - Zahlungsverkehr, Sparen, Kredit, Wertpapiere - bei neun Banken in Wien im Jahresvergleich Dezember 2020/Jänner 2021 zu Jänner 2022 erhoben.

Viele Kontoüberzüge wegen Inflation

Angesichts der hohen Inflation und Preissteigerungen im Alltag würden viele Konsument:innen auch ihr Konto überziehen, um finanziell über die Runden zu kommen. Die AK fordert daher "faire Bankpreise und Zinsen". Die Banken sollten daher die Zinsen für Kontoüberziehungen auf 6 Prozent senken und damit auf das Zinsniveau für Konsumentenkredite zurücknehmen. Laut Nationalbank-Statistik beliefen sich die Zinsen für neu vergebene Konsumentenkredite heuer im März auf durchschnittlich 5,77 Prozent. Die Zinsen fürs Minus am Konto lägen dagegen bei durchschnittlich 10 Prozent - in einer Bandbreite zwischen 5,90 und 13,50 Prozent.

AK stellt klare Forderungen an Banken

Weiters sollten die Banken ihre Rekordgewinne wieder in mehr Beratung stecken und die Bargeldversorgung besonders in ländlichen Regionen sichern.

Etliche Entgelte vor allem für Selbstbedienungs-Dienstleistungen müssten günstiger werden. "Der Wildwuchs speziell bei Aufwänden am Bankschalter" müsse ein Ende haben, fordert die AK und tritt so wie bei den Sollzinsen auf Verbrauchergirokonten für einen gesetzlichen Deckel für ausgewählte Spesen ein, beispielsweise bei Bareinzahlungsspesen.

(Quelle: apa)

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