Insolvenz

Depot-Pleite: Fast jeder zweite Standort wird geschlossen

++ THEMENBILD ++ ZU APA0366 VOM 1.8.2024 - Eine Außenansicht von Depot, aufgenommen am Donnerstag, 1. August 2024 in Wien. Die Pleitewelle in der Einrichtungsbranche rollt weiter. Die Deko-Kette Depot hat am Donnerstag in Österreich ein Konkursverfahren beantragt und strebt auch keine Sanierung an.
Veröffentlicht: 05. August 2024 13:19 Uhr
Nach dem Bekanntwerden der Insolvenz der Deko-Kette Depot ist nun bekannt, wie es weiter gehen soll. Fast die Hälfte der Filialen wird geschlossen, Mehr als ein Drittel der Beschäftigten verliert ihren Job.

Das Konkursverfahren über die Dekoartikelkette Depot ist am Wochenende (3. August) eröffnet worden, wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) am Montag bekanntgab. Die Anmeldungsfrist für Forderungen läuft demnach bis 24. September. Am 8. Oktober findet die erste Tagsatzung bei Gericht statt. Der Einzelhändler soll in abgespeckter Version weitergeführt werden - 130 der 349 Beschäftigten in Österreich verlieren ihren Job, fast die Hälfte der 48 Standorte wird geschlossen.

Auch Depot-Mutter pleite

Zur Masseverwalterin wurde laut AKV Katharina Widhalm-Budak bestellt, ihr Stellvertreter ist Stephan Riel. Bei Bekanntgabe der Insolvenz Mitte vergangener Woche hatten die Kreditschutzverbände Creditreform, AKV und KSV1870 die Passiva mit 15,8 Mio. Euro beziffert. 110 Gläubigerinnen und Gläubiger sind davon betroffen.

Die deutsche Muttergesellschaft und Gries Deco Company GmbH hatte Mitte Juli eine Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt und befindet sich dort in einem Insolvenzschutzschirmverfahren. Den Gläubigerschützern zufolge plant die deutsche Alleingesellschafterin einen Teil der Filialen in Österreich zu erwerben. Das Unternehmen solle kurzfristig fortgeführt werden.

Sortiment der Deko-Kette soll gestrafft werden

Wie viele Filialen in Österreich tatsächlich geschlossen werden, hängt nicht zuletzt davon ab, ob mit den Vermietern eine entsprechende Einigung getroffen werden könne, wie Depot-Geschäftsführer Rainer Schrems der APA am Freitag sagte. Schrems war im Frühjahr vom Eigentümer der deutschen Depot-Muttergesellschaft, Christian Gries, als Sanierer eingesetzt worden. Das Sortiment in Österreich soll gestrafft werden, "um die Handelskette wieder in die schwarzen Zahlen zu bringen".

Depot betreibt hierzulande auch einen Onlinehandel. In Österreich erwirtschaftete die Kette 2022 laut "WirtschaftsCompass" einen Jahresumsatz von rund 49 Mio. Euro. Die deutsche Gries Deco Company erzielte Unternehmensangaben zufolge zuletzt mit etwa 5.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Verkaufserlöse in Höhe von rund 390 Mio. Euro.

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken