Krise bei Wäschehersteller

Palmers ist insolvent: Jänner-Gehälter noch offen

Veröffentlicht: 13. Februar 2025 10:44 Uhr
Palmers ist pleite. Der Wäschehersteller hat am Donnerstag einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren gestellt. Die Verbindlichkeiten liegen bei ca. 51 Millionen Euro. Allein in der Stadt Salzburg gibt es sechs Filialen.

Der kriselnde Wäschehersteller Palmers ist insolvent. Das Unternehmen hat am Donnerstag einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung gestellt. Durch die Sanierung und den Einstieg eines Investors soll die Fortführung gesichert werden, teilte Palmers mit. Wer der Investor sein könnte, ist nicht bekannt, es seien aber Gespräche im Gange. Die Insolvenz musste angemeldet werden, "weil erforderliche Kapitalzuflüsse nicht zeitgerecht erfolgten".

Die Passiva liegen nach Angaben des Unternehmens bei rund 51 Mio. Euro. Betroffen sind mehr als 500 Mitarbeiter in Österreich, laut Angaben der Gläubigerschützer KSV1870 und AKV sind zudem rund 500 Gläubiger betroffen. Laut AKV belaufen sich die Aktiva auf 11,50 Mio. Euro. "Für eine positive Fortbestandsprognose per Ende Jänner 2025 wären zeitnahe erhebliche liquide Mittel notwendig gewesen", schreibt das Unternehmen. Zwar sucht Palmers derzeit einen Investor, auf die Schnelle konnte aber keiner gefunden werden, der sich an der Finanzierung beteiligt. Bereits im Protokoll der Hauptversammlung von Ende Jänner war von einem möglichen Investor die Rede, jedoch ohne genaue Angaben, wer das sein könnte oder mit welchen Anteil er in das Unternehmen einsteigen könnte.

Palmers hat derzeit 113 Filialen und 539 Beschäftigte

Auch in der heutigen Aussendung wurden nicht mehr Details zu potenziellen Investoren bekannt gegeben, die Gespräche seien aber noch im Gange. Palmers ist zuversichtlich, dass diese mittelfristig erfolgreich abgeschlossen werden können. Auch das Sanierungsverfahren soll das Unternehmen "wieder auf Erfolgskurs" bringen. Die bereits im Vorjahr gestarteten Restrukturierungs- und Sanierungsmaßnahmen, mit denen Kosten gesenkt, die Profitabilität erhöht und die Marke neu positioniert werden soll, will Palmers ebenfalls weiterverfolgen und so die Sanierung finanzieren. Damals wurde angekündigt, dass die Zahl der Filialen von 120 auf 100 reduziert werden soll. Derzeit hat das Unternehmen in Österreich noch 113 eigene Filialen und 539 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Palmers hat insgesamt in Salzburg 16 Filialen, sechs allein in der Landeshauptstadt. Zusätzlich gibt es noch 35 Filialen, die auf Franchise-Basis betrieben werden und nicht von der Insolvenz betroffen sind.

Neben der bereits angekündigten Reduktion von 20 Filialen sollen laut dem Unternehmenssprecher im Zuge der Sanierung keine weiteren Standorte eingespart werden. Auch Personal dürfte vorerst nicht abgebaut werden. Bisher laufen die Arbeitsverhältnisse der Beschäftigten normal weiter, teilte die Gewerkschaft GPA am Donnerstag mit. Am Freitag und am Montag sollen die Beschäftigten in Online-Betriebsversammlungen über weitere Schritte informiert werden.

"Vorsorgliche" Kündigungen beim AMS gemeldet

Anfang Februar hatte das Unternehmen noch "vorsorglich" Kündigungen beim Frühwarnsystem des Arbeitsmarktservice (AMS) angemeldet, jedoch wurde gleichzeitig mitgeteilt, dass noch nicht klar sei, ob und in welchem Umfang es zu einem Stellenabbau kommen werde. Probleme gab es jedoch bereits mit der Auszahlung von Gehältern, seit Jänner sind die Löhne und Gehälter offen. Palmers sei mit den Arbeitnehmervertretern in Kontakt und arbeite "mit Hochdruck an einer zeitnahen Auszahlung der noch ausständigen Gehälter für die mehr als 500 Beschäftigten durch den Insolvenz-Entgelt-Fonds", so das Unternehmen.

Michael Huber, Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA in Salzburg, informierte in einer Aussendung: "Das Arbeitsverhältnis der Beschäftigten läuft momentan normal weiter. Die Gewerkschaft GPA und die Arbeiterkammer informieren alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Online-Betriebsversammlungen diesen Freitag und nächsten Montag über die weiteren Schritte. Weiters werden wir die betroffenen Filialen in Salzburg persönlich besuchen, um die Betroffenen vor Ort zu informieren. Offene Gehaltsforderungen sind gesichert. Wir arbeiten eng mit Betriebsrat und Arbeiterkammer, um den Beschäftigten zu ihren Rechten zu verhelfen." Betroffene könnten sich zudem unter gpa.at/palmers informieren.

(Quelle: salzburg24)

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